Charmey - Mont Bifè - Le Vanil des Cours (1562m ) - Charmey


Publiziert von Wimpy , 27. Dezember 2023 um 16:51.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum:26 Dezember 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m

Eine Gratperle über dem Lac de la Gruyėre.
Unscheinbar sich nicht aufdrängend, steht dieser sich von Süden nach Norden immer höher aufbauende Grat, der seine höchste Erhebung bei der La Berra findet, vor uns. Der Blick von Charmey aus zum Grat vom Vanil des Cours ist nicht spektakulär. Grüne Alpweiden mit Ferienchalets im unteren und vereinzelte Alphütten im oberen Hangbereich, dazwischen verteilt Wälder. Am Grathorizont  sind diverse "Güpfis"zu erkennen, was uns anzeigt, das dort etliche auf und Abstiege zu erwarten sind.
Wegen einem längeren Aufenthalt an der Hotelbar gestern Abend, sind wir heute Morgen nicht bei den ersten Gästen am Zmorgebuffet. Später als gewohnt, sind wir zwei, auf dem Weg am Thermal-Bad vorbei ins Dorfzentrum von Charmey. Besagtes Bad werden wir morgen früh nach der Wandertour gerne in Anspruch nehmen, um unsere müden Muskeln besprudeln zu lassen. Nun startet unsere Wanderung mit einem Abstieg zum oberen schluchtartigenTeil des Lac de Montsalvens runter. Mittels einer Hängebrücke überqueren wir diesen. Im steilen Uferhang geht der Pfad nun der Staumauer entgegen. Das Wasser ist dunkelgrün und trüb, mit viel Schwemmholz drauf. Triest, aber passend zur Wetterstimmung. Es ist recht bewölkt, das die Sonne keine Chance zum aufwärmen der Luft bekommt. Schade,denn wir zwei dachten an eine Wanderung an der wärmenden Wintersonne.
Wenn nicht die Sonne uns erwärmt, so wenigstens der steile Weg, hinauf ins Dorf Châtel sur Montsalvens. Hier befolgen wir die Bergwegzeichen, auf der Dorfstrasse bis zur Kirche hinauf. Vor der Kirche zweigen wir rechts ab, um zwischen 2 Bauernhäuser hindurch auf eine Weide zu gelangen. Steil von Büschen gesäumt, gewinnen wir rasch an Höhe und lassen das Dorf unter uns zurück. Die nächste Belagsstrasse lässt leider nicht lange auf sich warten. Ihr folgen wir in par Windungen höher bis zum örtlichen Recyclinghof. Ab da ist einstweilen Schluss mit Strassen. Über eine Bergmatte , mit freiem Blick nach Charmey, wandern wir dem nächsten Waldstück zu. Steil auf einem Bergpfad an Spuren vom Forstdienst vorbei, steigen wir steil durch den Wald hoch, bis wir schon wieder auf einer Strasse stehen. In der Zwischenzeit zeigt sich die Sonne immer mehr. Auf dieser Forststrasse wandern wir jetzt gegen Westen weiter. Links von uns ist immer wieder der Zahn von Broc durchs geäst zu sehn. An der nächsten Abzweigung, wir sollten uns jetzt eigentlich in Gratnähe befinden, machen wir eine kurzen Trinkhalt. 
Die Kehle frisch angefeuchtet, machen wir uns nun auf einem kleinen Pfad auf den Weg zum Grat.
Wuau!! Hei, ist das schön. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Der Grat entpuppt sich als eine Perle. Offener Wald auf der südlichen Seite, nördlich eine senkrechte Felswand. Der Blick schweift hinab zum Lac de la Gruyere. Weiter zur Jurakette mit dem blauen Neuenburgersee davor. Grandios. Jetzt beginnt die schöne Grattour über viele Kuppen mit Tiefblickgarantie. Um auf den Gipfelfels vom Mont Bive zu gelangen ist eine kurze Leiter am Wändchen befestigt. Witzig, aber nicht unbedingt nötig. Jetzt sitzen wir auf dem Felsgrat oben, um uns drei Seiten die direkt abstürzen. Die Aussicht wunderschön, zu geniessen von hier oben.
In einem steilen Wald gehts gegen Norden hinab, um kurz danach dem Grat nach auf die nächste Anhöhe aufzusteigen. So zieht sich der ganze Gratweg nun hin bis hoch zum Vanil des Cours.
Dort oben treffen wir auf die erste Wandergruppe, die neben dem Gipfelkreuz sich lautstark verköstigt. Da hier keine Gipfelruhe zu haben ist,  verweilen wir nur kurz am höchsten Punkt unserer heutigen Tour.
Der Abstieg erfolgt nun weiter gegen Norden. Hier stürzt der Grat jäh ab. Der Pfad ist teil's mit Holzgeländer und Tritten entschärft. Wir sind froh drum. Denn auf der Spur liegt gefrorener Schnee. Hier ist nicht gut ausrutschen. Unten zum Wald hinaus gekommen, sehen wir nun die Felsen und Rinnen, wodurch wir runter gezittert sind. Auf der schattigen Alp liegt noch viel Schnee. Durch diesen Bruchharsch stampfen wir nun unter dem Vanil des Cours durch, ins Col gegen Süden. Drüben am Col stehn wir wieder an der Sonne im grünen. Der kurze Wintereinbruch war zu verkraften.
Nun gilt es ein steiles Tobel zu queren. Hier kreuzen wir einen Mann mit Dackel, über die Schulter gehängt ein Gewehr. Ein Wolfsjäger? Jedenfalls der Wildhütter war es nicht. Aber wir wandern ja im Freiburgerland, da herschen vielleicht auch andere Sitten.
Ab der Alp Cours (1368m ),wandern wir auf dem steilen Zufahrtweg hinab nach Cerniat. Nördlich der grossen Kirche geht ein Wanderweg hinab zum Bergbach ( Javro ), wo wir über einen Steg das andere Ufer erreichen. Durch eine hohle Gasse, führt der Wanderweg hinauf zum Ausgangspunkt, nach Charmey.  Am überfüllten( kaum Wasser zu sehen) Thermalbad vorbei kommen wir zu unserem Basecamp zurück.
Ich habe diese Runde etwas unterschätzt. Mit so vielem auf und ab nicht gerechnet. Ziemlich "Flade" sind die zwei Wanderer, nach der Tour im Bett verschwunden. Sie bewegten sich erst wieder kurz vor der Essenszeit um zu duchen.

Eine wahre Perle habe ich hier am Rande der Freiburger-Berge entdeckt. Ich komme im Frühling wieder hierhin zurück, wenn die Blumen spriessen.

Das Bad haben wir am 27.12. auch noch geniessen können, mit etwas mehr freier Wasserfläche.

Tourengänger: Wimpy, Faxe


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