Cima da Lägh 3083 m


Publiziert von StefanP , 29. Juli 2023 um 13:43.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Avers
Tour Datum:26 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   I 
Zeitbedarf: 11:30
Aufstieg: 1286 m
Abstieg: 1286 m
Strecke:25.72 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Avers Cröt - Val Madris bis Stettli
Kartennummer:1275 Campodolcino

Der Cima da Lägh ist ein selten besuchter Gipfel im Kanton Graubünden. Ein Grenzberg zu Italien im hintersten Avers Seitental Val Madris. Er besteht aus 3 Graten, den Südostgart, den Südwestgrat und den Nordgrat. Alle Routen liegen im WS/T4/5 Bereich. Die Normalroute Nr. 661 (SAC Führer Nr. 3 Auflage  1994) führt über den Südostgrat, welche wir auch begingen. Im Rückblick würden wir jetzt aber die Route durch die Ostflanke wählen Nr. 661a. Diese Route besichtigten wir von oben und stuften wir als «leichter» ein, als die Route über den Südostgrat (siehe späterer Text).
Wir wählten den Berg wetterbedingt aus, weil für das Bergell eine leicht bewölkte Wettervorhersage und für Mittelbünden Regen/Schnee angesagt waren. Also sollte der Gipfel möglichst südlich liegen und da wir den Cima da Lägh schon lange mal ins Auge fassten, packten wir die Gelegenheit und fuhren am frühen Morgen ins Avers-Madris bis nach Stettli

Route:

Stettli – Alp Sovräna
Mit dem M.-Bike 7.5 km 1 ¼ Std. (ohne Elektrounterstützung….) Ab Stettli gilt ein Verbot für Motorfahrzeuge.

Alp Sovräna – Madriserberg (Bocchetta da Lägh)
Alles weglos T3 2 ½ Std.

Madriserberg (Bocchetta da Lägh)– Südostgrat bis auf ca. 3000 m
Über viel Geröllblöcke T4 1 ½ Std. bis zum Gratturm der überklettert werden müsste. Dahinter ein zweiter Turm mit Fixseil, da die Felsen vereist waren, Abbruch der Südostgratroute.

Südostgrat ca. 3000 m – Gipfel Cima da Lägh 3083 m
Traverse in die Südflanke mit vorhandener Rebschnur im ungemütlichen Übergang, wieder über Geröll bis zum Südwestgrat, etwas rechts vom Südwestgrat die abschüssigen Felsen hochklettern auf den Gipfelgrat. Über den blockigen Gipfelgrat mit viel auf- und ab die ca. 100 m Distanz zum Hauptgipfel überwinden. Den Hauptgipfel von Westen besteigen.
T5 II ¾ Std.

Aufstieg total 6 Std. ab Stettli

Abstieg auf der gleichen Route ca. 4 Std.

Das Gipfelbuch vom Oktober 2014 ist hervorragend verstaut. Eine Holzbox, darin eine solide Metallbox, allerdings mit einem Blitzloch-Ein- und Austritt (trotz Holzbox!) das Buch zusätzlich in einer sehr soliden Plastiktasche eingepackt. Also die beste Gipfelbuchverpackung die wir je antrafen! Danke Christoph Herda. Pro Jahr verzeichnet das Gipfelbuch ca. 2 – 5 Einträge.

Leider hüllte sich der Gipfel während unserem Besuch total mit Nebel aus dem Val di Lei ein und die Sicht war 0 mit Ausnahme zum Südostgrat runter.

Mit den heutigen Erkenntnissen würden wir die Ostflanke als Gipfelanstieg wählen, dazu muss aber viel früher vom Südostgrat in die Ostflanke traversiert werden, da einige Felsen tief runter kommen. Ist wohl ein mühsamer Aufstieg durch diese Ostflanke, sicher aber technisch einfacher als über den Südostgrat klettern bzw. unsere Routen neben dem Südwestgrat hoch. Auch die lange Gipfelgratüberschreitung kann man sich durch die Ostflanke ersparen.

Was auch zu beachten ist: Das Val da Lägh ist weglos, es finden sich wohl ein paar Trampelpfade der Kühe und im oberen Bereich ein paar alte Steinstufen - war dies doch mal ein wichtiger Säumerweg - findet sich heute nicht mal eine weiss/rot-Markierung oder ein Wegweiser. Grundsätzlich ist ein wegloser Taldurchstieg kein Problem jedoch nach dem ausdauernden Aufstieg, ziehen sich die 4 km Abstieg in die Länge.

Im Bereich der Alp Bles wird ein Gebiet mit Hirtenhunden durchquert, im Aufstieg waren die Hunde hinter der Alp, also westlich von uns am Bellen. Im Rückweg jedoch empfingen sie uns sehr nahe und Warntafeln raten auch von zu Fuss gehend – das Bike stossend, statt fahren….

Fazit: Eine lohnende Tour durch das schöne Bergeller Süd-Wetter. Jedoch auch sehr lange und ausdauernd, dazu ein herausfordernder Gipfel. Die letzten 80 Höhenmeter haben es in sich!

Tourengänger: Conny_71, StefanP


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Kommentare (2)


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Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 1. August 2023 um 10:38
Hallo Zusammen,

Nochmals herzliche Gratulation zur Cima da Lägh! Der Hrat scheint im Sommer ohne Schnee tatsächlich schwieriger als bei einer Winterbesteigung.

Viele Grüsse,
Andi

StefanP hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. August 2023 um 14:11
Danke Andi
Kann sein, wir kennen nur die Sommer-Verhältnisse ;-)
Herzlichen Gruss
Stefan + Corinne


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