Lamsenspitze Nordost-Kante

Heute war Genussklettern angesagt. Mehr als die Tour zählt, dass wir endlich mal wieder in 3er Seilschaft unterwegs sind. Die Kante ist mittlerweile ein Klassiker im Karwendel und für festen Fels bekannt. Kann man mal gemacht haben.
Der Zustieg aus der Eng über das Westl. Lamsenjoch ist landschaftlich ansprechend und dank Tempoarbeit von Sebastian, der nach längerer Bergabstinenz kaum zu halten ist, schnell und schweißtreibend absolviert. An der Lamsenjochhütte werden die Flüssigkeitsvorräte bei einem zweiten Frühstück erstmal wieder aufgefüllt, bevor es in einer weiteren halben Stunde hoch zum Einstieg geht.
Die Boulderstelle am Einstieg ist recht abdrängend und mit 4+ ganz gut bewertet. Seilsicherung bringt weder Vor- noch Nachsteiger hier viel Sicherheit, da man beim Fallen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Grounder hinlegen würde. Über weite Strecken danach einfach. Oben nochmal eine 4er Passage. Dort auch einige Schlaghaken, ansonsten sind nur die Stände gebohrt, was aber ok ist. Für die letzten fünf Seillängen (laut Topo auf bergsteigen.com) binden wir uns dann wieder aus und erreichen ungesichert den Aufschwung zum Gipfel.
Da wir an einem Dienstag unterwegs sind und das Wetter die letzten Tage recht bescheiden war, haben wir die Lamsenspitze oben ganz für uns allein. Vor Abstieg im Tal nochmal Einkehr in der schönen Lamsenjochhütte.