Bergtour Chörblispitz

Edelweissgrat - Edelweisse in Hülle und Fülle

Eigentlich hatten wir an diesem Montag etwas anderes, schwierigeres geplant, doch die Wetterprognosen waren uns zu unsicher und daher dislozierten wir in den schönen Kanton Fribourg.

Wir starteten unsere Tour in Jaun und gelangten via Gerstera auf die Alp Alpligen. Dort wurden wir Zeugen, wie in gut 250 m Entfernung sich drei Gänsegeier an einem Kadaver vergnügten. Der Älplerbursche, der zufällig anwesend war, ging rasch schauen, um was für ein Tier es sich handelt. Er berichtete uns von einer Ziege, die durch Steinschlag ums Leben gekommen ist. Gleichzeitig fragten wir ihn noch etwas über den Freiburger Dialekt aus . Wer hätte gedacht, dass Jaun als Jou und Greyerzer-Käse als Grüscher ausgesprochen wird? Im Aufstieg hatte ich unserer Kollegin aus den Franches Montagnes immer wieder erklärt, dass man Gruyère auch als Grüscher aussprechen kann, die Genugtuung war gross, als ich bestätigt bekam, dass der beste Käse der Welt in seiner Heimat auch tatsächlich so benannt wird.....

Weiter ging es über Ritz hinaus zur Fonduegabel. Quatsch, Combigabel nennt sich der Ort und hier wurde es doch schon einiges ausgesetzter.

Wir betraten nun den Grat, der auf den Chörblispitz führt. Er hat keinen offiziellen Namen, nun hat er aber immerhin einen inoffiziellen: Edelweissgrat. Wir sind ja schon viel herumgekommen, aber so viele und so saftige Edelweisse haben wir noch nie gesehen! Hunderte, ja tausende mögen es gewesen sein. Aber man muss die richtige Jahreszeit erwischen. Unser Kollege hatte vier Wochen davor kein einziges gesehen....

Die Edelweisse müssen aber verdient werden. Am Anfang gibt es Kletterstellen im zweiten Grad und einige Stellen sind recht ausgesetzt. Aber meist hat es gute Wegspuren, gute Tritte und Griffe. Uns hat der Grat sehr gut gefallen. Alles in allem T5-Gelände. 
Nach etwa 1.5 Stunden erreichten wir den Aussichtsgipfel Chörblispitz. 

Bald gesellten sich noch ein sympathisches Fribourger-Ehepaar dazu. So konnten wir nochmals den wirklich eigenartig schönen Fribourger-Dialekt (Sensental) geniessen.

Für den Rückweg benutzten wir den sehr steilen Weg über die Südflanke (T4, stürzen nicht erlaubt). Über Chörbli gelangten wir auf die Strasse, die von der Ritzlialp her kommt. Hier lernten wir nun auch noch die französisch sprechenden Fribourger kennen, die uns freundlicherweise im Auto nach Jaun hinunter chaufferierten.

Mit einem Bier, Most und Eistee und einer schönen Busfahrt über den Jaunpass beendeten wir diese kurze, aber knackige und einsame Tour.

Merci an Valérie und Eugen