Felsen, Höhlen und Burgen - mal wieder in der Fränkischen Schweiz


Publiziert von Nik Brückner , 5. September 2023 um 17:53. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum:24 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 480 m
Abstieg: 480 m
Strecke:15 Kilometer
Unterkunftmöglichkeiten:Burg Rabenstein/in der Umgebung

Durchgangshöhle! Das ist ne Höhle mit zwei Ausgängen. Durch den einen geht's hinein, durch den andren geht's hinaus. Klingt besonders, klingt selten, und ist es auch. 
 
Und dann gleich fünf? Fünf Durchgangshöhlen?
 
Jaja, das geht - natürlich in der Fränkischen Schweiz. Geben tut's da sogar noch mehr davon, aber nicht auf dieser Runde. Irgendwann muss schließlich Schluss sein.

Also ab in die Fränggische Schwaaids! Mit Trevor Rabins neuem Album "Rio" im Player! Und der Waldelfe auf dem Beifahrersitz.

Die Idee zu dieser Tour hatte ich während unseres letzten Aufenthalts in der Gegend. Damals plante ich diese Runde, nur um festzustellen, dass Schubi eine ganz ähnliche Tour hier schon eingestellt hatt. Zufall? Wohl eher: Dswaai Franggng, ein Gedanggng!


Diese Tour startet in Oberailsfeld (356 m),

...aber nicht wirklich, denn dort gibt es zwar einen riesigen Parkplatz, auf dem darf man aber nur für drei Stunden parken. Macht total keinen Sinn in einer Wandergegend. Ein großer Gasthof direkt daneben, der eigentlich Interesse an Wanderern haben sollte, wirft sein ökonomisches Gewicht nicht in die Schale, so dass man als Wanderer gezwungen ist, außerhalb zu parken.

Am Friedhof zum Beispiel nördlich des Ortes. Wo man dann den Friedhofsbesuchern die Parkplätze wegnimmt. Nun ja.


Wir parkten trotzdem am Friedhof und wanderten von dort aus zunächst einmal zurück in den Ort. Dort wandten wir uns nach der Kirche nach links und verließen den Ort bald in östlicher Richtung. Der Weg folgt dem hübschen Tal und passiert dabei erste malerische und zweite bizarre Felsformationen. Bald geht es am Waldrand entlang und schnell in den Wald. Eine Brücke Richtung Straße wird ignoriert.

Hier wandert man am Ailsbach entlang, Felswände zur Linken. Eine davon trägt den Namen Powereck (364 m). Der Name ist sprechend, es geht ums Eck und dann ziemlich genau nach Norden, immer weiter am Bach entlang.

Etwa sechshundert Meter weiter gelangt man an einen Abzweig. Wir schlugen hier einen kleinen Bogen nach links hinauf, um den Schlupflochfels (410 m) zu besuchen, ein schmales, schräges Felsentor, durch das der Wanderweg führt. Danach geht's wieder hinunter und bald vereinigen sich beide Wege wieder.

Bald geht's nun aber doch über eine Brücke und hinüber zum Rennerfelsen (366 m). Der sieht aus wie eine Steilkurve, und heißt, womöglich deshalb, auch Applauskurve.

Der Pfad folgt danach weiter dem Bach, allerdings nun auf dessen anderer Seite. Er wendet sich nach Osten und steigt nun allmählich an. Man passiert den nächsten Felsen, einen Kletterfels namens Pornowand (375 m), zu dem zwei Fixseile hinaufhelfen. Wieder zurück am Weg kommt langsam die Burg Rabenstein in Sicht, die auf der anderen Talseite auf einem hohen Felsen steht.

Hier befindet sich rechts am Weg die Rabensteiner Klufthöhle (386 m), in die man mit ein wenig Kletterfertigkeit auch hineinkraxeln kann.

Es geht ein ganzes Stück hinein, viel zu sehen gibt es aber nicht. Kehrt man zurück zum Ausgang, fallen jedoch gleich mehrere Klemmblöcke ins Auge, die einst in den hohen, schmalen Spalt hineingestürzt sind.

Weiter geht's nun zu einer Holztreppe, die scheinbar - und eigentlich nicht nur scheinbar - in den Felsen hineinführt. Eine weitere Durchgangshöhle, die oft fälschlich "Schneiderloch" genannt wird. In Wirklichkeit handelt es sich um die Schneiderkammer (390 m), das Schneiderloch befindet sich weiter oben.

Es lohnt sich, ein bisschen in der Schneiderkammer zu verweilen. Die kleine Höhle besitzt mehrere Ein-bzw. Ausgänge, im hinteren Teil kann man sogar hinaus und auf den Dachfelsen hinaufklettern.

Hat man die Schneiderkammer verlassen, gelangt man gleich an einen Abzweig. Rechts geht's hinauf zum eigentlichen Schneiderloch (408 m), das ebenfalls einen Besuch wert ist. Die ca. 30 Meter lange Höhle besitzt einen ganz anderen Charakter als die darunter liegende Schneiderkammer.

Wieder zurück am Hauptweg geht's nun weiter Richtung Nordosten. Ein Querweg, der von der Neumühle heraufkommt, wird ignoriert, nicht aber die Neumühlhöhle (418 m), in der man eine kleine Pause einlegen könnte.

Malerisch, wie der Efeuvorhang über das Höhlendach herunterhängt.

Noch weitaus eindrucksvoller ist aber die Ludwigshöhle (388 m), die als nächstes an der Reihe ist. Auch sie ist eine Durchgangshöhle - eine der eindrucksvollsten der Fränkischen Schweiz.

Die Ludwigshöhle oder König-Ludwig-Höhle ist eine natürliche Karsthöhle am nordwestlichen Talrand des Ailsbachtals. Die Höhle ist die größte auf dieser Runde. Allein das Portal ist 28 Meter breit und 11 Meter hoch.
 
Die Ludwigshöhle wurde bereits in prähistorischer Zeit von Menschen genutzt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein trug sie den Namen "Kühloch". Ihren heutigen Namen bekam sie 1830, als der bayerische König Ludwig I. das Ailsbachtal auf Einladung des Grafen Erwein von Schönborn-Wiesentheid besuchte. Dabei richtete der Graf ein Festmahl in der Höhle aus. Dafür ließ er den Höhlenboden planieren und eine Tafel mit der Aufschrift "Ludwigshöhle" anbringen - die heute noch existiert.
 
 
Wir verlassen nun die Höhle und überqueren den Ailsbach erneut. An einem Parkplatz beginnt der mit Holzstufen gesicherte Aufstieg zur Sophienhöhle (380 m).

Die Sophienhöhle ist gegen Eintritt zu besichtigen. Sie bewirbt sich - nicht zu Unrecht - als eine der schönsten Schauhöhlen Deutschlands. Das 18 Meter breite und sechs Meter hohe Eingangsportal führt in mehrere domartige Hallen, die teilweise durch enge, verschlungene Gänge miteinander verbunden sind. 

Das Portal führt in einen Komplex von insgesamt vier Höhlen: das schon immer bekannte Eingangsportal namens Ahornloch, die sich daran anschließende Klaussteinhöhle, die 1833 entdeckte eigentliche Sophienhöhle sowie die Höschhöhle. der gesamte Komplex ist etwa 900 Meter lang, wobei die eigentliche Sophienhöhle 500 Meter lang ist. 

Der Name stammt vom eben schon erwähnten Grafen Franz Erwein von Schönborn-Wiesentheid, dem die Höhle einst gehörte. Er besuchte sie am 21. Juni 1833 mit seinem ältesten Sohn Erwin und dessen Gemahlin Sophie, und taufte sie daraufhin zu Ehren seiner Schwiegertochter. Er war es auch, der die Höhle zuerst mit Treppen- und Wegeanlagen für Besucher herrichten ließ. 

Das Raumbild der Höhle deutet auf ein hohes Alter hin. Sie weist zahlreiche und vielgestaltige Tropfsteine auf: Deckenformationen wie Stalaktiten und Sinterröhrchen, Bodenformationen wie Stalagmiten und Sinterbecken, sowie schöne Wandsinterpartien. Die Tropfsteine erscheinen dabei in den verschiedensten Farben: durchsichtig, weiß, gelb, braun und schwarz.
 
Im Höhlenkomplex wurden Knochen eiszeitlicher Tiere gefunden, vor allem Höhlenbären nutzten sie, um dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Man fand aber auch Überreste von Mammut, Wollnashorn und Rentier. Das Alter der Knochen wird auf 28.500 bis 60.000 Jahre angesetzt.  

Das Ahornloch wurde auch von prähistorischen Menschen genutzt. Aus der Jungsteinzeit stammen die ältesten Funde. Damals wurde der Mensch sesshaft wurde und begann, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Die meisten Funde stammen jedoch aus der Hallstatt- und der Latènezeit.
 

Von der Höhle aus führt der Pfad nun nach Südwesten hinauf zu einem weiteren Parkplatz. Noch darunter zweigen wir aber links ab, passieren die Erwin-Ruhe und steigen hinauf zu einem pilzförmigen Pavillon an einem Aussichtsfelsen.

Danach geht es ein Stück auf einem etwas breiteren Weg weiter, bis zu einem Linksabzweig, der zur Burg Rabenstein führt. Und dieser Abschnitt gehört zu den schönsten dieser Runde: ein wildromantischer Weg, der sich in stetem Auf und Ab zwischen zahllosen Felsen hindurchschlängelt. Immer wieder öffnen sich neue, überraschende Blicke in Felsen hinein oder zwischen Felsen hindurch. Am Ende geht es ein paar Schritte bergauf, und man steht an der Burg Rabenstein (414 m).

Die ältesten Teile der Burg gehen auf das erste Viertel des 12. Jahrhunderts zurück, Als Erbauer gilt das Ministerialengeschlecht der Rabenstein, das damals im Dienste der Edlen von Waischenfeld stand. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde dann die Vorburg ausgebaut.

In den darauffolgenden Jahrhunderten wechselten Besitzer und Bewohner der Burg mehrfach. Darunter waren unter anderen die Familie von Schlüsselberg und die Burggrafen von Nürnberg. 1450 wurde Rabenstein dann im Zuge des Ersten Markgrafenkriegs zerstört, ab 1489 aber durch Konz von Wirsberg wieder aufgebaut.
 
1557 erwarben die nun zum Adelsgeschlecht aufstrebenden von Rabenstein dann ihren Stammsitz wieder zurück. 1570 baute Daniel von Rabenstein die Burg erneut um, und verband die Vorburg mit der Hauptburg.
 
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Rabenstein durch kaiserliche Truppen vollständig zerstört, weil der Burgherr Hans Christoph von Rabenstein auf der Seite der Schweden stand. Nach Ende des Krieges (zwischen 1648 und 1728) wurden dann lediglich kleinere Gebäude wiederhergestellt.
 
1742 starb das Geschlecht der Rabensteiner aus und die Burg ging an die Grafen von Schönborn-Wiesentheid. Anlässlich des bereits erwähnten Besuchs von Ludwig I. 1830 wurde die Burg dann noch einmal hergerichtet und umgestaltet. 
 
In jüngster Zeit wurde die Burg als Hotel für Veranstaltungen und Tagungen ausgebaut. Seit 2004 gehört sie einem Eventveranstalter. Sie kann aber gegen eine Eintrittsgebühr besichtigt werden.
 

Auf dem Vorplatz der Burg setzt sich der romantische Felsenweg nach Südwesten fort. Erneut geht es um Felsen herum und zwischen ihnen hindurch. Nach etwa 700 Metern gelangt man in ein Tälchen, wo der Pfad endet. Hier kommt ein Weg vom Rennerfels herauf. Diesem folgen wir bergauf. Es geht aus dem Wald heraus und hinaus auf die Hochfläche. Der Weg endet an einer Straße, in der Nähe des Fuchshofs (448 m).

Hier muss man für etwa 600 Meter der Straße nach links folgen, bevor man an einer Kreuzung wieder auf einen Wanderweg wechseln kann. Dieser führt weiter nach Westen, zunächst durch den Wald, dann durch tunnelartig verwachsenes Buschwerk wieder hinaus in offenes Gelände. Bald passiert man den hübschen Hüllweiher (423 m). Hier hält man sich halbrechts, hinauf nach Eichenbirkig (432 m).

Im Ort folgen wir der Hauptstraße nach rechts, bis zur Kreuzung am Gut Schönhof. Hier nach links und raus aus dem Ort. Dort geht es nun stracks in den Wald und bald hat man die Burg Rabeneck (409 m) erreicht.
 
Die Rabenecker von Babenberg sind vermutlich aus dem Geschlecht der Herren von Rabenstein erwachsen, darauf deuten die Namen und die räumliche Nähe der beiden Burgen hin. Burgen mit Namen auf "-eck" sind meist jünger als Burgen mit "-stein" im Namen.
 
Rabeneck dürfte vor 1200 als freieigene Burg erbaut worden sein. Anders als Burg Rabenstein gehörte Rabeneck nicht zur Herrschaft Waischenfeld, dennoch hatten die Schlüsselberger Besitzanteile an der Burg. Nachdem Konrad von Schlüsselberg 1347 aber gefallen war, verkauften die Schlüsselberger 1348 ihren Anteil dem Bistum Bamberg. 1353 befand sich die Burg dann ganz im Besitz der Rabensteiner, sie hatten wohl den Anteil des Bistums aufgekauft.

1388 war Burg Rabeneck in Besitz der Herren von Stiebar. Im gleichen Jahr wurde Rabeneck im Städtekrieg eingenommen. 1525 wurde sie Opfer der aufrührerischen Bauern, die sie einnahmen und ausbrannten. Der Wiederaufbau dauerte bis zum Jahr 1535.
 
Nach dem Tode des stark verschuldeten Christoph Stiebar kam seine Hälfte über seinen Sohn Endres und Wilhelm von Künsberg, der sich schon 1570 zu Rabeneck nannte, an Daniel Rabenstein. Die zweite Hälfte von Rabeneck blieb noch länger im Besitz der Stiebar. 1603 verkauften sie ihren Teil an ihren Schwager Georg Werner von Rabenstein.

Rabenstein wurde damals schon als baufällig beschrieben. 
Die Rabensteiner veräußerten die Anlage dann 1620 für 36.000 Gulden an das Bistum Bamberg. Wegen erneuter Geldschwierigkeiten des Bistums musste Bischof Johann Gottfried von Aschhausen das Geld vorstrecken, auch 1682 war Rabeneck noch im Besitz derer von Aschhausen. Die Gulden, die die Rabensteiner bekamen, waren allerdings von geringem Wert, so dass Hans Dietrich und Hans Christoph von Rabenstein im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts einen Prozess gegen das Bistum anstrengten. Erst 1716 kam ein Vergleich zustande, mit dem die Rabensteiner wieder in den Besitz der Burg kamen. Sie erneuerten in der Folge die Hauptburg, die Vorburg blieb jedoch wüst.
 
Mit dem Tod des letzten Rabensteiners auf Rabeneck am 19. Mai 1742 erlosch das Geschlecht, und das Rittergut Rabeneck fiel an das Bistum Bamberg zurück. Am 10. Dezember 1742 erhielt Graf Franz Rudolph Erwein von Schönborn, Bruder des Bischofs Friedrich Karl von Schönborn, Burg Rabeneck zu Lehen. Das Domkapitel erkannte aber nach dem Tod des Bischofs die Belehnung nicht an, so dass das Bistum die Burg 1778 wieder in ihren Besitz nahm.
 
Heute gehört Rabeneck einem Herrn namens Norman Schiller. Seine Burg kann gegen eine Eintrittsgebühr besichtigt werden. Auch Übernachtungen sind möglich.


Es geht rechts an der Burg vorbei, dort wo die Kapelle steht, rechts hinunter, an der Schlossberghöhle (350 m) vorbei. Der schmale Pfad umrundet den Kapellenfelsen und führt westlich unterhalb der Burg erneut durch eine Art Felsenlabyrinth. Im Zickzack werden gleich zwei Felsen durchquert, weitere Kammern sind links und rechts des Weges zu entdecken. An einer Felswand stehen die Worte:

Die ihr Felsen und Bäume bewohnet / oh heilsame Nymphen / gebet ieglichen gern / was er im Stillen begehrt! / Schafft dem Traurigen Trost / dem Zweifelhaften Belebung / und dem Liebenden gönnt / dass ihm begegne sein Glück / denn euch gaben die Götter / was sie den menschen versagten / ieglichem, der euch vertraut / tröstlich und hülflich zu sein.

Zuletzt geht es dann hinunter ins Wiesenttal.

Wir folgen dem Tal Richtung Südwesten, bis es nach etwa 350 Metern wieder links in den Wald hinaufgeht. An einem ersten Abzweig, nach weiteren 280 Metern links, und am Waldrand erneut links, auf einen vergessenen, verwachsenen Pfad.

Das ist der König-Ludwig-Steig, einer der schönsten Felssteige der Gegend: schmal, urwüchsig, felsig, mit zwei grandiosen Aussichtspunkten.

Dieser Pfad quert nun den felsigen Hang zurück zur Burg Rabeneck. Nach etwa 300 Metern verliert er sich mitten im Geotop Frankenländerschacht (414 m), das keine Höhle, sondern ein Hangabriss ist. Links von einem Spalt im Boden steht ein doppelter Felsturm im Hang. Noch vor dem Spalt geht es halbrechts hinauf - wenn man Steinstufen entdeckt, ist man richtig. Sie führen hinauf zu dem ersten von zwei Aussichtsfelsen am König-Ludwig-Steig, dem 44-Treppen-Stein (432 m) – und wieder hinunter. Dann setzt sich der Steig in nordöstlicher Richtung fort und wird in der Folge noch romantischer. Er schlängelt sich weiter durch den Hang, an einer kleinen Höhle vorbei und durch einen schmalen Felsdurchlass, rauf und runter, fast wie im Urwald. An der scheinbar höchsten Stelle geht es kurz hinunter, einige größere Felsbrocken sind am Weg. Etwa 150 Meter nach dem 44-Treppen-Stein führt ein gut sichtbarer Trampelpfad nach links: der Abstecher zum Aussichtspunkt König-Ludwig-Steig hoch über dem Wiesenttal ist erreicht.
 
Zurück am König-Ludwig-Steig geht es nun bald aus dem Wald hinaus und hinüber zur Zufahrtsstraße der Burg Rabeneck. Auf ihr geht es nun zurück nach Eichenbirkig (432 m).

Im Ort nach Süden, dort wo es rechts nach Köttweinsdorf und links nach Oberailsfeld geht. Hier geradeaus und auf einem Feldweg aus dem Ort hinaus. Der Weg führt am letzten Haus vorbei in offenes Gelände zu einer Gabelung. Hier rechts und nun hinunter ins Tal.

Ist man im Tal angekommen, wendet sich der Weg nach links und folgt dem Waldrand bis nach Oberailsfeld (356 m), Im Ort sollte man Acht geben, denn linkerhand befindet sich - auf Privatgelände - noch ein alter Burgstall (360 m).

Viel ist davon nicht mehr übrig - um genau zu sein, sieht man eigentlich nur ein paar Felsen auf einer Wiese. Aber hey - wer hat schon eine ehemalige Burg in seinem Garten!
 
Über die frühe Geschichte der ehemaligen Burg ist nichts Genaues bekannt. Erst 1240 wurden die Ritter Otto und Uolrich von Egilsvelt urkundlich erwähnt. Die Burg muss allerdings älter sein. Erwähnt wird sie aber erst im Jahr 1348 in einem Urbar des Bamberger Bistums.
 
Ab 1366 nannten sich mehrere Personen nach (Ober)Ailsfeld: unter anderem Rudolf Groß zu Ailsfeld (1439, 1446 und 1449) und Eberhard Groß zu Ailsfeld (1460, 1465, 1476 und 1488). Als Oberailsfeld dann 1462 durch den markgräflichen Marschall Kunz von Lüchau niedergebrannt wurde, blieb die Burg dabei wohl nicht verschont. 
 
Die Burg kam nach dem Aussterben der Groß zu Ailsfeld in den Besitz der Herren von Gottsfeld. Während des Bauernkrieges wurde die Burg dann von den Aufständischen erneut ausgebrannt. Zu der Zeit besaßen die Brüder Wolf und Georg von Gottsfeld zu Bühl ein Viertel der Burg, ein weiteres Viertel gehörte der Äbtissin von Birkenfeld (eine geborene von Gottsfeld). Die beiden restlichen Viertel gehörten Veit von Vestenberg zum Fürstenforst und den Brüdern Christoffel und Hans Wolf von Vestenberg. 
 
1535 war die Burg wieder hergerichtet und diente daraufhin als Sitz des Stiebarschen Vogtes, der hier bis um 1590 wohnte.
 
Die endgültige Zerstörung erfolgte dann wahrscheinlich während des Dreißigjährigen Krieges: 1692 wird eine Ruine erwähnt. Die letzten Reste der Burg, ein kleines Mauerstück zwischen den Felsen an der Südseite sowie ein Zwinger an der Nord- und Westseite, waren 1938 noch erhalten, gingen aber beim Bau eines Anwesens im Westen teilweise verloren. Heute ist der Felsen der ehemaligen Burg mit Bäumen bewachsen, von ihr haben sich kaum noch Reste erhalten.

Bei der Burg wird es sich um eine kleine Turmburg gehandelt haben, da auf der Felskuppe nnicht viel platz ist. Auf der West- und der Nordseite war ein Zwinger vorgelegt, auch ein Halsgraben war vorhanden. Heute ist davon nichts mehr sichtbar, er wurde wohl beim Bau der umliegenden Häuser zugeschüttet. 1558 wurden unter anderem noch ein Viehhaus, ein Stadel und ein Kellerhaus erwähnt, sie standen aber wohl nicht im Bereich der Felskuppe.


...und dann waren wir wieder in Oberailsfeld (356 m), wo wir an dem leider geschlossenen Gasthof vorbeiailten. Schade, wir wären gerne eingekehrt. Aber in einem Wanderort, in dem man maximal drei Stunden parken darf, hat der Gasthof in der Ferienzeit natürlich Betriebsferien. Natürlich. 


Fazit:

Fantastische Runde, die mit unserer bisher schönsten in der Gegend locker mithalten kann. Sie verbindet einige der berühmten Highlights der Gegend miteinander, aber auch weitgehen unbekannte Passagen. Spektakulär sind natürlich vor allem die - fünf? fünf! - Durchgangshöhlen, aber auch die vielen anderen Höhlen am Weg, die Burgen und Felswände. Die schönsten Abschnitte sind der Weg am Ailsbach, die Passage vom Rennerfelsen bis zur Ludwigshöhle, die von der Ludwigshöhle zum Fuchshof sowie der König-Ludwig-Steig. Also im Grunde die ganze Runde!

Tourengänger: Nik Brückner, Waldelfe


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