Ortstock (2717 m): Kalk in jeder Form

Der Ortstock ist mit 2717 m der 3. höchste Gipfel des Kantons Schwyz. Er befindet sich im Südosten von Schwyz in einer kalkreichen Gegend. Ich habe auf meiner heutigen Wanderung Kalk in allen Formen angetroffen: Kalkplatten, Kalkschotter, Kalkschiefer, Kalk-Schratten, metamorphisierter Kalk mit Calcit-Einschlüssen, usw. Wenn man sich an Kalk nicht sattsehen kann, ist man dort in der richtigen Gegend. Auch die meisten umliegenden Berge sind aus Kalk. Nordwestlich ist die Silberen, die heute hell im Sonnenlicht leuchtete. Südlich der schrattige Berg Glatten. Der Grat zum Glatten (die Jägerstöck) bestehen aus schön verformten Kalkschichten. Im übrigen sind auch die kürzlich im hintersten Bisistal abgestürzten Felstürme aus Kalk. 

Auf der andern Seite sah man im Glarnerland die Spuren der Alpenüberschiebung sehr schön am Glärnisch. Die obersten Schichten sind dort dunkelbraun, darunter befinden sich die hellgrauen Kalkschichten.

Am Bös Fulen, dem höchsten Berg des Kantons Schwyz (2801 m) ist mittlerweile der Restgletscher vollständig verschwunden. Nur noch ein mickriges Schneefeld konnte ich erspähen. Also zählt auch der Kanton Schwyz nun zu jenen Kantonen, in welchen es keine Gletscher mehr gibt. Es wird nicht der letzte sein.

Die Glattalp ist auch bekannt als Kältepol der Schweiz. In den hochgelegenen Senken dieser Alp werden Temperaturen von - 40 Grad und tiefer gemessen. Heute war davon nichts zu spüren. Im Gegenteil, es war recht warm. Nur auf dem Gipfel des Ortstocks war die Temperatur einigermassen erträglich.

Für meine Tour habe ich ursprünglich von Sahli zur Glattalp hin und zurück das Luftseilbähnchen nehmen wollen. Beim Aufstieg klappte dies, beim Abstieg hatte es eine dermassen lange Warteschlange, dass ich es vorzog, nach Sahli runter zu laufen. Man braucht dazu wenig mehr als 1 Stunde, wobei der Weg sehr geröllig ist. Das Glattalp-Bähnchen befindet sich gegenwärtig im Umbau. Es verkehrt nur 1 Pendelbähnchen, das max. 8 Personen fasst. Am Morgen fährt es voll rauf und leer runter, am Nachmittag gilt das Umgekehrte. Wenn oben 30 Leute warten, kann man sich leicht ausrechen, wie lange man warten muss. Alle 20 Minuten schafft das Bähnchen 8 Personen, in einer Stunde also 24 Personen.  

Nun zu meiner Tour: sie weist 2 einigermassen anspruchsvolle Partien auf, der Rest ist reines Gehgelände. Insbesondere ist die Glattalp ein einfaches Wandergebiet; es haben denn auch viele Leute eine Wanderung um den See unternommen. Zuhinterst im Tal beginnt die nicht enden wollende Schotterhalde auf die Furggele (der Übergang ins Glarnerland). Motto: 2 Schritte vor, einer zurück. Manchmal ist die Halde wirklich arg steil. Ich war wieder mal um meine Wanderstöcke froh. Ab der Furggele geht es zuerst auf dem einfachen Geländerücken ostwärts hinauf. Auf rund 2600 m hat es eine Felsstufe von rund 3 m Höhe, die man mittels einer Kette bestens erklettern kann. Darüber geht es auf den Gipfel wieder über einen einfachen Geländerücken. Beim Abstieg habe ich mir die lange Halde mit rutschigem kleinem Kalkschotter erspart. Ich bin vorher nach links abgezweigt und einer Spur gefolgt, die etwas südlicher als die markiert Route verläuft. Dort gibt es Schotter, der in etwa mit Eisenbahnschotter verglichen werden kann. Dieser Schotter bietet besseren Halt.