Piz Parom 2953m - Das Herz von Fanes


Publiziert von georgb , 26. September 2023 um 07:25.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:24 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Wenn es nach Wayna Fanes geht, schlägt das Herz von Fanes unter dem Piz Parom. Trotzdem nimmt kaum jemand Notiz von ihm und er wird äußerst selten bestiegen. Dabei ist er relativ leicht erreichbar, wenn man von der Länge der Tour und der beachtlichen Höhe absieht.
Für so ein tagesfüllendes Unternehmen brauche ich Unterstützung und packe mir gleich vier Damen ins Auto. Barbara und Nora sind sogar aus der Steiermark angereist, da müssen wir ihnen etwas bieten. Der Klassiker von Pederü zum Limosee gehört zu den Höhepunkten der Umgebung und allein das ist schon ein Spektakel. Das Wetter spielt mit, auch wenn es empfindlich abgekühlt hat über Nacht. Am Kreidesee sinkt das Thermometer bis an den Gefrierpunkt und es liegt noch Restschnee, kaum zu glauben, auf 1200m!
Für viele Besucher schlägt das Herz von Fanes bei Max an der Faneshütte und irgendwie stimmt das auch, wir werden später darauf zurückkommen. Doch zunächst steigen wir weiter an zum Limojoch und wieder ab nach Großfanes. Die Hütte ist schon geschlossen, entsprechend ruhig geht es zu und wir lassen uns zum Picknick nieder.
Lange hält es mich nicht, ich muss weiter, der Piz Parom ruft. Schweren Herzens verlasse ich meine vier netten Begleiterinnen und suche mir eine Linie durch den Wald. Es gibt deutliche Trittspuren und weiter oben auch vereinzelte Steinmänner. Ich betrete das Reich von Wayna Fanes, der "jungen Fanes". Ich komme an kunstvoll angelegten Mesas vorbei und bin magisch berührt von den mystischen Orten.
Aber nicht weniger magisch ist die Umgebung, spektakuläre Felsformationen um mich herum und in der Ferne tauchen Dolomitengrößen auf. Die Drei Zinnen zeigen sich und die Tofane wenig später, eindrucksvoll. Ich bewege mich ausschließlich im Gehgelände, erstaunlich, so einfach hätte man den Piz Parom nicht erwartet. Trotzdem bekomme ich den Gipfel nicht geschenkt, es zieht sich enorm unter den Wänden des Piz Stiga entlang, es ist ein weiter Weg mit langen, steilen Hängen.
Kurz unterm Gipfel ein Schreckmoment, Eiszapfen hängen an vereisten Felsen, Grödel habe ich natürlich nicht dabei!? Doch die Spuren ziehen einfach durchs Geröll, keinerlei technische Schwierigkeit! So stehe ich irgendwann am Piz Parom und staune, wie einfach er erreichbar ist und welch gigantische Aussicht er bietet. Im Norden ziehen zwar die Wolken, aber die nähere Umgebung strahlt umso mehr, was für ein sensationelles Ambiente.
Mich zieht es zurück in weibliche Gesellschaft, so hüpfe ich ohne Umschweif abwärts, streife eine Gruppe von Wayna Fanes beim Sonntagsritual und nehme den Gegenanstieg zum Limojoch unter die Beine. Ich schaffe es noch bei Sonnenschein zu meinen Begleiterinnen auf die Terrasse an der Faneshütte und schon steht ein Begrüßungsschnaps auf dem Tisch, das ist Timing ;-)
Auch die Damen aus der Steiermark sind angetan vom Fanesgebiet, wir ziehen in der untergehenden Sonne hinab nach Pederü mit einem Stück Fanes in unserem Herzen.

Tourengänger: georgb


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