Strec de Vignun


Publiziert von Krokus , 1. August 2023 um 01:48.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Misox
Tour Datum:30 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Uccello-Lumbreida   CH-GR   Gruppo Tambo-Curciusa 
Aufstieg: 1060 m
Abstieg: 990 m
Strecke:16 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bahn bis Thusis, mit Postauto bis Nufenen Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab San Bernardino Villaggio mit Postauto bis Chur, mit Bahn weiter
Unterkunftmöglichkeiten:Nufenen und San Bernardino


Eigentlich wollte ich heute ab San Bernardino über die Bocchetta de Curciusa. Doch schon vor längerer Zeit hatte ich gelesen, dass auf der Alp de Rog Herdenschutzhunde ausgebildet und eingesetzt werden. Da ich den Umgang mit diesen Tieren nicht kenne, fürchte ich sie. Also entscheide ich mich für die Strec de Vignun. So kann ich mich auf der Alp wegen der Hunde erkundigen und die Bocchetta später mal machen. 

Mit dem ersten Zug ab Uznach erreiche ich Nufenen kurz vor halb neun bei noch eher düsteren Wolken. Dem Hinterrhein entlang etwas abwärts, führt der Weg nach der Areuabrücke bald rechts weg, dann als Pfad links in den Wald hinauf, erst ziemlich steil, dann hoch oben in die Schlucht hinein und auf und ab Richtung Alp de Rog.  Auf dem feuchten Weg hat es viele Alpensalamander. Sie warten einfach geduckt, bis ich vorüber bin oder schlängeln sich ins Gras am Wegrand. Weit hinten im Curciusatal sieht man zwischen den Wolken den Ghacciaio de la Curciusa. Bald am Ende der Schlucht, wo die Areua in mehreren kleinen Wasserfällen sprudelnd kleine Becken bildet, steht ein hölzerner Engel, vielleicht als Schutz für die Alp, und kurz darauf stolpere ich beinahe über ein Murmelkind, kaum grösser als ein ausgewachsener Igel. Es erschrickt und verschwindet blitzschnell in einer Höhle, keine 2 Meter vom Weg entfernt. Aber gwunderig streckt es schnell wieder die Schnauze raus. Etwa viermal verschwindet es wieder kurz, dann steht es im Freien. Die Mutter, etwa 20 Meter entfernt, schaut angespannt zu, steigt langsam auf einen Stein zur besseren Sicht und steht schliesslich auf. Das Kleine macht es ihr nach und schon kommen 2 scharfe Pfiffe, Alarm fürs Kleine und schnell rennt es hinunter und in ein anderes Loch. In der ganzen Wiese ramselt es, mindestens sechs Tierlein huschen davon.

Am Ende der Schlucht stehen die Alphütten von Rog. Ich sehe Leute dort und gehe zur Hütte. Keine Herdenschutzhunde im ganzen Tal, nur Mutterkuhherden, wird mir ein Teil meiner Frage beantwortet. Nur weiss ich immer noch nichts über den Umgang als Wanderer mit diesen Hunden. Grund für meine Angst:

[Drei Wochen vorher ging ich auf einem offiziellen Wanderweg, daneben waren Schafe eingezäunt zusammen mit HS-Hunden. Obwohl ich einfach nur auf dem Weg weiterging, gebärdeten sie sich wie toll und ich befürchtete, dass sie den Hag überspringen könnten. Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte.]

So setze ich meine Wanderung fort, hinunter zur Areuabrücke und nach längerer Rast ca 460 Hm den steilen Hang hinauf zum Hüterhüttlein, immer den Markierungen folgend, denn es hat verwirrend viele Wegspuren auf der Alpweide. Dann noch etwa 30 Minuten in gemächlicher Steigung hinauf zur Strec de Vignun  P 2373.

13 Uhr, Zeit fürs Mittagessen.Freie Sicht auf Piz Tambo, Areuapass und Guggernüll, links davon Anarosa und Älplerschälli.

Eine halbe Stunde später packe ich zusammen und freue mich auf den Abstieg durch das unendlich lange Hochtal mit seinen Schwemmebenen, dem mäandernden Ri de Fontanalba, gespeist von vielen Quellen, an denen ich meine Flaschen wieder füllen kann. Genusswandern pur.

Bei der Alphütte von Cassina da Vignun kann man links oder rechts des Fontanalba absteigen. Ich wähle rechts, steige über ein Bächlein und jetzt geht’s endlich abwärts, durch etwas Sumpfgebiet, weil die Rinnsale sich immer neue Wege suchen. Am Wasserfall des Fontanalba und einer blumenreichen Felspartie vorbei erreiche ich die Pian Lumbrif. Der Pfad verliert sich oft im Gras, aber immer wieder gibt’s Markierungen. Und dann habe ich nicht aufgepasst, verpasse offenbar ein Pfädlein und überschreite wieder den Fontanalba. Zurück gehe ich nicht, also steige ich eben über Acubona ab, teils auf einer Alpstrasse, anstatt durch den Bosch di Pescion auf Waldwegen. Zeitlich aber nur ein Umweg von 5 Minuten.

In San Bernardino hat es viel Volk, die Gartenrestaurants sind gut besetzt. Die Haltestelle Posta gibt’s nicht mehr, nur noch San Bernardino Villagio beim Sportcenter. Noch während ich schaue, wo man einsteigen muss, fährt ein Postauto vor, hat noch Platz, ich darf mitfahren, obwohl ich erst für die nächste Fahrt reserviert hatte. Also ausnahmsweise eben keinen Abschlusstrunk und kein Espresso italiano. Ein andermal wieder.


Zeiten inkl. Verpflegung und Fotografieren

Nufenen - Strec de Vignun  4.30 Std.
Strec de Vignun - San Bernardino 2Std.50 Min.
.

Tourengänger: Krokus


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