Brisen & Co.


Publiziert von raphiontherocks , 26. September 2023 um 20:39.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:25 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:Niederrickenbach - Haldigrat - Brisen - Risetestock - Schwalmis - Brisenhaus - Niederrickenbach

Tourenziel: Brisen, Risetestock & Schwalmis

Route: Niederrickenbach - Alpboden - Haldigrat (1941m) - Brisen (2404m) - Steinalper Jochli (2157m) - Schuenegg (2168m) - Glattengrat - Risetestock (2290m) - Hinter Jochli (2105m) - Schwalmis (2246m) - Hinter Jochli (2105m) - Schinberg Jochli - Brisenhaus SAC (1753m) - Ahorn - Niederrickenbach

Wegbeschreibung:
Um ca. 09:30 Uhr kommen wir in Niederrickenbach an und laufen in einer knappen halben Stunde zur Talstation Alpboden und lassen uns gemütlich zum Haldigrat hoch gondeln. Dort gönnen wir uns erst mal einen Kaffee und geniessen die wunderbare Sicht auf die gezuckerte Bergkette im Süden. Erst kurz vor 11 Uhr nehmen wir den Aufstieg zum Brisen in Angriff. Den auf dem Wegweiser mit 1 1/4h ausgeschriebenen Wanderweg zum Gipfel schaffen wir in 55min. Dieser ist nicht schwierig, aber im oberen Teil etwas steiler und stellenweise leicht ausgesetzt. Auf dem Brisen tummeln sich bereits weitere Wanderer und auch wir geniessen die wunderschöne Aussicht, machen kurz Rast und tragen uns ins Gipfelbuch ein (T3).
Nach ungefähr einer Viertelstunde gehen wir weiter zum Steinalper Jochli hinab. An einer Stelle verliert sich der Weg für ein paar Meter etwas in einer kleinen Geröllhalde, dafür ist es hier trocken und nicht weiter schwierig. Beim Steinalper Jochli wählen wir den direkten Weg durch den Südhang von P. 2222m, welcher vom Brisengipfel deutlich anspruchsvoller ausgesehen hat als aus der Nähe. Auf gleicher Höhe bleibend queren wir zur Schuenegg, wo ganz am Schluss an einer etwas schmäleren Stelle eine Kette installiert ist. Nun folgt der recht lange, wenig steile Aufstieg über den Glattengrat zum Risetestock. Nur an einer Stelle wird das Terrain kurz etwas steiler und angesichts der rutschigen Verhältnisse ist etwas Vorsicht angebracht, dann stehen wir schon auf unserem zweiten Gipfel (T3).
Auch der Abstieg zum Risetestock gestaltet sich heute als rutschig und meine Wanderhose ist bald dreckig. Dennoch ist das Hinter Jochli schnell erreicht. Von hier verliert man auf dem Wanderweg zum Schwalmis erst noch etwas Höhe, bevor sich der Weg durch die Bänder seiner Südflanke hochschlängelt. Auch das sieht aus der Distanz deutlich schwieriger aus als es tatsächlich ist. Hat man diese Bänder überwunden, verläuft der Weg an einem Gaden vorbei und dann flach in einem weiten Bogen nach rechts zum Gipfel des Schwalmis, wo auch ein Gipfelbuch zu finden ist. Hier machen wir ausgiebig Mittagspause (T3).
Bereits auf dem Risetestock haben wir entschieden, beim Abstieg nicht via Chälen und Ober Büel zum Brisenhaus zu laufen sondern wollten eine direktere, wenn auch teilweise weglose Route über das Schinberg Jochli versuchen. So gingen wir zurück zum Hinter Jochli und von dort zuerst einige Meter hoch in Richtung Risetestock bevor rechts eine schwache Wegspur abzweigt. Dieser folgend erreichen wir das Schinberg Jochli innert weniger Minuten. Auch im darauffolgenden Abstieg zum bereits sichtbaren Brisenhaus sind Wegspuren vorhanden, aber nicht so deutlich wie auf der Karte eingezeichnet. Bald tasten wir uns im Zickzack durch das ziemlich hohe Gras den Hang hinunter. Im Unterschied zu meinem Kollegen laufe ich so bald wie möglich auf der kleinen Geröllhalde, er bleibt im Gras. Von hier aus sehen wir einen Berggänger auf dem Schinberg und kurz darauf segelt auch ein Steinadler dem Gipfelgrat entlang. Bald erreichen wir eine Kiesstrasse, der wir folgen, bis wir kurz oberhalb des Brisenhaus zum nahen Wanderweg queren. Kurz nach 16:00 Uhr sitzen wir auf der sonnigen Terrasse und belohnen uns für das Geleistete (T3+). 
Der Schussabstieg nach Niederrickenbach via Brändlisboden und Ahorn ist dann noch relativ lang und ziemlich langweilig (T2). Um 18:15 Uhr kommen wir wieder bei der Bergstation an. Leider hat der Klosterladen bereits geschlossen. Mit dem letzten Bähnli segeln wir um 18:40 Uhr zu Tal.

Zeitbedarf: 30min von Niederrickenbach zur Sesselbahn, 2h 45min vom Haldigrat bis zum Schwalmis, von dort ca. 1h 30min zum Brisenhaus und etwas mehr als eine Stunde nach Niederrickenbach. Ich denke 6h reine Wegzeit kommen gut hin. Mit Pausen gerechnet waren wir gut neun Stunden unterwegs.

Schwierigkeit: Meiner Meinung nach ist der Brisen ein Paradebeispiel für eine anspruchsvolle Bergwanderung. Mit seinem steiler werdenen Anstieg und beidseits abfallenden Flanken ist der Haldigrat durchaus T3. Auch wenn der Weg keine wirklichen Schlüsselstellen aufweist, erfordert er ein gesundes Mass an Konzentration, Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit. Dennoch ist der Brisen durchaus kindertauglich. Der Risetestock und insbesondere der Schwalmis sind einfacher, letzterem würde ich fast nur ein T2 vergeben, wäre da nicht der leicht schwierigere Anstieg durch die Bänder seiner Südflanke. Den weglosen Abstieg vom Schinberger Jochli bewerte ich mit T3+.

Anforderungen: Gutes Schuhwerk, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit.

Bedingungen: Traumhaftes Spätsommerwetter, zuerst sehr kühl, dann sonnig und sehr warm. Die Nordhänge von Brisen etc. waren bis auf ca. 2200m hinunter noch angezuckert, einige schattige Stellen waren auch am Mittag noch angefroren. Weite Wegstücke vom Haldligrat bis zum Hinter Jochli waren nass, schlammig und dadurch rutschig. 

Bemerkungen: Schon zum dritten Mal stehe ich auf dem Brisen und das obwohl ich Berge nicht oft mehrmals besuche. Der Brisen scheint mich aber einfach in seinen Bann geschlagen zu haben. Es ist halt einfach auch ein wunderbarer Aussichtsberg! Es wird an der Zeit dieses Gebiet auch mal im Winter zu besuchen...

Tourengänger: raphiontherocks


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»