Pointe Percée (2752)


Publiziert von cardamine , 22. September 2023 um 23:12.

Region: Welt » Frankreich » Haute-Savoie » Aravis
Tour Datum: 2 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Genf oder Annecy nach Le Grand-Bornand. Über die Rte de la Vall. du Bouchet bis zur Kapelle in La Vendanche, dort dem Wegweiser zum Col des Annes folgen. Am Bauernhof am Col des Annes gibt es einen Wanderparkplatz der jedoch am Wochenende schnell belegt ist. Achtung, nicht der von Google Maps vorgeschlagenen Route von Samance folgen, diese Strasse ist gesperrt und nicht asphaltiert!
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse Hotels in Le Grand-Bornand oder Refuge de la Pointe Percée

Erstaunlich, dass so ein bedeutungsvoller Berg hier so wenig Beschreibungen hat. Dabei ist die Pointe Perceé einer der 44 Alpen-Ultras, der kecke Zacken schindet auch so mächtig Eindruck. Die Percée ist der Hauptgipfel der Chaîne des Aravis, die gegenüber dem Mont-Blanc-Massiv liegt und somit eine hervorragende Aussicht auf ebenjenen bietet. Die Form impliziert schon, dass dieser Berg nicht ganz einfach zu haben ist, neben zahlreichen Kletterrouten gibt es auch zwei Routen im T5-Bereich. Die Route über die Südwand ist hier noch gar nicht dokumentiert. Für mich war es eine der schönsten Klettereien im II. Schwierigkeitsgrad, die ich je gemacht habe. Die Südwand ist etwas anspruchsvoller als der Normalweg durch die Westflanke und entsprechend ist weniger los und der Fels noch nicht so abgespeckt. Seil braucht man keines, insofern man sich mit IIer Kletterei wohlfühlt, ein Helm ist gerade für den Normalweg sinnvoll, auch wenn kaum jemand einen trägt.

Col des Annes - Refuge de la Pointe Percée (T3, 500 Hm, ca. 1,5 h)
Vom Parkplatz am Col des Annes folgt man dem zunächst dem Alpweg und zweigt dann optional an der ersten Kurve auf den Wanderweg ab. Dieser geht steil und direkt auf die Tête des Annes. Von der Bergstation des Skilifts quert man in der feuchten Nordseite weiter und erreicht schliesslich einen hübschen Gratweg. Optional kann man die Pointe des Delevrets ohne viel Zusatzaufwand überschreiten. Man steigt von dort unter Zuhilfenahme stabiler Ketten zum Col de l'Oulettaz ab und wandert dann durch löchriges Karstgelände zum Refuge de la Pointe Percée hinauf.

Refuge de la Pointe Percée - Col des Verts (T4, 350 Hm, ca. 1 h)
Vom Wegweiser an der Hütte folgt man den roten Punkten, bis sich der Weg teilt (leicht zu übersehen). Dann geht es den pinken Punkten nach zum Col des Verts. Der Weg führt durch recht unübersichtliches Felsblockgelände, der "Combe des Verts", man muss die Punkte und Steinmänchen gut suchen. Schliesslich steigt man auf einem gut ausgeprägten Pfad durch grobes Geröll zum Col des Verts hinauf. Die letzten Meter klettert man durch eine Rinne mit instabilen Felsen, hier besteht Steinschlaggefahr!

Cheminées de Sallanches/Südwand (T5+ II+, 250 Hm, ca. 1 h)
Man folgt dem grasigen Grat und erreicht dem Abzweig zum Col de Doran. Dort steigt man nach oben und erreicht einen Absatz mit Gedenktafel, quert rechts daran vorbei und steigt bei einem grünen Pfeil einen senkrechten, aber gut gestuften Kamin auf. Dies ist die schwierigste Kletterstelle (II+). Es geht weiter annähernd vertikal unter einem überhängenden Felsblock hindurch auf einen Sporn hinauf. Dort befindet sich Eisenring zum Nachsichern bzw. Abseilen. Auf der anderen Seite des Sporns quert man auf Wegspuren weiter zur nächsten Felsstufe. In lustiger, nun nicht mehr exponierter Kletterei geht es weiter. Die Route ist mit grünen und gelben Strichen markiert. Kurz vor dem Zusammentreffen mit dem Normalweg ist noch einmal eine leicht überhängende Stelle (II+), ein schräger Quergang, zu überwinden (Sicherungsring am Ausstieg). Dann geht es auf dem Normalweg über brüchige Felsstufen (I) hoch zum Gipfelgrat, hier wird es kurz nochmal ausgesetzt.

Abstieg via Westflanke/Normalweg (T5- II, 1100 Hm, ca. 2,5 h)
Diese Variante ist einfacher, aber der Fels ist sehr abgespeckt und es sind viele Leute unterwegs (90 % in Trailrunnern, das ist in Frankreich anscheinend die Standardausrüstung für T5). Die Abkletterei zieht sich, schliesslich erreicht man über ein IIer Stüfchen ein Geröllkar. Durch dieses surft man zu den Karrenplatten ab und erreicht bald darauf das Refuge de la Pointe Percée. Von dort wieder zurück auf dem Hinweg.

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine
Communities: Ultras


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Kommentare (2)


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Bertrand hat gesagt:
Gesendet am 28. September 2023 um 16:20
>90 % in Trailrunnern, das ist in Frankreich anscheinend die Standardausrüstung für T5

Genau ! Wir machen auch fast alles mit denen. Anhand der klobigen Bergschuhen kann man somit die Deutschsprachigen aus der Ferne erkennen...

cardamine hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. September 2023 um 21:43
Jaja in Sachen Style können wir Deutschen den Franzosen nicht das Wasser reichen ;) Ob es wirklich praktisch und bequem ist naja... muss jeder für sich selber entscheiden.


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