Brisen - Risetenstock

Ohne nennenswerte Steigung geht’s von Niederrickenbach zur Talstation der Haldigrat Sesselbahn. Am Seil der Bahn hängen insgesamt nur zwei Kombinationen mit je zwei Doppelsesseln und zwei Transport-„Kisten“. Trotzdem bin ich schnell an der Reihe und gondle in einer der „Kisten“ nach oben. 700 Höhenmeter spare ich mir gerne, verspricht doch der Tag warm zu werden. Bei der Bergstation Haldigrat kann die Wanderung nun so richtig beginnen. Der Grat wird bald schärfer und die steilen Grasflanken verlangen ein konzentriertes Gehen. Bei den aktuell vorliegenden Bedingungen ist der Weg ein Genuss und bietet keine Probleme. Unterhalb des Gipfels weicht man in die Flanke aus und erreicht den höchsten Punkt des Brisen von Süden her. Die Plätze mit Blick gegen den Vierwaldstätter See sind schon vergeben. So wähle ich mir einen Platz mit Alpenblick.

Eine Dreiviertelstunde bleibe ich oben und mache mich dann auf den Abstieg. Beim Geröllfeld der Ostflanke liegt noch ein grösseres Schneefeld. Auch dieses bietet heute kein Problem, eine gute Spur führt darüber. Beim Steinalper Jochli gehe ich nach rechts in Richtung Schuenegg. Von weitem sah diese Traverse ziemlich abschüssig aus. Der Weg ist aber kurzweilig und gefällt mir sehr gut. Ein etwas ausgesetzteres Stück am Schluss ist mit Kette und Drahtseil gut gesichert. Weiter geht’s über den Glattgrat gegen Osten, und schon bald ist auch der Gipfel des Risetenstocks erreicht. Zeit für eine nächste Pause.

Nach der Pause steige ich jetzt zum Hinter Jochli ab. Ich stelle mir dabei vor, wie viele Spitzkehren ich hier im Winter machen müsste. Vom Jöchli aus geht’s den pistenartigen Hang hinunter nach Tannibüel. Diesen Abstieg finde ich nicht so spannend. Ich steige noch zum Naturfreundehaus Röthen auf. Das Bier tut bei den heutigen Temperaturen besonders gut. Nun folgt noch das letzte, kurze Stück zur Bergstation auf der Klewenalp, und so findet eine sehr schöne Wanderung bei heute optimalen Bedingungen ihr Ende.