Zugspitze - rauf und runter ohne Seilbahn - Tag 3: Hauptbahnhof-Feeling auf fast 3000m


Publiziert von Lorenzo276 , 10. November 2023 um 22:44.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 3 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1590 m
Abstieg: 905 m
Strecke:11,1 km

3. Etappe: Reintalangerhütte (1370 m) - Knorrhütte (2052 m) - Bergstation Zugspitzbahn (2960 m) - Knorrhütte (2052 m)

Zur ersten Etappe


Nach einer erholsamen Nacht in der urigen Reintalangerhütte ging es um 7:15 los in Richtung "Top of Germany". Auf den ersten Metern noch entspannt und beschaulich das Reintal hinter, aber man sieht schon weiter vorne den Talschluss und irgendwo da geht's dann auch bergauf. Der Weg zieht sich ein Stück nach rechts und führt in einigen Serpentinen nach oben. Schließlich kommt man an einen Abzweig; es ist aber egal, welchen Weg man nimmt, denn beide führen zur Knorrhütte und sind auch etwa gleich lang. Wir gehen links herum, auf der Alpenvereinskarte sieht es so aus, als wäre hier mehr Fels und drüben mehr loses Geröll. Sobald wir die letzten Latschen hinter uns gelassen haben, ist es nicht mehr weit bis zur Knorrhütte - nach knapp zwei Stunden kommen wir um kurz nach 9 Uhr dort an und legen erst mal eine größere Pause ein.

Reintalangerhütte - Knorrhütte:
Strecke: 3,2 km
Zeit: 1:50 h
Höhenmeter: Auf 680 m, Ab 0 m
Schwierigkeit: T2


Wir packen alles, was wir für die Tour auf die Zugspitze brauchen könnten, in einen Rucksack und lassen die anderen beiden gleich an der Hütte. Mit diesem einen Rucksack wechseln wir uns ab, was den Aufstieg doch schon deutlich entspannter werden lässt. Mittlerweile überwiegt das Grau in der Landschaft, grüne Fleckchen werden immer weniger. Später kommen auch mal ein paar Schneefelder. Es geht permanent leicht bergauf über das Zugspitzplatt, der Weg ist sehr gut markiert und daher nicht zu verfehlen, anspruchsvolle Stellen gibt es erst mal keine, das Gelände ist ziemlich flach.
Das ändert sich schlagartig an der Abzweigung (auf 2565 m Höhe), wo es links zum Bahnhof der Zahnradbahn und rechts zum Gipfel geht. Rechts vom Schneefernerhaus geht es nämlich jetzt über einen geschätzt 30-35° steilen Hang aus losem Geröll und Schutt nach oben - ein Schritt vor, einen halben Schritt wieder zurückgerutscht. Spaß macht das nicht. Umso froher sind wir, als wir endlich wieder festen Fels und den Beginn der Drahtseilversicherungen erreichen. Ab hier kommen wir aber auch schon sehr nahe an die Wolken ran, mal schauen ob das was wird mit der Aussicht vom Gipfel. Erst mal geht es über einen fast durchgängig drahtseilgesicherten Felssteig auf den Grat. Dieses Drahtseil ist aber auf 95% der Strecke unnötig, und ich würde den Weg auch nicht als Klettersteig bezeichnen, denn wirklich klettern muss man nirgends und nur an ein paar wenigen Stellen braucht man etwas Händeunterstützung. Auf dem Grat angekommen geht es in ähnlicher Manier weiter, leider sind wir jetzt tatsächlich schon in den Wolken und Aussicht gibt es quasi keine. Dadurch merkt man aber auch die Ausgesetztheit weniger.
Auch wenn auf dem bisherigen Weg schon einiges los war, ist das auf und in dem Gebäudekomplex am Gipfel noch mal eine ganz andere Hausnummer. Gleich drei Seilbahnen haben hier ihre Bergstation, und es kommt uns wirklich vor wie an einem Großstadtbahnhof. Völlig verrückt. Wenn man zum eigentlichen Gipfel will, muss man erst mal ins untere Geschoss, dort ist aber schon so eine lange Schlange, dass wir fürs erste darauf verzichten. Und das, obwohl man immer noch überhaupt nichts sieht außer dichten Wolken. Also erst mal Mittagessen.

Knorrhütte - Zugspitzbahnen Bergstation:
Strecke: 3,9 km
Zeit: 2:30 h
Höhenmeter: Auf 905 m, Ab 0 m
Schwierigkeit: T3+ auf den letzten 400 Höhenmetern, vorher T2


Leider ändert sich weder das Wetter, noch die Warteschlange für den Gipfel nach der Mittagspause, also verzichten wir eben und machen uns wieder an den Abstieg. Während das Geröllfeld im Aufstieg richtig nervig war, macht es im Abstieg sogar Spaß, man kann hier wunderbar "abfahren", entsprechendes Schuhwerk vorausgesetzt; der Untergrund bremst einen schon gleich von selber wieder. Wir sehen aber auch einige, die hier mit Turnschuhen unterwegs sind, in diesem Gelände nicht wirklich zu empfehlen.
Der Nebel breitet sich mit uns auch in tiefere Lagen aus, allerdings noch licht genug, dass die Orientierung weiterhin problemlos ist. Wenige Minuten, bevor wir gegen 15 Uhr an der Hütte ankommen, fängt es an leicht zu regnen. Wir haben noch Glück und sind im Trockenen, bevor es so richtig anfängt zu schütten.

Fortsetzung am nächsten Tag hier.

Tourengänger: Lorenzo276


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