Vom Bodensee zum Genfer See: Stein SG – Amden 5|29

Heute war der Tag der Defekte und Verluste. Als ich den Wanderstock für den Aufstieg mit den Schneeschuhen hervorholte, rastete er nicht mehr ein, wohl die Feder kaputt. Also musste es mit einem Stock gehen. Außerdem verabschiedete sich die Schnalle am Brustgurt des Rucksacks. Und zu guter Letzt verlor ich dann noch meine Handschuhe. So kann es gehen, auch an Weihnachten.

Die Tour heute war schon herausfordernd. Von Stein aus ging es erst einmal der Straße entlang, bis dann der Wanderweg Richtung Dürrenbach abbiegt. Immer entlang des Dürrenbachs geht es aufwärts Richtung Voder Höhi.  Was wohl im Sommer recht einfach zu begehen ist, forderte bei den heutigen Bedingungen enorm viel Kraft.

Anfangs lag kein Schnee auf dem Weg allerdings gab es dafür jede Menge Wasser, das mir entgegen kam. Dass der Pfad recht schmal ist, konnte man hier schon erkennen. Später entpuppte sich das oft als Balanceakt.

Bis zu P 1007 ging ich teilweise mit den Grödeln, die auf den Schneeflecken für Halt sorgten. Allerdings brach ich hier schon manchmal bis zu den Knien ein. Das machte mit den Schuhen keinen Sinn mehr, jetzt mussten die Schneeschuhe dran. Beim Wechsel habe ich dann meine Handschuhe verloren.

Der Weg durch den Wald hielt so manche Überraschung bereit, vor allem die schmalen Brücken bereiteten mir Kopfzerbrechen. Ein Schneeschuh passte drauf, aber schon der Stock hatte keinen Halt mehr. Ein solcher Balanceakt stellte sich mir dreimal in den Weg. Dazu kamen dann noch umgestürzte Bäume, die sich in dem steilen Gelände auch nicht so ohne weiteres umgehen ließen.

Froh war ich, als ich endlich den Wald verlassen konnte, nämlich bei P 1454. Jetzt wartete noch der Aufstieg zur Vorder Höhi P 1534.  Hier war die Qualität des Schnees etwas besser, obwohl Bruchharsch, bin ich nur wenig eingesunken. Und das Ziel kam dann auch bald ins Auge.

Hier oben wehte die Schweizer Fahne, es gab Sitzplätze und Getränke, Picknick verboten. Da ich nur noch selten Bargeld mitführe, hier aber nur so bezahlt werden konnte, suchte ich mir abseits eine Sitzmöglichkeit für das Mittagspicknick.

Beim Abstieg nach Amden ist unterhalb des Gulmen ein Weg abgesteckt. Dieser war heute wegen Lawinengefahr gesperrt. Das konnte man sehr gut sehen. So hat man etwas weiter westlich einen Wanderweg präpariert, der allerdings nach Arvenbühl führt.

Diesem bin ich fast bis zum Ende gefolgt, dann gab es einen Hinweis Winterwanderweg rechts ab. Da es in unmittelbarer Nähe auch den Sommerwegweiser gab, bin ich davon ausgegangen, dass ich hier direkt nach Amden komme.

Bei P 1341 war es vorbei mit Markierung. So habe ich mir dann mit dem GPS einen Weg gesucht, die Richtung war ja vorgegeben. Bei P 1150 traf ich dann auf die Straße und konnte nun ohne Schneeschuhe meinen Weg nach Amden beenden.

Hier hatte ich wieder Glück, dass ich auf den Bus nach Ziegelbrücke nur sieben Minuten warten musste. Der Weg über Zürich nach Basel und weiter nach Hause war dann nur noch Formsache.

Die fünfte Etappe des Alpenpanoramaweges ist hiermit beendet. Festzustellen bleibt, dass gelb markierte Sommerwege im Winter ihre Tücken haben und den Schwierigkeitsgrad gleich in die Höhe treiben. Auf dem Weg zur Vorder Höhi ist mir niemand begegnet, als ich über den Berg kam, wurde ich sehr erstaunt betrachtet, so nach dem Motto: wo kommt die denn her.

Alle Fotos im Video: https://youtu.be/aQtqIZLGaMQ