Piz d'Anarosa bei suboptimalen Bedingungen


Publiziert von Becks , 1. August 2023 um 15:59.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:27 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per ÖV zum Turrahus oder per PKW bis zum Parkplatz südlich davon.
Unterkunftmöglichkeiten:Turrahus

Start um 8 Uhr am Parkplatz südlich vom Turrahus, Ankunft um 10 Uhr am Abzweigort (etwa auf halber Strecke zw. See auf 2453m und der Alperschällilücke). Von hier weglos direkt zum Einstieg in die Rinne bzw. etwas rechts davon (T4, tw. über 40° steiler Schutt), dann in die Rinne hinein.

Nach etwa 10 Hm konnte ich nach links aus der Rinne wieder aussteigen und über gutmütigen Fels (I sowie T4), sowie harmlosen Schutt bis zur Engstelle aufsteigen. Hier am Aufschwung über ein kleines Schuttband zurück in die Rinne, durch die Engstelle (hier rutschiger Sand auf Platten), und dann recht schnell darüber auf einem leicht aufsteigenden Band nach links hinaus und weiter oben zurück (an der Umkehrstelle Steinmann). Ab hier dann am Übergang Schutt/plattiger Fels unschwer bis unter den Felsturm mit dem Felsloch, dann ebenso unschwer zur Kletterschlüsselstelle (II) und über gutmütigen, stabilen und griffreichen Fels in die Rinne darüber.

Ab hier deutlich schwieriger über loses Geröll auf Fels etwa 10m hinauf und nach rechts in den seichten Graben, der heute eindeutig der schwierigste Abschnitt darstellte. Aufgrund der Kaltfront an den Tagen davor (am Hausstock lag an dem Tag ab 2500m Schnee) waren die Felsen im unteren Bereich mit 1cm Eis bedeckt und der Sand in der gesamten Rinne betonhart gefroren.

Die Eisschicht konnte durch Spreizen und am rechten Rand im halbwegs stabilen Felsen überwunden werden, aber alleine für die Querung von rechts nach links im Kessel am oberen Ende der Rinne benötigte ich (für 5m Strecke) etwa 10 Minuten und drei Anläufe, da die Tritte auf wenige kleine Felskuppen reduziert war, und etwa 70% aller Griffe keinerlei Belastung standhielten. Obendrein kamen oben auch ständig Steine aus der Wand, und zum Glück nur dann, wann ich gerade am Rand im Auf- und Abstieg die Situation beurteilte, kamen doppelt faustgrosse Brocken durchgerauscht, die sehr unangenehm auf dem Helm geknallt hätten. Bei mir eindeutig T6 und nicht T5.

Nach der Querung dann eine weitere, kurze Rinne rauf (T4-T5), weiter unter bzw. an einem Felskopf vorbei in eine sich gabelnde Rinne hineine, und hier rechts raus. links sieht von unten besser aus, aber man landet oben an einer Kante im Nichts. Spart euch den Versuch.

Ab Ausstieg (1:25h ab Weg unten am See, davon etwa 1h in der Rinne) problemlos (T3) zum Gipfel. Gipfelbuch sehr gut mehrfach verpackt, trocken (weil 2022 ersetzt), fünfter Eintrag dieses Jahr durch mich.

Der Abstieg war dann zuerst einfacher als gedacht, auch die Querung des Kessels ging problemlos, da ich mir die Tritt- und Griffkombinationen gemerkt hatte. Der anschliessende Abstieg über den seitlichen Grat (brüchig), gefolgt von der Querung hinein in die Rinne (extra brüchig, jeder Tritt und Griff muss mehrfach getestet werden) war wieder ein unangenehmer Tanz im T6-Bereich. Der Rest bis nach der II-er Stelle verlief problemlos, abgesehen von einem grösseren Felsbrocken, der von oben runter kam.

Ab hier wieder T4, wobei ich bereits nach etwa 15Hm auf einem Band raus queren, und an einer gutmütigen Kletterstelle (kleine Rinne, gefolgt von einer sehr griffigen Reibungsplatte um einen kleinen Kopf herum) erst zurück, dann das bereits im Aufstieg genutzte untere Band im Zickzack gemütlich absteigen konnte. Mehr rutschend als kletternd die Engstelle im Sand runter, und hier leider den Fehler begangen, in der Rinne zu verbleiben und bis zu einem grossen Felsbrocken abzusteigen, welcher diese versperrt. Beide Wege herum sahen ungemütlich aus, weswegen ich nach links (in Abstiegsrichtung gesehen) aus der Rinne heraus- und weiter unten über kleiner Bänder und Trassen (T5) in diese zurückkehrte. Ab der Engstelle nach rechts herunter ist deutlich entspannter.
Abschliessend als Gerölllawine runter zum Weg (Abstieg ab dem T5-Bereich in etwa 1h) und zum Auto.




Tourengänger: Becks


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