Monte Leone


Publiziert von ᴅinu , 30. September 2023 um 08:02.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:24 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 12:30
Aufstieg: 1790 m
Abstieg: 1790 m
Strecke:20,3 km

Für diese Hochtour bin ich am frühen Morgen aus der Zentralschweiz nach Brig gefahren, wo ich TeamMoomin am Bahnhof zustiegen liess. Gemeinsam ging es sofort weiter zum Simplonpass, wo wir den PW beim ersten Parkplatz auf der Anhöhe parkiert haben. Kaum ausgestiegen ertönten auch schon die Brunftrufe von Rothirschen, welche vermutlich irgendwo im Stalde ihre saisonalen Gesangskünste vom besten gaben.

Nachdem wir uns der kühlen Morgentemperatur passend angezogen hatten, marschierten wir auf einem schmalen Pfad zum P.2361. Auf dem obersten Pfad wanderten wir am grossen Felsbrocken vorbei, welcher oft als Orientierungshilfe beschrieben wird. Wir entdeckten in der Gegend zwei Gamsen. Nach dem P.2361 quert man auf einem angenehmen Pfad in einem steiler werdenden Hang zur Aufstiegszone Richtung Homattupass. Die Wegfindung bis zum Schneekontakt auf 2600 Metern über Meer war einfach, wir folgten einfach dem Pfad und den Steinmännern. Danach orientierten wir uns an grünen Markierungen und Steinmännern. Im Steilaufschwung ab 2600 M.ü.M. dominierte das riesige Geröllfeld. Hat man die Felsaufschwung geschafft, hält man sich am besten entlang vom Abriss, wo man vom Gletscher geschliffene Felsen finden. Die abgeschliffenen Felsen ziehen sich weit hinauf und eignen sich am besten um effizient aufzusteigen. Man findet dort auch Markierungen. Mitten im Geröllfeld trafen wir auf ein Schneehuhn-Paar, welches sich durch uns nicht gross stören lies. Der mittlere Teil war aufgrund der Felsblöcke am anstrengendsten und so waren wir Froh als wir Firnkontakt bekamen. So wechselten wir asap auf den frisch beschneiten Firn. Im Trittschnee erreichten wir angenehm ansteigend den Breithornpass. Aufpassen muss man in diesem Bereich vor allem bei den Randspalten welche zum Zeitpunkt teilweise offen waren.

Vom Breithornpass sieht man den Gipfel vom Monte Leone. Der Weg zum Gipfel zieht sich aber noch ganz schön. Auf dem felsigen Abschnitt unterhalb vom P.3393 durchquerten wir auf direktem Weg das Gelände. Danach muss der Alpjergletscher durchquert werden. In diesem Bereich trafen wir auf die meisten Gletscherspalten in mittlerer Grösse. Wir peilten direkt den P.3320 an, welcher zugleich auch der tiefste Einschnitt am Grat ist. Dort deponierten wir das für den Gipfelbereich unnötige Material und kletterten im 2. Schwierigkeitsgrad durch eine Kapla ähnliche Steinzone. Nebst vielem Schutt findet man im Aufstieg auch zwei  Repschnurr-Stände, an welchen wir uns gegenseitig im Aufstieg sicherten.

Im Gehgelände angekommen marschierten wir Spuren entlang direkt zum Grat hinauf welchen wir erklettern wollten. Da die Schwierigkeiten dort den 2. Schwierigkeitsgrad teilweise überschreiten und keine Steinmänner mehr zu sehen waren kehrten wir zum letzten Steinmann zurück. Dies passierte uns auf dem Weg zum Gipfel mindestens noch zweimal, da ich die Tendenz habe auf dem Grat zu gehen, da man dort oft den solidesten Fels findet. Vermutlich führen verschiedene Wege auf dem breiten Grat zum Gipfel vom Monte Leone. Die einfachste Variante verläuft zuerst westseitig der soliden Gratfelsen im Schuttgelände entlang von Spuren und Steinmännern. Erst nach dem letzten Turm im ersten viertel stiegen wir entlang von Steinmännern auf den danach einfachen und breiten Blockgrat. Der Blockgrat wird zunehmend schmaler, bis man ins klettern übergehen müsste. Man findet dort Spuren und Steinmänner, welche in die Ostflanke ausweichen. Genau an dieser Stelle trafen wir auf eine Steingeiss, welche an der Gamsblindheit erkrankt war. Das arme Tier versuchte mit den Hufen das Gelände abzutasten. In einem grossen Bogen versuchten wir das Tier nicht zu erschrecken. Trotzdem rumpelte es wenig später, da die Steingeiss über eine Rund 20-30 Meter senkrechte Wand abstürzte. Ein Moment welcher uns erstarren liess. Nach einem kurzen Kontrollblick entdeckten wir die Steingeiss weiter unten in der Westflanke, welche auf allen vieren Stand und der man vom Sturz nichts anmerken konnte.

Wir kletterten nun auf dem Grat weiter bis zu einer Schlinge. Bei der Schlinge kraxelten wir zum Umgehungspfad in der Ostflanke hinunter, auf welchem wir dann kurze Zeit später den Gipfel erreicht haben. Nach einer kurzen Gipfelpause nutzten wir die einfache Variante um zum P.3320 zurück zu gelangen (1. Drittel in der Ostflanke, Mittlerer Teil auf dem Grat, letzter Drittel in der Westflanke). Die Felsstufe im Einstieg konnten wir in einem Mal mit dem 40 Meter Seil abseilen. Aufgrund vom vielen losen Gestein gab es immer wieder Steinschlag. Der Rückweg zum PW war derselbe wie im Aufstieg. Ab 2700 M.ü.M. war nur noch mit der Stirnlampe eine Orientierung möglich. Das beschneite Blockgelände machte die Sachlage nicht einfacher. Da ich im Kofferraum eine Kühlbox mit Getränken mitgenommen hatte, war die Freude bei der Rückkehr umso grösser. Nachdem wir uns umgezogen hatten machten wir uns auf die lange Heimfahrt, via Montreux nach Bern und zu TeamMoomin nach Hause, von wo die Fahrt für mich noch alleine bis nach Luzern ging. 

Tourengänger: TeamMoomin, ᴅinu


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Kommentare (2)


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Michea82 hat gesagt: Complimenti
Gesendet am 1. Oktober 2023 um 10:30
Complimenti per le foto di questa montagna che il Re delle Alpi Lepontine. Anche io sono stato un anno fa è molto bello.
Ciao
Michea

ᴅinu hat gesagt:
Gesendet am 2. Oktober 2023 um 17:51
Grazie Michea, il tuo resoconto e quello di Cardamine hanno aiutato nella preparazione ;-) I migliori saluti, Martin


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