Wenig Schnee im Dezember: Brisen, Risetenstock und Schwalmis
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Die Verhältnisse im Dezember laden immer noch zum Wandern ein. Da die Bedingungen gegenwärtig stark von der Exposition und Höhenlage abhängen, muss besonders sorgfältig geplant werden. Deshalb entschied ich mich, eine mir bereits bekannte Wanderung zum Brisen, Risetenstock und Schwalmis zu machen. Die Route führt über weitgehend sanfte Grate und verläuft tendentiell eher in Südflanken. Da auch einige schattenreiche Abschnitte zu bewältigen sind, empfiehlt sich in der Vorwintersaison die Mitnahme von Steigeisen und Pickel dennoch.
Die "Originalversion" der hier beschriebenen Wanderung im Herbst habe ich in
diesem Bericht beschrieben. Von Beginn an wollte ich auf den Hoh Brisen verzichten, was sich als richtig herausstellte. Dank einer sympathischen Begegnung konnte ich für den Abstieg von der Schwalmis eine mir bis anhin nur von Berichten her bekannte neue Route ausprobieren.
Bergstation Haldigrat - Brisen (T3)
Ich mache es mir einfach und fahre mit der urchigen Sesselbahn zu meinem Startpunkt, dem Haldigrat, hoch. Hier komme ich bereits in den Genuss der heute zunächst noch eher milchigen Sonne. Dem Grat entlang geht es nun hoch zum Brisen. Nordseitig liegt hartgefrorener Schnee, südseitig sind die Wiesen schön aper. Der Wanderweg verläuft machmal fast genau auf der Grenze dazwischen. Dieses Mal folge ich ziemlich genau dem Grat und lasse an einigen Stellen den Wanderweg rechts liegen. Fast zuoberst, wo der Wanderweg in die Südflanke hinein quert, gibt es ein noch hartgefrorenes Schneefeld. Zwar sind Spuren vorhanden, dennoch möchte ich den Schnee ohne Pickel und Steigeisen lieber nicht betreten. Das Umrüsten ist mir zu umständlich, deshalb steige ich über leicht brüchiges Kraxelgelände weiter dem Grat folgend direkt zum Gipfel hoch (ca. T4+, I, leicht ausgesetzt). Auf dem Gipfel geniesse ich eine gemütliche Pause und die Bergwelt. Später gesellt sich eine weitere Person hinzu die auf demselben Weg hochgestiegen ist.
Brisen - Steinalper Jochli - Glattegrat (T2-T3)
Kurz vor dem Sattel zwischen Brisen und Hoh Brisen begegne ich zwei Berggängern, die von Gitschenen her aufgestiegen sind. Sie wollen nachher noch zum Hoh Brisen und später wie ich zum Risetenstock und zur Schwalmis. Der Grat zum Hoh Brisen sieht in der Tat verlockend aus, für heute will ich es aber aufgrund der unklaren Verhältnissen bleiben lassen.
Mit Steigeisen an den Füssen gehe ich guten Spuren folgend zum P.2249 hinab, wo ich ein paar Bilder vom Brisen mache. Aus dieser Perspektive sieht er besonders eindrücklich aus. Gleichzeitig beobachte ich die beiden Berrgänger von vorhin, die mittlerweile das scharfe Gratstück vor dem Hoh Brisen elegant überwunden haben. Vor der Abkletterstelle jedoch scheint es nicht so richtig weiterzugehen. Als ich später nochmals hochschaue, haben sie sich wieder auf den Rückweg gemacht.
Ohne Steigeisen gehe ich weiter zum Steinalper Jochli (eigentlich hätte ich sie besser angelassen für später). Die exponierte südseitige Traverse zum Glattegrat ist gespurt und zumindest mit Steigeisen gangbar. Der Anblick wirkt auf mich jedoch wenig verlockend, und so wähle ich die nordseitige Umgehung. Diese führt durch wenig steiles Gelände, was mit dem Preis einer Gegensteigung von ca. 80 Höhenmetern bezahlt werden muss. Der Weg ist meist unter dem Schnee verdeckt, mithilfe des GPS lässt sich aber der richtige Übergang zur Mulde unter dem Glattegrat problemlos finden. Hier ist es kurz steil, jedoch nicht ausgesetzt. Danach treffe ich bald wieder auf eine Spur, die mich kräfteschonend zum Grat zurück bringt. Diese Passage bin ich ohne Steigeisen gegangen, was eher mühsam war wegen dem teils harten Schnee. Besser wären sie von Beginn an an den Füssen geblieben.
Glattegrat - Risetenstock (T3)
Nun folgt das herrliche Gratstück zum Risetenstock. Teilweise liegt noch etwas Schnee auf dem Weg, was keine grösseren Probleme bereitet. Gegen Schluss wird der Grat etwas schmaler, und bald schon ist der Risetenstock erreicht, wo gerade zwei Wanderer am Pausieren sind. Dieses Teilstück bin ich
hier einmal im Winter gegangen. Mit viel Schnee fühlt es sich deutlich anspruchsvoller an. Auf dem Gipfel mache ich eine gemütliche Pause, bis schliesslich die beiden Berggänger von vorhin eintreffen. Von ihnen erfahre ich, dass die Abkletterstelle beim Hoh Brisen mit Schnee und Eis gefüllt war, und das ihnen dies zu heikel gewesen sei. Kein grosser Verlust, denn sie hatten den Hoh Brisen bereits früher besucht. Wir reden über die Berge und über dies und das, bevor ich etwas vor ihnen weiterziehe zur Schwalmis. Die Tage sind kurz geworden und ich spüre ein wenig Zeitdruck.
Risetenstock - Schwalmis (T3)
Der Abstieg vom Risetenstock zum Hinter Jochli ist steil (ca. 35°) und von hartem Schnee besetzt. Ohne Steigeisten gehört hier ein wenig Rumeiern zum Programm. Über den kurzen Grat ist das Hinter Jochli rasch erreicht. Von hier an traversiere ich in gutem Trittschnee in der Südflanke der Schwalmis in flacheres Terrain hinab und gehe noch ein Stück weiter. Schliesslich gewinne ich wieder an Höhe, um zum Durchstieg der kurzen Steilstufe zu gelangen, durch die der teilweise apere Sommerwanderweg führt. Die Stufe lässt sich gut durchsteigen, und schon befindet man sich wieder in flacherem Gelände. Abwechslungreich geht es zum Schwalmisgaden hoch und weiter auf den sanften Grat, dem man nun bis zum Gipfel folgen kann.
Ich mache einige Fotos, und schon kommen die beiden Berggänger nach. Nochmals reden wir länger miteinander. Sie sind Locals und kennen sich bestens aus im Gebiet. Da sie den Direktabstieg in Richtung Südosten planen, um nach Gitschenen zu gelangen, frage ich sie, ob ich vielleicht mit darf. Zwar kenne ich diese Route von Berichten her, jedoch ist mir bewusst, dass die Orientierung von oben kommend nicht ganz einfach ist. So beginnt ein gemeinsamer Abstieg begleitet von spannenden Gesprächen.
Schwalmis - Gitschenen (Direktabstieg Schwalmis, eine Stelle ca. T4+)
Unweit von der Kante steigen wir die steile SE-Flanke ab, bis der Grat nach Osten wegzieht. Der gefrorene Untergrund macht das Gras recht rutschig. Dem Grat folgen wir noch ein gutes Stück weiter, bis schliesslich die "richtige" Abstiegsrinne gefunden ist. Anscheinend soll es mindestens zwei Möglichkeiten geben. Zu früh sollte man aber keinesfalls absteigen. Kurz und sehr steil geht es hier hinunter. Sicherheitshalber nehmen wir den Pickel zur Hand. Der Untergrund ist vollständig gefroren, was sich für mich ungewohnt und unangenehm anfühlt. Der Pickel gibt Sicherheit. In ansonsten einfacher Kraxelei kann die Rinne durchstiegen werden, und nach einer weiteren kurzen Kraxelstelle sind wir wieder in weniger abschüssigem Wiesengelände. Rutschig bleibt es noch für ein Weilchen. In mehr oder weniger beliebiger Wegwahl kann nun der Wanderweg zwischen dem Vorder Jochli und Bi den Seelenen erreicht werden. Weiterhin direkt geht es hinunter zum Wanderweg nach Gitschenen.
Es folgt eine gemütliche Wanderung auf gut markierten Wegen hinab zur Seilbahnstation. Freundlicherweise kann ich mit meinen Begleitern im Auto bis Flüelen weiterfahren, und auch im Zug bis Arth-Goldau habe ich Gesellschaft. Nochmals vielen herzlichen Dank!
Die Region um den Brisen ist immer wieder schön für aussichtsreiche Wanderungen. Die Wege lassen sich aktuell sehr gut gehen, wobei wie allgemein in dieser Jahreszeit die Mitnahme von Steigeisen und Pickel nicht fehl am Platz ist. Ich habe die Wanderung als T3 eingestuft, da die Variante bei der Schwalmis gut ausgelassen werden kann (Abstieg auf dem Normalweg).
Die "Originalversion" der hier beschriebenen Wanderung im Herbst habe ich in

Bergstation Haldigrat - Brisen (T3)
Ich mache es mir einfach und fahre mit der urchigen Sesselbahn zu meinem Startpunkt, dem Haldigrat, hoch. Hier komme ich bereits in den Genuss der heute zunächst noch eher milchigen Sonne. Dem Grat entlang geht es nun hoch zum Brisen. Nordseitig liegt hartgefrorener Schnee, südseitig sind die Wiesen schön aper. Der Wanderweg verläuft machmal fast genau auf der Grenze dazwischen. Dieses Mal folge ich ziemlich genau dem Grat und lasse an einigen Stellen den Wanderweg rechts liegen. Fast zuoberst, wo der Wanderweg in die Südflanke hinein quert, gibt es ein noch hartgefrorenes Schneefeld. Zwar sind Spuren vorhanden, dennoch möchte ich den Schnee ohne Pickel und Steigeisen lieber nicht betreten. Das Umrüsten ist mir zu umständlich, deshalb steige ich über leicht brüchiges Kraxelgelände weiter dem Grat folgend direkt zum Gipfel hoch (ca. T4+, I, leicht ausgesetzt). Auf dem Gipfel geniesse ich eine gemütliche Pause und die Bergwelt. Später gesellt sich eine weitere Person hinzu die auf demselben Weg hochgestiegen ist.
Brisen - Steinalper Jochli - Glattegrat (T2-T3)
Kurz vor dem Sattel zwischen Brisen und Hoh Brisen begegne ich zwei Berggängern, die von Gitschenen her aufgestiegen sind. Sie wollen nachher noch zum Hoh Brisen und später wie ich zum Risetenstock und zur Schwalmis. Der Grat zum Hoh Brisen sieht in der Tat verlockend aus, für heute will ich es aber aufgrund der unklaren Verhältnissen bleiben lassen.
Mit Steigeisen an den Füssen gehe ich guten Spuren folgend zum P.2249 hinab, wo ich ein paar Bilder vom Brisen mache. Aus dieser Perspektive sieht er besonders eindrücklich aus. Gleichzeitig beobachte ich die beiden Berrgänger von vorhin, die mittlerweile das scharfe Gratstück vor dem Hoh Brisen elegant überwunden haben. Vor der Abkletterstelle jedoch scheint es nicht so richtig weiterzugehen. Als ich später nochmals hochschaue, haben sie sich wieder auf den Rückweg gemacht.
Ohne Steigeisen gehe ich weiter zum Steinalper Jochli (eigentlich hätte ich sie besser angelassen für später). Die exponierte südseitige Traverse zum Glattegrat ist gespurt und zumindest mit Steigeisen gangbar. Der Anblick wirkt auf mich jedoch wenig verlockend, und so wähle ich die nordseitige Umgehung. Diese führt durch wenig steiles Gelände, was mit dem Preis einer Gegensteigung von ca. 80 Höhenmetern bezahlt werden muss. Der Weg ist meist unter dem Schnee verdeckt, mithilfe des GPS lässt sich aber der richtige Übergang zur Mulde unter dem Glattegrat problemlos finden. Hier ist es kurz steil, jedoch nicht ausgesetzt. Danach treffe ich bald wieder auf eine Spur, die mich kräfteschonend zum Grat zurück bringt. Diese Passage bin ich ohne Steigeisen gegangen, was eher mühsam war wegen dem teils harten Schnee. Besser wären sie von Beginn an an den Füssen geblieben.
Glattegrat - Risetenstock (T3)
Nun folgt das herrliche Gratstück zum Risetenstock. Teilweise liegt noch etwas Schnee auf dem Weg, was keine grösseren Probleme bereitet. Gegen Schluss wird der Grat etwas schmaler, und bald schon ist der Risetenstock erreicht, wo gerade zwei Wanderer am Pausieren sind. Dieses Teilstück bin ich

Risetenstock - Schwalmis (T3)
Der Abstieg vom Risetenstock zum Hinter Jochli ist steil (ca. 35°) und von hartem Schnee besetzt. Ohne Steigeisten gehört hier ein wenig Rumeiern zum Programm. Über den kurzen Grat ist das Hinter Jochli rasch erreicht. Von hier an traversiere ich in gutem Trittschnee in der Südflanke der Schwalmis in flacheres Terrain hinab und gehe noch ein Stück weiter. Schliesslich gewinne ich wieder an Höhe, um zum Durchstieg der kurzen Steilstufe zu gelangen, durch die der teilweise apere Sommerwanderweg führt. Die Stufe lässt sich gut durchsteigen, und schon befindet man sich wieder in flacherem Gelände. Abwechslungreich geht es zum Schwalmisgaden hoch und weiter auf den sanften Grat, dem man nun bis zum Gipfel folgen kann.
Ich mache einige Fotos, und schon kommen die beiden Berggänger nach. Nochmals reden wir länger miteinander. Sie sind Locals und kennen sich bestens aus im Gebiet. Da sie den Direktabstieg in Richtung Südosten planen, um nach Gitschenen zu gelangen, frage ich sie, ob ich vielleicht mit darf. Zwar kenne ich diese Route von Berichten her, jedoch ist mir bewusst, dass die Orientierung von oben kommend nicht ganz einfach ist. So beginnt ein gemeinsamer Abstieg begleitet von spannenden Gesprächen.
Schwalmis - Gitschenen (Direktabstieg Schwalmis, eine Stelle ca. T4+)
Unweit von der Kante steigen wir die steile SE-Flanke ab, bis der Grat nach Osten wegzieht. Der gefrorene Untergrund macht das Gras recht rutschig. Dem Grat folgen wir noch ein gutes Stück weiter, bis schliesslich die "richtige" Abstiegsrinne gefunden ist. Anscheinend soll es mindestens zwei Möglichkeiten geben. Zu früh sollte man aber keinesfalls absteigen. Kurz und sehr steil geht es hier hinunter. Sicherheitshalber nehmen wir den Pickel zur Hand. Der Untergrund ist vollständig gefroren, was sich für mich ungewohnt und unangenehm anfühlt. Der Pickel gibt Sicherheit. In ansonsten einfacher Kraxelei kann die Rinne durchstiegen werden, und nach einer weiteren kurzen Kraxelstelle sind wir wieder in weniger abschüssigem Wiesengelände. Rutschig bleibt es noch für ein Weilchen. In mehr oder weniger beliebiger Wegwahl kann nun der Wanderweg zwischen dem Vorder Jochli und Bi den Seelenen erreicht werden. Weiterhin direkt geht es hinunter zum Wanderweg nach Gitschenen.
Es folgt eine gemütliche Wanderung auf gut markierten Wegen hinab zur Seilbahnstation. Freundlicherweise kann ich mit meinen Begleitern im Auto bis Flüelen weiterfahren, und auch im Zug bis Arth-Goldau habe ich Gesellschaft. Nochmals vielen herzlichen Dank!
Die Region um den Brisen ist immer wieder schön für aussichtsreiche Wanderungen. Die Wege lassen sich aktuell sehr gut gehen, wobei wie allgemein in dieser Jahreszeit die Mitnahme von Steigeisen und Pickel nicht fehl am Platz ist. Ich habe die Wanderung als T3 eingestuft, da die Variante bei der Schwalmis gut ausgelassen werden kann (Abstieg auf dem Normalweg).
Tourengänger:
Chrichen

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