Gauschla und Alvier-Überschreitung


Publiziert von Felix , 5. November 2023 um 18:43. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:20 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 2 Tage 7:45
Aufstieg: 1340 m
Abstieg: 1340 m
Strecke:P. 1408 - Hansjosegg - P. 1459 - Vormsweg - P. 1475 (Stofel) - (Pania) - (P. 1792) - (P. 1861, Flidaböden) - (P. 1967) - Matschuns - Gauschla - Matschuns - (Forggla) - (Wannili) - Alvier - Alvierhütte; Alvier - Alvierhütte - Chemmi - P. 1890 - P. 1789 - Berghaus Palfries - P. 1711 - Alp Labria - P. 1624 - P. 1514 - P. 1439 - P. 1408
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Ettiswil, Autobahn Sursee - Sihlbrugg, Hirzel, Autobahn Wädenswil - Trübbach, Azmoos und Schnapsgrotzen nach Trübbach, P. 1408
Unterkunftmöglichkeiten:Alvierhütte
Kartennummer:1155 - Sargans, 1135 - Buchs

Der erste unserer beiden Wandertage hält prachtvolles Herbstwetter für uns bereit - der zweite beginnt mit einer leichten Wolkendecke, welche sich dann allerdings im Tagesverlauf annähernd auflöst. So können wir auf P. 1408 unter blauem Himmel starten - die direkte Einstrahlung des Sonnenscheins wird auf unserer ersten (meist flachen) Etappe über Hansjosegg und P. 1459 zum Vormsweg allerdings von den hohen Bäumen am Wegrand meistens eingeschränkt.

Gegen Ende dieses Weges hin - parallel zum Ende der ostnordöstlichen Ausläufer der Fildachöpf´ - stellt sich eine sehr steile, teils rutschige, immerhin seilgesicherte enge Aufstiegsrinne in den Weg: sehr attraktiv sowohl landschaftlich und wandermässig.

 

Wie wir den Felsriegel einfach durchschritten haben, eröffnet sich uns nun für längere Zeit mehrheitlich offenes Alpgelände - gelegentlich mit einzelnen Bäumen oder Baumgruppen bestückt. Nach einem Abstieg auf dem BWW und der Traverse bis P. 1475 nahe der die Alp (Stofel) setzt hier der lange Aufstieg zum zeitweise ersichtlichen ersten Gipfelziel ein - 875 Höhenmeter gilt es nun zurückzulegen.

Technisch sind diese von unproblematischer Art - die Schwierigkeiten liegen hier in der Wegfindung: je offener und breiter der Gipfelhang wird, desto unübersichtlicher sind oft die diversen Geländekammern. Es muss immer wieder neu eingeschätzt werden, durch welche Mulde man am einfachsten zur nächsten Stufe gelangt. Unweit von (P. 1792) und (P. 1861, Flidaböden) nähern wir uns einem felsigen Riegel, welchen wir in der Nähe von (P. 1967) umgehen und so Matschuns erreichen - grossartig, wie sich hier der Gipfel präsentiert.

 

Ab 2114 m, wo das Steiglein in der Nordflanke der Gauschla zur Forggla hinüber leitet, ist bis kurz unterhalb des Gipfels eine meist deutliche Wegspur auszumachen - mit gemischten Gefühlen begehe ich sie dort, wo sie nahe an den östlichen Felsplatten und -flanke vorbeizieht … (im Abstieg passiere ich diese Abschnitte ohne grosse Probleme). Eine fantastische Aussicht zum Walensee hinunter und Richtung Churfirsten bietet sich uns bei der Ankunft beim grossen Steinmann der Gauschla!

 

Nach genussvollem Verweilen treten wir den Rückweg zum Abzweig auf Martschuns an; wenn auch das in der Nordflanke traversierende Steiglein auch kurz über abschüssige Felspartien leitet, so ist der Gang in den längeren Geröll- und Graskessel bei (Forggla) gut machbar. In der weiten Mulde stellt der Weitergang ein moderates Auf und Ab dar, bevor in einer kurzen steilen Rinne zum BWW (vom Barbielergrat herkommend) aufgestiegen wird.

Nach einer kurzen Pause auf (Wannili) machen wir uns auf zum heutigen steilen Schlussanstieg; vielfach im Schatten des Gipfels meistern wir die letzte heutige Etappe - und erfreuen uns bei Gipfelsteinmann und -fahne des Alviers der Rundumsicht, der Sicht in den breiten Talgrund des Rheins - und dem Anblick der nahen, exklusiv schön gelegenen Gipfelhütte.

 

Um auch uns auch noch den gegenüberliegenden Tiefblick zum Walensee zu Gemüte führen zu können, wechseln wir kurz (an der Hütte vorbei) zum aussichtsreichen Alvier Südostgipfel; ein Muss, wenn man schon hier oben ist …

 

Nach dem Nachtessen in der Alvierhütte, in welcher nebst der Hüttenwartin Bernadette nur noch einzelner Bergwanderer mit Hund anwesend ist, setzen wir uns erst alle mal aufs Hüttenbänkli - und lassen uns später das Spektakel des Sonnunterganges über dem Walensee nicht entgehen: sensationell.

 

Am darauffolgenden Morgen findet der Sonnenaufgang nicht echt statt, so nehmen wir den Abstieg auf dem oben leicht exponierten Südgrat bei noch leichter Bewölkung in Angriff - ich bin froh um die eingerichteten Fixseile …

Wie der Grat schliesslich abflacht und der BWW öfters an dessen Osthang zum Chemmi verläuft, sind die Schwierigkeiten vorbei. Denn solche bieten die in der Felsrinne des Kamins eingerichteten Metall- und Holztreppen nicht: im Gegenteil - sehr anregend sind sie zu begehen.

 

An deren Ende geht der Weiterabstieg nochmals in steiles Gelände über; einige Felsstufen unterhalb des BWW sollten nicht via Abflug begangen werden … Immerhin können vom Weg aus ein Büschel Edelweiss und wenige Gämsen gesichtet werden. Auf P. 1890 liegen sämtliche anspruchsvollen Stellen hinter uns; der weitere Marsch auf dem BWW wird zusehends angenehmer, zunehmend moderater absteigend, und geht alsbald - nun bei erfreulichem Sonnenschein - in den sanften Schlussabschnitt zum Parkplatz Palfries über. Nachdem wir hier, von der prächtigen Hochebene aus, das Panorama gewürdigt haben, begeben wir uns zum Einkehrschwung auf die Sonnenterrasse des Berghauses Palfries.

 

Der Abschluss unserer zweitägigen Tour ist etwas weniger spannend: meist flach schreiten wir erst auf der Zufahrtsstrasse bis zu P. 1711, hier benutzen wir die Abkürzung auf schwacher Wegspur, bis wir oberhalb der Alp Labria wieder die Strasse erreichen.

Wenig später, auf P. 1624, hält der BWW aufs Grasland zu; länger jedoch steigen wir im nun leicht urig anmutenden Wald via P. 1514 zu einer kleinen Lichtung (wo das Skihaus Gauschla angesiedelt ist) und weiter im Wald ab zu P. 1439. Der Wald begleitet uns auf der Alpenstrasse zurück zu unserem Startpunkt P. 1409.

 

2 h (inkl. 1/5 h Pause) bis Rast auf ~ 1870 m

1 1/5 h bis Gauschla

⇩⇧ 1 h bis (Wannili) auf ~ 2107 m

h bis Alvier

5 min bis Südostgipfel

3 min bis Alvierhütte

 

1 4/5 h (inkl. 6 min Pause) bis Rast auf ~ 1873 m

25 min bis Berghaus Palfries

¾ h bis P. 1408

 

 


Tourengänger: Ursula, Felix


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