Copacabana und Isla del Sol


Publiziert von frmat , 23. August 2023 um 13:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Bolivien
Tour Datum:25 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: BOL 

Wie bei den letzten beiden Malen gestaltet sich die Anreise in die Anden auch in diesem Sommer langwierig. Über Sao Paolo und Santa Cruz lande ich nach einer insgesamt 54stündigen Ochsentour auf dem Flughafen von El Alto. Die Höhe von 4100 Metern bekommt man direkt beim Gang aus dem Flugzeug zu spüren. Spätestens mit vollem Gepäck werden die meisten zum Ausgang keuchen. Dankenswerterweise holt Benni (hier geht's zu seinem Blog) mich ab, und gemeinsam fahren wir mit Taxi und Seilbahn hinab in die Zona Sur zu unserem Hostel in Los Pinos. Dieses haben wir bewusst dort ausgewählt, weil der Stadtteil auf "nur" 3350 Metern liegt, ideal zum akklimatisieren. Am Nachmittag fahren wir nochmal hinauf nach La Paz und vergleichen die Angebote einiger Bergagentouren.

Wir gönnen uns noch einen ganzen Tag zum Ankommen. Mit Umwegen geht es via
Teleferico zunächst in die Höhe von El Alto. Am Mirador der Linea Amarilla hat es ein Café, wo wir weiterhin dem Akklimatisieren frönen. Anschließend fahren wir mit der spektakulären Linea Plateada und der Linea Roja zum Busterminal und kaufen die Tickets für die Fahrt nach Copacabana.
Schließlich geht es noch einmal in die Innenstadt mit der für Touristen interessanten Calle Sagarnaga. Hier befinden sich auch zahlreiche Agenturen für Ausflüge aller Art. Beim Vergleichen der Touroperator wundern wir uns über die großen Preisspannen, teils wird das dreifache dessen verlangt, was die Agentur drei Häuser weiter haben möchte. Insofern lohnt es, ein wenig Zeit zu investieren.


Copacabana und Cerro Calvario
Das kleine Städtchen Copacabana liegt am Titicacasee und ist Namensgeber für den berühmten Strand von Rio de Janeiro.
Die Anreise von La Paz startet am Friedhof oder am Busterminal. Für wenige Euro bringt uns der Touristenbus über El Alto und den Altiplano mit traumhafter Sicht auf die Cordillera Real nach San Pablo, bereits am großen See gelegen. Hier muss eine Schiffspassage hinüber nach San Pedro bewältigt werden. Während der Bus auf eine Art Floß verladen wird, besteigen wir Passagiere ein kleines Boot, das uns in ein paar Minuten ans andere Ufer schippert. Nach einer weiteren Stunde Busfahrt erreichen wir Copacabana und beziehen unser Hostel. Zu unserer Überraschung sind nur das Erdgeschoss und der erste Stock fertig. Darüber prankt ein offenes Betongerippe. Wahrscheinlich wird erst dann weiter gebaut, wenn genügend Geld vorhanden ist.
Am Nachmittag unternehmen wir noch einen Spaziergang durch den Ort. Dabei besuchen wir zuerst die berühmte Wallfahrtskirche mit der Madonna, sie ist nationales Heiligtum von Bolivien. Vom Vorplatz mit zahlreichen kleinen Geschäften wandern wir zum Kalvarianberg hinauf. Aus dem Sattel zwischen den beiden Gipfeln lohnt der kurze Abstecher auf den Nebengipfel Cerro Santa Barbara, 3966 m. Der Gipfel des Cerro Calvario, 4011 m, ist gesäumt von Kreuzen, Altären und Verkaufsständen aller Art. Bei einer Dose Bier genießen wir den Sonnenuntergang über dem Titicacasee. In den Straßen, die zum See führen, gibt es etliche Restaurants, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Isla del Sol
Dieser Tag sollte das erste Highlight unserer Reise werden. Die Isla del Sol gilt zurecht als eines der lohnendsten Ziele in Bolivien. Bereits am Vortag haben wir ein Ticket für die eineinhalbstündige Überfahrt gekauft, was aber nicht nötig gewesen wäre, da auf dem Weg zum Bootsanleger noch etliche Verkäufer lautstark die letzten Tickets anpreisen.
Abfahrt ist um neun Uhr. Unsere kleine Schaluppe ist mit ca. 20 Personen besetzt. Wir nehmen auf dem Oberdeck Platz und genießen die Sicht über das tiefblaue Meer der Indios. Eindrucksvoll präsentiert sich die Cordillera Real mit den 6000ern Illampu und Ancohuma. Nach knapp 2 Stunden macht unser Boot in Challapampa fest, dem nördlichen Anleger der Sonneninsel. Dort wird die ganze Truppe von einem Einheimischen in Empfang genommen, der uns das erste Stück führt. Dies geschieht leider sehr aufdringlich, denn wir hatten keine Führung gebucht. Ab den Inkaruinen lässt er uns zum Glück ziehen, und wir können wir Insel in Ruhe erkunden. Wunderschön überquert der Nord-Süd-Weg den zentralen Gebirgskamm. Mehr als eine Stunde begleiten uns zwei Andenkondore, mehr Südamerika geht nicht. Nach etwas mehr als der Hälfte machen wir einen Abstecher auf den Cerro Santa Barbara, 4032 m. Überhaupt ist die Tour bestens geeignet, um die Akklimatisation weiter voran zu treiben. Auch deshalb lassen wir uns viel Zeit und benötigen bis zum südlichen Anleger in Yumani 5 Stunden. Dort besteigen wir um 16 Uhr das letzte Boot und gelangen mit dem Sonnenuntergang nach Copacabana zurück.

Nach dem Frühstück besorgen wir uns ein Busticket, diesmal nicht mit dem Luxus Semicama, da schon alle Touristenbusse abgefahren sind. Stattdessen geht es mit einem in die Jahre gekommen Vehikel zurück nach El Alto und mit dem Teleferico in die Zona Sur. In La Paz steht weitere *Akklimatisation an.




Tourengänger: frmat, Benniben


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