Rundtour über die Cima di Medeglia

Heute habe ich meiner vom vielen Regen etwas frustrierten Seele eine Freude gegönnt. Ich bin ins Tessin gefahren, wo schönstes Nordföhn-Wetter herrschte. Zwar blies der Wind hie und da etwas zügig über die Bergkreten, aber wenn man sich ein geschütztes Plätzchen suchte, war es gut zu ertragen.

Die Cima di Medeglia habe ich seit langer Zeit nicht mehr besucht, nämlich seit 15 Jahren. Der Gipfel ist ein hervorragender Aussichtspunkt an der Schnittstelle zwischen Bellinzonese und Luganese bzw. Sopraceneri und Sottoceneri. Er ist von allen Seiten leicht zu erreichen. Er ist auch im Winter, mindestens auf der Südseite, von der Sonne verwöhnt. Die Nordseite anderseits liegt im Winter im Dauerschatten. Die Cima di Medeglia wirft ihren Schatten sogar über die Dörfer am Südrand der Magadino-Ebene, so dass S. Antonino oder Cadenazzo kaum einen Sonnenstrahl erhalten.

Ich startete zur Tour im sonnig gelegenen Dorf Medeglia. Im Dorfkern hat es ein paar malerische alte Häuser  und den Sonnenhang hinauf neu erstellte Villen. Bald gelangt man in den Kastanienwald, durch den man bis Troggiano geht. Dort geht der Kastanienwald in einen Birkenwald über. Die Birken, die im unteren Teil noch mächtig sind, werden weiter oben immer dünner und weniger hoch. Ganz zuoberst auf der Cima hat es keinen Wald mehr, sondern nur noch Wacholder- und Ginstergebüsch und eine Weide. Den Gipfel ziert ein grosses Kreuz.

Mein Weg führte vom Gipfel nach Osten zum Motto della Costa, dann auf der Militärstrasse bis zur Verzweigung bei Fontanella. Dann durch eine parkähnliche Landschaft mit einigen Mooren und den unvermeidlichen Kastanienwald zurück nach Medeglia.