Vom Bodensee zum Genfer See: Jaun – Gruyère 21|29


Publiziert von Mo6451 , 26. Februar 2024 um 14:46.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum:25 Februar 2024
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 385 m
Abstieg: 659 m
Strecke:24 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Basel » Bern » Fribourg » Jaun
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Gruyères » Bulle » Fribourg » Bern » Basel
Kartennummer:map.wanderland.ch, outdooractive

Die heutige Etappe stellt mich vor eine Herausforderung, sie lässt mich Verbotenes tun und das gleich dreimal. Zwischen Im Fang und Praz-Jean, sowie zwischen Presq’ile und der Staumauer des Lac de Montsalvens sind die Wanderwege wegen Holzarbeiten gesperrt. Da am Sonntag nicht gearbeitet wird, will ich die Wege begehen. Des Weiteren besteht Wintersperre für die Gorges de la Jogne, auch die will ich ignorieren, denn diesen Weg bin ich schon mal im Winter gegangen. Deshalb kann ich die heutige Etappe so nicht empfehlen.

In Jaun starte ich meine 21. Etappe auf dem Alpenpanoramaweg. Die Sonne strahlt, aber ich laufe erst noch auf der schattigen Seite. Erst geht es steil abwärts. Fast am Ufer angekommen, verstehe ich die Wegführung des Alpenpanoramaweges nicht. Anstatt noch ein Stück weiter abwärts zu gehen um so einen guten Blick auf den Wasserfall zu haben, bleibt der Wanderweg in der Höhe und ist auch noch von schlechter Qualität. Beide Wege treffen kurze Zeit später wieder zusammen.

Jetzt geht es immer entlang des Jaunbachs, mal auf der einen, mal auf der anderen Seite. Bei P 948 verlässt der Wanderweg das Ufer und steigt etwas aufwärts nach Jaun-Bellegarde. Später steigt man wieder ab, um den Jaunbach erneut zu überqueren. Während der Jaunbach einen Bogen nach Norden macht, macht der Wanderweg einen nach Süden und verläuft am Wald entlang.

Bei P 923 wird zuerst ein Bach gequert und dann der Jaunbach. Hier beginnt auch die erste Sperrung des Weges. Aber heute ist Sonntag und da wird nicht gearbeitet, also einfach das Verbot ignorieren. Ich bin nicht die Einzige, die das macht. Der schmale Pfad ist recht gut zu begehen, ab und an liegt noch einiges an Holz im Weg. Alles lässt sich aber problemlos umgehen. Der Pfad ist wirklich wunderschön, immer in stetigem Auf und Ab den Fluss entlang. Auch hier wird ab und an die Uferseite gewechselt. Am Steinbruch gibt es dann einen Umweg Richtung Straße. Aber nicht für lange Zeit, dann kehrt der Weg zum Ufer zurück.

Auch der schönste Weg nimmt mal ein Ende und dann geht es hinauf nach Les Fornys auf P 898. Im weiteren Verlauf stößt man dann auf einen kleinen Bach,  der sich bei Pont du Roc mit dem Jaunbach vereint, der jetzt La Jogne heißt.

Erneut folgt man dem Flusslauf, mal näher, mal weiter weg und auch immer wieder die Seiten wechselnd. Bei Sous le Vanels verlässt der Wanderweg endgültig die La Jogne und steigt weiter auf nach Les Communs de la Tzintre. Dieses Waldstück ist besonders attraktiv, viele vermoste Steine säumen den Weg. Nach dem Aufstieg folgt wieder ein kurzer Abstieg und dann ist Charmey erreicht und die erste längere Asphaltstrecke.

Hat man den Ort verlassen, geht es nun weiter nach Presqu’Ile. Laut Karte beginnt hier der zweite gesperrte Abschnitt. Offensichtlich sind die Arbeiten abgeschlossen, es gibt keinen Hinweis mehr auf eine Sperrung und der Pfad ist frei. Rechts und links sieht man das viele Holz, das hier geschlagen wurde. Also kann ich guten Mutes und ohne schlechtes Gewissen den Weg begehen und stoße bald auf die Staumauer des Lac de Montsalvens. Offensichtlich hat die vermeintliche Sperrung die Wanderer abgehalten. Ich habe den ganzen Weg für mich allein, lediglich ein paar Schafe und ein entsprechender Wachhund begegnen mir.

Und dann komme ich an den Eingang der Gorges de la Jogne, der mit dem schon bekannten Schild versperrt ist. Ich bin die Schlucht schon mal im Winter bei Schnee gegangen, da war es bis auf einige vereiste Stellen problemlos. Im Video wird es einige Bilder davon geben.

Bitte nicht nachmachen!!!

Heute war das eine ganz andere Hausnummer. Der Abstieg über die vielen Treppen, die mit Geländer gesichert sind war nur mit feuchtem Laub belegt, also etwas vorsichtig beim Begehen. Ich will den Weg nicht weiter in Einzelheiten beschreiben, um nicht Begehrlichkeiten zu wecken. Nur so viel: Steinschläge, defekte Brücken, jede Menge umgefallene Bäume, abgerutschte Wege machen die Begehung zu einem hohen Risiko. Ich kann nur davon abraten. Das wird wohl länger dauern, bis die Schlucht wieder begangen werden kann. Am Ende kamen noch einige Personen, die dort rein wollten. Ich habe Allen davon abgeraten. Man darf nicht vergessen, dass der Weg dem Berghang folgt und unten lockt das Wasser. Es sind ja nur schmale Pfade und wenn die mit großen umgefallenen Bäumen versperrt sind, dann wird die Begehung zu einem Vabanquespiel. Ich war jedenfalls froh, das Ende erreicht unversehrt erreicht zu haben.

Auf dem Weg nach Broc konnte ich mich von diesem Abenteuer erst einmal erholen, denn es war wieder ein Stück Asphaltstraße. Die aber endet bald und man biegt auf einen Wiesenpfad ein. Der nasse Untergrund klebt wie Kaugummi unter den Sohlen, dafür ist die Aussicht umso besser.

Bei der Chapelle Notre Dames des Marches treffe ich viele Ausflügler. Noch scheint die Sonne, was viele nach draußen zieht. Dann folgt erneut ein Stück Wiesenweg abwärts. Wenn es nass ist, ist es auch rutschig, das musste ein Mann erfahren, der sich nicht halten konnte und sich auf den Hosenboden setzte.

Bei P 693 treffen zwei Wanderwege zusammen und weiter geht es auf einer Schotterstraße bis Le Pont qui Branle. Mittlerweile bin ich an der La Sarine angelangt, die ich aber an diesem Pot überquere und verlasse. Jetzt komme ich meinem Ziel Gruyères näher. Das Schloss ist schon gut zu sehen.

Um in den Ort zu gelangen muss man eine endlose Treppe erklimmen, nach nun fast 23 km nicht mehr die große Freude. Der Wanderweg führt durch den Ort, der ziemlich voll ist. Alle Parkplätze im Umfeld sind besetzt. Das ist so gar nicht mein Ding. Also verlasse ich den Ort schnell und strebe dem Bahnhof zu, der etwas außerhalb liegt. Ein letzter Abstieg und schon sind die Gleise zu sehen. Nach sechs Stunden und fast 24 km bin ich am Ziel angelangt.

Alle Bilder im Video: https://youtu.be/B9OKsAEkr1U

Tourengänger: Mo6451


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