Spullerschafberg


Publiziert von Kauk0r , 28. Februar 2018 um 21:33.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 9 Mai 2013
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parken in der Umgebung der Zuger Mautstelle je nach Ausschilderung.

Da auch zum Spullerschafberg noch ein Winterbericht fehlt liefere ich meine Tourenbeschreibung aus dem Jahr 2013 nach, auch wenn meine Route nicht optimal für die Verhältnisse war. Es empfiehlt sich den Schafberg über die Nordseite nur anzugehen, wenn auch genug Schnee in der teils extrem steilen Nordflanke liegt um mit Ski an den Gipfelgrat heranzusteigen. Bei mir war diese damals aper und ich bin zu Fuß abgestiegen. Am Schafberg ist es halt ruhiger als am Mehlsack, das gefällt mir an Bergen immer besonders ;).

Nachdem ich aus der Vorwoche noch Tage auf der Vignette übrig hatte sollte es ein Tourenziel bei dem ich diese erneut nutzen konnte. Der Spullerschafberg hatte auf der Südseite noch schneereich ausgesehen, deshalb sollte es im Schatten noch ganz gut gehen.
Nach Zug kommt man vom südlichen Ortsteil von Lech. Die offene Straße endet dann bei den letzten Häusern von Zug an einer Mautstelle. Aktuell ist die Straße schneefrei, aber für Autos gesperrt (letztes Jahr wurde auf Skitouren.ch von Polizeikontrollen berichtet). In dem Fall parkt man in Zug, teilweise sind Parkflächen nicht mit Parkverboten versehen, ich habe ohne Probleme am Gasthof Auerhahn (Mai und Juni geschlossen) geparkt. Es folgt ein kleiner Hatsch zum Sägewerk (Hin und zurück sollte man mit ca. 30 Minuten rechnen, bei Schnee auf der Fahrbahn sicher besser oder alternativ gleich die Loipe am Bach nutzen.), vor dem ein kleiner Forstweg zum Lech hinab abzweigt. Über die Brücke (ca. 1510 m) und auf der anderen Seite nach Westen dem Verlauf des Weges folgen. Er steigt etwas an und durchquert einen kurzen Waldriegel. Nach diesem beginnt je nach Schneelage der Eintritt nach Norden ins Rüfi-Schuttkar.

Dieses breite und praktisch bis zum Lech reichende Kar aus Latschen im unteren Teil und riesigen Schuttreißen oben raus, wirkt von unten weder besonders lang noch steil, obwohl es bis an den massiven Gipfelaufbau des Mehlsacks (2651 m) reicht. Je höher man steigt, desto mehr begreift man die Ausmaße des Kars: Vorallem der obere Teil ist steil und verjüngt sich deutlich. Oben raus knickt die Routenführung nach Osten ab auf einen Felsriegel zu. Unterhalb der Fels entlang, um dann auf den Riegel zu gelangen. Von hier ist der Eingang ins Schneetal nicht mehr weit. Vom Taleingang könnte man über den kurzzeitig sehr steilen Nordostrücken auf den Mehlsack steigen (Skifahrerisch die bessere Variante, allerdings auch deutlich überlaufener. Heute ca. 30 Leute da oben, ich allein am Spullerschafberg...wer Ruhe sucht weiß was zu tun ist).

Normalerweise würde man nun das Schneetal durchqueren auf die Lücke (2533 m) zwischen Mehlsack und Spullerschafberg zu, bevor man nach Norden in die kurze aber extrem steile Flanke unter der Lücke zwischen Gendarmen und Spullerschafberg-Gipfel biegt. Von hier über den recht breiten Nordostrücken zum Gipfel.

Leider war die Nordflanke schon aper und ich auf der Suche nach Einsamkeit und Herausforderung. Also musste die Umgehung auf der Südseite her, hier müsste noch ausreichend Schnee zu finden sein. Ungefähr auf halber Strecke durchs Schneetal bietet sich die Möglichkeit nach Osten unproblematisch auf den Bergkamm zwischen Unterem Schafberg und Spullerschafberg zu gelangen. Über diese breite Lücke kommt die Variante vom Stierlochjoch (2009 m) herauf. Nun auf dem breiten Rücken Richtung Gendarmen, oben wird der Rücken schmal und überwechtet. Nun je nach Verhältnissen in die Südflanke, bei mir gelang ein Abstieg über die Wechte problemlos und dann kurz über Gleitschneeschollen in die Flanke. Nun quert man etwas aufwärts die teilweise sehr steile Südflanke bis unter die bereits oben beschrieben Lücke bei den Gendarmen. Hier sehr steil hinauf. Theoretisch müsste es auch gehen, wenn man sich eher an der Kammhöhe orientiert, hier wirds aber vom Anspruch her alpinistischer. Von der Lücke noch ca. 100 Höhenmeter über den Nordostrücken zum Gipfel. Die Steilheit des Rückens an sich ist moderat, allerdings bricht die Flanke nach Norden senkrecht ab und im Süden geht es recht zügig in die sehr steile Flanke rein. Ich bin den obersten Abschnitt ohne Ski hinauf. Der Gipfel selbst ist recht geräumig und es stehen 2 Gipfelkreuze oben.

Zurück in die Lücke und dann der Abstieg in Schnee und Schotter über die extrem steile Nordflanke und Querung auf Ski in die Schneetalscharte (2533 m) zum Mehlsack hin. Von hier Abfahrt ins Schneetal und auf dem Aufstiegsweg zurück.

Gefahrenpotential: Das gesamte Rüfi-Schuttkar ist eine einzige Lawinenbahn vom Mehlsack. Hier sollte man erst hoch wenn keine Selbstauslösungen drohen oder die Flanken bereits entladen sind (im Frühjahr auch Wechtenbrüche von oben, die evtl. ganz durchziehen). Im weiteren Aufstieg sollte man auf die Südostflanke des Mehlsacks achten, hier sind extrem steile Hangpartien eingelagert. Die Südostflanke des Spullerschafbergs welche ich begangen habe ist auf größeren Abschnitten sehr steil, bei tageszeitlicher Erwärmung ist es hier nicht angenehm. Für den Gipfelgang über die Nordflanke natürlich auch sichere Verhältnisse nötig, da oben wird Windeinfluss auch eine Rolle spielen.

Fazit: Ruhigerer und anspruchsvollerer Gipfel als der Mehlsack mit besserem Panorama. Allerdings sollte die Abfahrt vom Mehlsack besser sein.

(Erstmals publiziert habe ich diesen Bericht auf alpic.net: Spullerschafberg)

Tourengänger: Kauk0r


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