Durch Latschen latschen, simpel auf den Simel und auf den Hochgang hoch gehen


Publiziert von Voralpenschnüffler , 4. Oktober 2023 um 08:52.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 3 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   CH-GR 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Marmotta hat sich dort im Latschenholz denkwürdig verstrickt, Ma90in94 eine legendäre Überschreitung begonnen und Adrian schliesslich eine gut dokumentierte Vorlage geliefert - merci! Der Simel-Ostgrat: Eine direkte, kaum je begangene Route in teilweise spektakulärem Ambiente, insbesondere, wenn man noch die Tiefblick-Podeste bei Pt. 2484 (Hochgang) aufsucht. Dank der Schneisen im Latschendschungel kommt man zudem fast gänzlich ohne Latschenkampf durch. Schlüsselstelle ist der Aufstieg zu Pt. 2204.

Nach gefühlt ewiger Postautofahrt mit allen möglichen Schleifen Start um 20 nach 8 in Vättis, kurz auf der Gigerwaldstrasse bis Pt. 990, dann noch etwas auf dem dort ansetzenden Waldsträssli bis zum nicht markierten, aber guten Pfad durch den Wald des Mälchterlibergs. Bevor man auf die Nordseite und ins Angesicht der Drachenberge wechselt, etwas langweilig. Nach der grossen Jagdhütte Ober Simel verlieren sich die Spuren; man halte gen SE und suche den Beginn der Schneise, die sich zum Grasrücken auf ca. 1830 pflügt. Dort setzt eine weitere Schneise an, die zunächst horizontal Richtung (ehemaliges) Obersäss führt. Auf der Nordseite lässt sich ab dort auch Adrians kurzer Latschenkampf weitestgehend vermeiden.

Ab ca. 1950m ist das Gelände endgültig offen, und man nähert sich über schönen Rasen dem Aufschwung zu Pt. 2204 an. Durch eine Rinne und steile Schrofen steigt man von Norden auf das Grätchen, dem man steil, gut gestuft, aber brüchig folgt bis vor ein paar dunkle splittrige Felstürmchen (T5). Von dort quert man unter den Felsen in der S-Flanke in den Winkel zwischen SE- und NE-Grat, wo sich eine Rinne öffnet, die in leichter Kraxelei auf Pt. 2204 führt. Ab dort simpel auf den Simel - das Felsenfenster verpasse ich - mit seinen schönen Steinmännern und - Kunkelsfenster sei Dank - der ebenso schönen Aussicht gen Süden bis zur Bernina.  

Ich verfolge den Grasgrat bzw. unter dem Ofen dessen Südflanke weiter und steige zum Eingang zum Hochgang (Pt. 2484) auf, wo ich zuerst dem Calfeisensee-Podest bei Pt. 2459 und dann für die Mittagssiesta dem grasigen Gigerwald-Balkon (unmittelbar ne von Pt. 2484) Besuche abstatte - unbedingt lohnend!

Da die Herdenschutzhunde schon unten sind, entspannter Abstieg durch den eindrücklichen Ramosakessel und unten übers Föhrenbödeli zurück nach Vättis - eine schöne und eindrückliche Runde!


Tourengänger: Voralpenschnüffler


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