Chräzerentobel: Wetterkalk und Wasserfälle


Publiziert von konschtanz , 4. April 2024 um 12:39.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum:24 März 2024
Wegpunkte:
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrt über Tägerwilen – Märstetten - Amlikon – Bissegg – Fimmelsberg – Holzhof – Burghof – Harenwilen – Heldhof – Grubhof. Velo bei Hütte aus Holzstapeln im Wald abgestellt.

Diesmal wollte ich mich wieder auf die Suche nach dem Wetterkalk machen, der an mindestens zwei Stellen im System des Chräzerentobels von Geologen gefunden wurde. Die Stelle im Seitenarm des Heldtobels, die von Franz Hofmann beschrieben ist, hatte ich am 28. Januar 24 aufgesucht, aber der Aufschluss war nur noch in einem kleinen Ausschnitt erhalten. Wetterkalk fand ich dort nur als Bruchstücke am Bach, aber nicht im Fels.

Am 25. Februar 24 stieg ich dann auf dem Gratweg ab, in der Hoffnung, dort in den Felswänden auf ein Band Wetterkalk zu stossen. Die Felsen waren schön, aber beim Anschlagen hatte ich Sandstein vor mir. Und weiter oben Nagelfluh. Als ich dann im Bachbett des Chräzerentobels aufwärts ging, stiess ich an mehreren Stellen auf handgrosse Stücke Wetterkalk, irgendwoher musste der ja kommen. Bei den beiden grossen Wasserfällen in Nagelfluh wurde ich auch nicht fündig, obwohl der Wetterkalk bei 605 m liegen soll, also zwischen dem ersten und zweiten Wasserfall. Diesen Abschnitt habe ich direkt im Bachbett verfolgt, eine unfreiwillige Turnübung, aber da hatte ich vor allem Nagelfluh vor den Augen.

Heute wollte ich oberhalb der beiden Wasserfälle suchen. Bei den Höhenangaben, die ich über map.geo.admin.ch erhalte, bin ich mir gerade im entscheidenden Abschnitt nicht sicher, weil da Buchstaben den Höhenlinienverlauf überdecken. Höhenmessungen mit Handy-Apps habe ich aufgegeben. Durch den schlechten Empfang in Tobeln sind die Angaben viel zu ungenau.

 

Um rasch an die Oberkante des zweiten Nagelfluhwasserfalls zu kommen, wählte ich als Startpunkt den Waldrand beim Grubhof. Im Wald bergauf nach Westen, Kiesweg gequert, weiter nach Westen. Als es abwärts zum Tobel geht, gehe ich schräg links. Ich erreiche die Talsohle gegenüber eines Wasserfalls in Nagelfluh, der vom „Waldholz“ her kommt. Laut map.geo.admin.ch fällt der östliche Zufluss als Wasserfall über eine Stufe von 636-626 m. Ich bin hier oberhalb des hohen Wasserfalls in Nagelfluh, der bei 616-608 m im Haupttobel liegt.

Entlang des Bachs beginnt die Fieder-Zahnwurz (Cardamine heptaphylla) zu blühen. Ein Pärchen Gebirgsstelzen kommt bachaufwärts und fliegt an mir vorbei.

Als ich links weiter bachaufwärts gehen will, erreiche ich den nächsten Wasserfall über Nagelfluh bei 630-626 m. Er ist nicht so hoch wie die beiden vorigen NaF-Wasserfälle. Eine Seilkonstruktion und in den Kalktuff gehauene Tritte ermöglichen den Aufstieg. Oberhalb durchschneidet er Bach ebenfalls Nagelfluh, er hat zum Teil nur sehr geringe Steigung, manchmal ist Mergel zu sehen.

Der oberste Zusammenfluss bei 639 m ist auf gleicher Höhe, also ohne mit Wasserfall. Ich bin davor schon an die Oberkante aufgestiegen. Als ich beim Zusammenfluss nach rechts biege, fliegt ein Mäusebussard auf. An der Stelle, wo er aufgeflogen ist, sehe ich die Reste eines toten Rehs. Die schwarzen Hufe mit dem Schienbein sind das einzige, wo noch das braune Fell dran ist, daran konnte ich das Tier identifizieren.

Ich gehe ins Freie und gehe an der linken Oberkante des Tobels wieder zurück, bis ich den Seitenzufluss, der mit einem Wasserfall im Tobel mündet, erreiche. Ich gehe links am Wiesenrand entlang, erreiche einen Weg, der den Seitenzufluss quert, und komme bei einer Reihe von mit Planen bedeckten Holzstapeln an. An einer Stelle steht ein alter Forstarbeiterwohnwagen mit Kamin, daneben eine Holzbank mit Holztisch.
 

Von hier steige ich wieder in den Tobel ab und erreiche bald den hohen Wasserfall bei 616-608 m an der Oberkante.  In der rechten Böschung – in Fliessrichtung – sehe ich etwas vor dem Wasserfall Gestein, das Wetterkalk sein könnte. Ich versuche, mit einem Geröll ein Stück auszuschlagen. Das Geröll zerbricht, innen ist es gelblich – Flysch? Ich schlage weiter, aber ich kann nur weisses Pulver abschlagen, das mit 10%iger Salzsäure stark schäumt. Dann versuche ich es zwei Meter bachaufwärts, wo ich ein Stück abschlagen kann. Zu Hause stelle ich fest, dass es Sandstein ist.

Ich werde die Stelle mit Hammer und Meissel aufsuchen und das nächste Mal direkt von den Holzstapeln her absteigen. Dorthin kann ich direkt mit dem Velo fahren.


Tourengänger: konschtanz


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