Furcia Rossa III 2791m - Ab auf die Bank


Publiziert von georgb , 7. Oktober 2020 um 13:33.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 6 Oktober 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gadertal-St. Vigil-Pederü
Kartennummer:tabacco Cortina

Der Bericht von starranger hat mich inspiriert und nachdem ich das Foto von der Bank gesehen hatte, war mir klar, da muss ich hin. Seit Jahren habe ich die Furcia Rossa III als Skitour auf dem Plan, aber statt auf geeignete Skibedingungen zu warten, kann man sie ja auch zu Fuß besteigen.
Schon an der Faneshütte wird mir allerdings klar, dass die Bedingungen auch zu Fuß heute nicht optimal sein werden, denn ab 2000m liegt eine geschlossene Schneedecke und am Limosee staune ich Richtung Furcia-Rossa-Spitzen. Das sieht schon beinahe nach Skitour aus, es wartet Arbeit auf mich.
Zunächst gilt es die ominöse Rinne zu finden für den Zustieg zur Furcia Rossa. Darin helfen angeblich Seilversicherungen auf den endlos langen, geneigten Rücken. Wo sich die Markierung 17 zum Vallon Bianco und Monte Castello teilt, sichte ich die Drahtseile und stapfe ihnen durch den Schnee entgegen. Die Versicherungen sind stabil und überarbeitet, ohne Probleme erreiche ich das darüberliegende Gelände und suche nach Hinweisen. Der Schnee hat Markierungen und Wegspuren verdeckt, also steige ich intuitiv auf der Direttissima weiter an.
Das Gelände ist nur sanft geneigt und ich finde immer eine machbare Linie durch verschneites Geröll und Felsbänder. Trotzdem wird es ein mühsames Unterfangen, mit der Höhe sinke ich immer tiefer ein und muss meine Tritte gut setzen zwischen den Steinen. Ich passiere die Reste einer Kriegsbaracke und kämpfe mich zur Gipfelbank, herrlich.
Weniger herrlich entwickelt sich das Wetter, bei arpaveneto hatten sie wolkenlosen Himmel und beste Sicht versprochen!? Kurz schälen sich wenigstens die drei Tofane aus den Wolken, ich setze mich zum Selbstauslöser auf die Bank und rüste auf Abstieg um. Meinen ursprünglichen Plan, über den Klettersteig Richtung bivacco della pace abzusteigen, verwerfe ich beim Blick in die Abgründe und auf die tief verschneiten Geröllbänder.
Dagegen sichte ich westlich meiner Aufstiegsvariante Steinmänner und einen unter dem Schnee kaum erkennbaren Steig. Sogar einzelne rote Markierungen tauchen sporadisch auf und mit ein wenig Gespür für Schnee komme ich gut durch das Felsenlabyrinth bis zur Einstiegsrinne. Erste Graupelschauer ziehen auf, teils im Laufschritt eile ich über das Limojoch zurück zur Faneshütte. Dort wartet auch eine Bank, diesmal mit Apfelstrudel und Kaffee.
Ich genieße die sympathische Hüttenatmosphäre, grüße Max den Seniorchef und trotte in der Dämmerung nach Pederü, i s´odun n ater iade.

Tourengänger: georgb


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