Holzjihorn (2987 m): ein fast Dreitausender in den Binntaler Bündnerschiefer-Bergen


Publiziert von johnny68 , 24. August 2023 um 20:49.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:23 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1507 m
Abstieg: 1507 m
Strecke:Imfeld - Fäldbach - Holzjihorn

Seit ich im SAC-Wanderführer Oberwallis von Sabine und Fredy Joss die Beschreibung und die Fotos der Tour auf's Holzjihorn gesehen habe, machte es mich an, diesen ockerfarbigen Berg einmal zu besteigen. Ferner hat mich auch der Bericht vom Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II über seine wunderbare Tour im oberen Binntal "gluschtig" gemacht. Seine Fotos aus dieser Gegend sind wirklich spektakulär schön.

Ich wurde auf meiner Tour nicht enttäuscht. Die Gegend des Binntals ist wirklich wunderbar. Im unteren Bereich naturnah bewirtschaftet, im obersten Bereich kommt die Szenerie der ockerfarbigen Berge, die aus Bündner Schiefer bestehen, wunderbar zur Geltung. Getoppt wird die Ansicht auf dem Holzjihorn von den beiden Gletschern, die sich (immer noch) zwischen den Rappehörnern durchschlängeln: der Rappegletscher und der Fäldbachgletscher. Das Tüpfchen auf dem i ist der grün aus der ockerfarbigen Gerölllandschaft herausstechende Fäldbachsee. Im SAC-Führer wurde der See noch mit "Permafrostmulde" beschrieben, und die Foto von Fredy Joss zeigt ihn als mehrheitlich gefroren. Bei meinem Besuch am 23.8.2023 war von Frost aber nichts mehr zu sehen, auch schwammen keine Eisberge mehr im See, was aufgrund der herrschenden Hitze nicht erstaunlich ist.

Anders als im SAC-Führer beschrieben ging ich das Holzjihorn nicht via Schweifegrat und Grosses Fülhorn an, sondern direkt aus dem Fäldbachtal, nach Fäldbach in der Direttissima ansteigend über die Grashalden zum Grat zwischen Punkt 2832 und dem Fuss des Holzjihorns. Der Schlussanstieg aufs Holzjihorn war (wie dies oft im Bündner Schiefer der Fall ist) sandig/schrofig/rutschig. Zum Glück gibt es einige Graspartien, auf denen man Halt findet, sonst wäre der Aufstieg nach dem Motto zwei Schritte vor, einer zurück, sehr mühsam. Anders als es sonst etwa der Fall ist, dass sich, wenn man einmal vor einer Gipfelhalde steht, alles in Minne auflöst, war hier das Umgekehrte der Fall: der Aufstieg und insbesondere der Abstieg waren schwieriger als es aus der Ferne aussah. Ich war um meine Wanderstöcke echt froh, gaben sie doch im sandigen Feingeröll etwas Halt. Bis vor diese Gipfelhalde ist die Tour durchs Fäldbachtal einfach (T2 - T3). Meine Wertung T4 bezieht sich auf die Gipfelhalde.

Auf dem doppelgipfligen Holzjihorn gibt es keine Gipfelsteinmänner, keine Kreuze, kein Gipfelbuch, nicht mal geringste Spuren menschlichen Besuchs. Dafür muss es östlich in den Felsen unterhalb des Hauptgipfels einen Adlerhorst geben, flog doch bei meinem Auftauchen ein wunderbares Exemplar eines Adlers aus der Wand.

Viel weiteres gab es auf der Tour zu entdecken: reichhaltige Flora, alpine Fauna mit Murmeltieren und unzähligen Schmetterlingen. Auf der Alp im Fäldbach weideten mindestens 3 Dutzend herzige Walliser Schwarznasenschafe - vollständig ungeschützt. Ich hoffe, dass der Wolf diese nicht irgendwann attackiert.

Heiss war es auch im Binntal - obwohl dieses Tal ziemlich hoch gelegen ist. Die vielen Touristen strebten den schattigen Wäldern oder den Mineraliengruben zu. Auf meiner Tour begegnete ich nur 2 Personen, die offenbar aufs Gandhorn unterwegs waren. 

Tourengänger: johnny68


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