Von Vitznau auf den Stock (1452 m) und weiter zur Scheidegg (1659 m)


Publiziert von Uli_CH , 14. April 2024 um 13:08.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:13 April 2024
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ   CH-LU 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1525 m
Abstieg: 1525 m
Strecke:ca. 17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ausfahrt Küsnacht der A4. Über Küsnacht und Weggis bis Vitznau. Parkplatz am Altdorfbachweg neben dem Parkhaus P1 Rigibahnen. Degressive Gebühren (5 Std.: 5.-, 1 Tag: 8.-). Akzeptiert Bargeld und Apps (u. a. TWINT).
Kartennummer:https://map.geo.admin.ch, 1:20'000 zum Selberdrucken; Swisstopo-App

Im Tal herrscht Frühling, auf den Bergen liegt Schnee. Wer hoch hinaus will, muss tief starten, z. B. am Vierwaldstättersee.
 
Ich nehme die Brücke über den Altdorfbach und folge rechts dem Pfad am Bach entlang aufwärts. Vorbei an einem Spielplatz und den Talstationen zweier Seilbahnen führt mich der Wanderweg aus dem Dorf heraus. Der Weg wird steil und ich gewinne schnell an Höhe. Aus freiem Feld gelange ich in den Wald und erreiche nach 40 Minuten die Waldkapelle Sant Antöni.

Etwas oberhalb verzweigt sich der Weg zweimal. Ich folge dem Weg Richtung Wissifluh und nicht Richtung Fälmisegg wie einige Hikr gemäss ihren Berichten. Einerseits möchte ich vermeiden, beim Abstieg am gesperrten oder unpassierbaren Steig an der Wissifluh zu stehen, und andererseits habe ich so die Möglichkeit, die Tour nach Belieben zu verlängern. Der Vitznauerstock ist ebenfalls via Wissifluh und nicht via Fälmisegg ausgeschildert.

Bei P. 913 (Müllersegg) beginnt die Traverse durch die Felswand zur Wissifluh. Das Schild "Wintersperre" ist noch da, die Kette, an der es befestigt ist, ist aber ausgehängt. Beim Ausstieg an der Wissifluh ist allerdings noch ein Seil mit dem Schild quer über den Weg gespannt, so dass ich vermute, dass "offiziell" noch Wintersperre ist. Auf map.geo.admin.ch ist der Weg aber nicht als gesperrt markiert. Schnee hat es keinen mehr und Steine kamen während meiner Traversierung auch keine herunter. Der Weg ist manchmal recht schmal, aber für vorsichtige Naturen mit zahlreichen Seilsicherungen ausgestattet.

Bei der Wissifluh empfängt mich die Sonne. Der Vitznauerstock zeigt sich und es geht in Serpentinen mässig steil nach Ober Urmi. Dort ist es paradiesisch: sattes Grün, die Vögel zwitschern, ein Hahn kräht. Es eröffnet sich ein grandioser Blick auf die schneebedeckten Berge und den Vierwaldstättersee.

Der Weg quert zum Grat und dann geht es steil, teilweise versichert und von Felsen durchsetzt aufwärts. Immer wieder wechselt der Weg die Seite und findet ein Durchkommen an der nächsten Felsstufe. Der Schlussanstieg auf den Gipfel ist so steil und hat so hohe Stufen, dass es schon fast in Kletterei ausartet. Schliesslich erreiche ich nach 2:10 Stunden das Gipfelkreuz des Vitznauerstocks. Es ist auf einem schmalen, kurzen Grat angebracht, der Blicke über das Rigi-Massiv und zum Vierwaldstättersee erlaubt.

Ich verweile hier nur kurz und gehe dann zum Gipfelkreuz auf der Gersauer Seite hinüber, wo sich mir Blicke auf die schneebedeckten Berge bieten. Hier halte ich Gipfelrast. Als ich wieder aufbreche, steige ich noch kurz zum höchsten Punkt hinauf. Jetzt geht es auf der Nordseite steil hinunter. Der Abstieg ist etwas unangenehm. Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass diese Seite steiler ist oder einfach nur daran, dass es sich um einen Abstieg und nicht einen Aufstieg handelt. Jedenfalls ist es stellenweise feucht und teilweise rutschig. Ich erreiche die Leiter, die aber überhaupt kein Problem darstellt. Der Einstieg ist gut machbar und die Leiter liegt geschützt in einem Kamin.

Der Weg quert in der Folge noch einmal zum Grat. Ich komme an einem letzten Schneerest vorbei. Der Weg wird angenehmer und führt in Serpentinen, teilweise mit Stufen angelegt abwärts und führt mich zur Fälmisegg, wo bereits eine grosse Gruppe lagert.

Ich entschliesse mich, nicht direkt wieder nach Vitznau abzusteigen, sondern die Tour noch zu verlängern. Ich steige also auf der anderen Seite des Sattels wieder bergan und folge dem Grat über Chruwele bis nach Altstafel. Hier verlässt der Weg den Grat und quert die Hänge nach Rigi Burggeist, das auch Ziel einer der unzähligen Seilbahnen in diesem Gebiet ist. Hier geht es aufwärts Richtung Rigi Scheidegg, eine richtige kleine Siedlung - und ebenfalls Bergstation einer Seilbahn. Ich kehre auf der Terrasse des Restaurants ein und stärke mich mit Suure Moscht und einer Röschti. Gute anderthalb Stunden habe ich vom Gersauerstock hierher benötigt.

Nach der Stärkung besuche ich noch schnell den höchsten Punkt und folge dann dem Grat westwärts zum Sattel Hinter Dosse zwischen Scheidegg und Dossen. Zwischen Burggeist und hier herrschte reger Betrieb. Jetzt nehme ich den Weg Richtung Oberstafel und entkomme dadurch den Massen. Lediglich bei Gletti gibt es noch eine grössere Ansammlung an Menschen. Von Oberstafel bis Gletti nehme ich die unmarkierte Abkürzung und erspare mir dadurch den Schlenker zu P. 1433.

Jetzt geht es steil hinunter Richtung Hinterbergen. Immer wieder kommen mir Spätaufsteher im Aufstieg entgegen. Hinter Hinterbergen bin ich wieder allein. Vermutlich nehmen die meisten die Seilbahn Vitznau - Hinterbergen. Oberhalb von Sant Antöni treffe ich wieder auf den Aufstiegsweg, dem ich abwärts folge, erstaunt, was ich alles im Aufstieg gemeistert habe. Schliesslich erreiche ich nach zwei Stunden Abstiegs wieder wohlbehalten den Ausgangspunkt.

 
Schöne Frühlingstour auf den Vitznauerstock, verlängert zu einer Trainingsrunde. Die 1500 Höhenmeter sind eine gute Vorbereitung für die Alpinwanderferien im Sommer.

Orientierung: Einfach, alle Wege ausgeschildert und markiert.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke, ev. Kletterhandschuhe.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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