Über die Berge der guten Hoffnung auf die Hochfrottspitze


Publiziert von McGrozy , 14. September 2023 um 09:07. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 6 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2100 m
Abstieg: 2100 m

Servus miteinander,

7.30 Uhr am Wanderparkplatz Faistenoy (904m) treffen wir drei uns um diese mögliche Paradetour zu machen. Früher kostete der alte Kiesparkplatz noch 2,50€ dann 4€ und nach der letztmaligen Erhöhung 2020 auf 8€ stieg der Preis für den Tag erneut nach der Modernisierung im letzten Jahr auf 15€. Diese unverschämten Preise unter dem Deckmantel der Ausrede von Besucherlenkung ist meiner Meinung nach inzwischen eine Art von Schikane. Naja man muss ja nicht dort parken und so kennen die Einheimischen und viele anderen schon die einen oder anderen Kniffe solche Parkplätze zu meiden. Wir radeln also von der Bushaltestelle am Fellhorn los hinein ins schöne Stillachtal. Dort gelangt man erst flach auf der Straße an Birgsau und der Alpe Eschbach vorbei zum Aufstieg nach Einödsbach. Dieser führt über einen breiten gut befahrbaren Kiesweg in teils doch etwas steileren Steigung hinauf in das kleine Weilerchen Einödsbach (1.113m). Dort stellen wir unsere Fahrräder ab und machen uns bereit für den Aufstieg zum Waltenberger Haus. 

Der Aufstiegsweg zum Waltenberger Haus führt uns direkt vor der Kapelle Einödsbach in südlicher Richtung auf dem erst breiten Weg hinauf. Dort gelangt man auf die Ebene auf der einst die Bacher-Alpe (1.175m) stand. Dort geht es in recht flacher angenehmer Steigung hinauf. Der breite Fahrweg endet recht bald in einem kleinen Wanderweg welcher bis kurz vor den Talschluss führt. Der Weg wurde diesen oder bereits letzten Frühjahr wahrscheinlich aufgrund von Winterschäden an einer Bachquerung recht am Anfang verlegt. Fast am Ende des Talschlusses biegt nun der Weg ab auf die Nordwestflanke des Bacherlochs und führt dort zügig zum Wandfuß auf 1.860m. Dort erwartet den Wanderer eine erste kleine seilversicherte Passage die über eine leichte Kraxelei (I) hinauf führt. Anschließend folgen weitere Wegverbauungen die uns sicher an dem Steilhang entlang hinauf zur Hochfläche unterhalb des Waltenberger Hauses führt. Dort verläuft der Weg gut erkennbar erst durch einen kleinen Buschgürtel und anschließend offen bis zum Waltenberger Haus (2.085m). Dort machten wir unsere erste kleine Pause und genossen die schöne Aussicht von der wohl neuersten DAV Hütte der Alpen (Baujahr 2017). 

Nach der Pause gehen wir weiter hinauf in Richtung Bockkarscharte ins vordere Bockkar hinein. Dort hocken in der Regel einige Steinböcke die sich uns an dem Tag leider nicht zeigten was wohl an doch schon fortgeschrittenen Tageszeit gelegen hat. Wir verfolgen den Weg, der uns in teils steilen Abschnitten, durch das Geröll bis auf ca. 2.284m führt. Dort biegen wir nun in östlicher Richtung zum Wandfuß ab. Dort müsste man einen markanten Zacken oberhalb des Wandfußes erkennen (siehe Bilder). Diesen Zacken sollte man anpeilen und Ihn oberhalb überqueren - was wir an diesem Tag iwie verpeilten und unterhalb entlang liefen. Diese Variante ist auch gut machbar allerdings mit Vorsicht zu genießen. Der Weiterweg führt uns in nördlicher Richtung auf einem schuttigen Band. Dieses Band führt uns in direkter Linie zum westlichen Berg der guten Hoffnung. Das schuttige Gelände geht kurz vor dem Gipfel in festeren Fels über in dem man dann in einfacher Kraxelei (I) zum kurzen Grat gelangt. Am Gipfel des westlichen Berg der guten Hoffnung (2.388m) angekommen erstaune ich ein wenig über die einzigartige Aussicht auf die Trettachspitze. Den Gipfelschnaps haben wir an diesem Tag relativ schnell gefunden und haben natürlich etwas übrig gelassen. Wo genau dieser Versteckt ist verrate ich hier nicht. Vom westlichen Gipfel ist nun der östlicher Gipfel unser Ziel. Dazu gehen wir erstmal den selben Weg zurück bis kurz vor dem markanten Zacken. Dort steigen wir nun in eine schuttige/geröllige Rinne ein die uns auf den direkten Weg zur Scharte zwischen östlichen Berg der guten Hoffnung und der Hochfrottspitze führt. Der Aufstieg zum östlichen Berg der guten Hoffnung ist eine etwas anspruchsvollere Kaxelei (III) im relativ festen Fels. Direkt am Start geht´s noch eher auf der westlichen Seite in einer IIer Kraxelei hinauf danach gehts am Grat in Ier Gelände weiter zu einer kleinen Platte weiter die uns über eine kurze ausgesetzte Gratstelle zur Schlüsselstelle führt. Die Verschneidung welche direkt unterhalb des Gipfels liegt wird direkt in der kleinen Rinne erklommen. Nach der Schlüsselstelle folgt ein kurzer Gratabschnitt bis zum gipfelkreuzlosen Gipfel des östlichen Berg der guten Hoffnung (2.415m). Der Weiterweg führt uns erstmal den selben Weg zurück zur Scharte zur Hochfrottspitze. 

Von der Scharte geht es nun in südlicher Richtung den schönen teils breiten Gratverlauf hinterher. Der Westgrat der Hochfrottspitze ist geprägt von plattigen und schuttigen Gelände was natürlich ein wenig Vorsicht erfordert da direkt zu unserer rechten der Wanderweg zur Bockkarscharte verläuft. Zu erst geht es nun recht einfach hinauf zur ersten schmaleren Passage und dem nächsten markanten Zacken den man rechts von der Spitze umgeht. Diese kleine Querung ist kurz und ein wenig luftiger. Danach geht es nun über eine breite plattige Passage hinauf. Mit guten Schuhen kann hier teils geradeaus hinauf stolziert werden aber Vorsicht vor dem losen Schutt welcher überall liegt. Der Weiterweg führ uns bis zur einen kleinen Kuppe durch die eine oder andere IIer Passage je nachdem welche Route man durch die Platten und den Schutt wählt. Auf der kleinen Kuppe angekommen geht es nun östlich weiter über eine geröllige Flanke die recht zügig in westlicher oder direkt südlicher Richtung verlassen wird um dort über etwas festeres Gelände weiter hinauf zustiegen. So gelangen wir immer näher an den Abbruch unterhalb des Gipfels der Hochfrottspitze. Den Abbruch umgeht man dann linksseitig über Platten und dann durch eine kleine schuttige Rinne oder wie ich man wählt eine logische Linie durch den Fels südlich davon. Wir gelangen so etwa 30m vom Gipfel entfernt auf den Grat zwischen Mädelegabel und Hochfrott und steigen die letzen Meter zur Hochfrottspitze (2.649m) in wenigen Momenten.

Von dem neuen Gipfelkreuz der Hochfrottspitze geht es nun wie üblich weiter zur Mädelegabel. Als Alternative kann über den Westgrat (Stellen bis UIAA III) auf direktem Weg zur Bockkarscharte abgestiegen werden. Unser Weg führt uns erstmal am Grat entlang bevor man schließlich in die Südflanke (schuttiges Gelände) abbiegt um einen größeren Abbruch auf einfache Weise zu umgehen. Die Umgehung ist relativ einfach und gut zu erkennen und führt recht zügig wieder in Richtung Gratverlauf. Dort geht es dann in Ier und Gehgelände weiter hinab bis zur Scharte zwischen der Hochfrott und Mädelegabel. Der Aufstieg zur Mädelegabel erfolgt der logischen Linie und führt meist am Grat entlang oder etwas südlich bzw. nördlich davon - bereits häufig beschrieben daher erspare ich mir dies an dieser Stelle. Auf der Mädelegabel (2.644m) angekommen machen wir erneut eine kurze Rast.

Von der Mädelegabel geht es nun über den Normalweg hinab in Richtung Schwarze Milz. Der Abstieg ist recht einfach und übersteigt den ersten Grat nicht. Kurz vor dem Ausstieg gelangt man an eine recht abgegriffene Passage die wie ich finde echt ein wenig unschön zu klettern ist. Der weitere Abstieg führt nun nicht wie gewohnt direkt zum Gletscherrest sondern wir verfolgen den neu verlegten Weg der in südlicher Richtung zum Heilbronner Weg. Diesen erreichen wir recht unschwierig und biegen dann nach Westen ab um wieder zurück zum Waltenberger Haus zu gelangen. Bevor wir allerdings dort ankommen müssen wir über den letzten Rest des Allgäuer Gletschers "Schwarzen Milz" (2.453m) und von der Geltschermulde hinauf zum Frühstückplatz und weiter am Heilbronner Weg bis zur Bockkarscharte (2.523m). Dort steigen wir erst auf und dann ein in die seilversicherte Passage hinab zum vorderen Bockkar. Nach der seilverischerten Passage folgt nun ein großes Geröllkar das auf dem Wanderweg sehr zügig überwunden wird und so gelangen wir in etwa 25 Minuten von der Scharte zum Waltenberger Haus (2.085m). Vom Waltenberger Haus geht es den oben bereits beschriebenen Hüttenzustieg zurück nach Einödsbach (1.113m) und von dort mit den Rädern zurück zum Wanderparkplatz Faistenoy (9.13m) 


Anforderungen:

Parkplatz - Einödsbach L 
Einödsbach - Waltenberger Haus T4 I
Waltenberger Haus - westlicher Berg der guten Hoffnung T4+ I
westlicher - östlicher Berg der guten Hoffnung T5 III
östlicher Berg der guten Hoffnung - Hochfrottspitze T6- II
Hochfrottspitze - Mädelegabel T5 II
Mädelegabel - Waltenberger Haus T4 I
Waltenberger Haus - Einödsbach T4 I
Einödsbach - Parkplatz L

Tourengänger: frmat, quacamozza, McGrozy


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