Versuch Lej Lagrev - gescheitert in der Schutthalde
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Seit ich von Bekannten ein Trackbild ihrer Tour zum Lej Lagrev und Lej da la Tscheppa bekommen habe, lässt es mich nicht mehr los: Suche nach Infos, alternativen Routen, Schwierigkeiten. Grundsätzlich zwei Möglichkeiten: öfters begangen die Schutthalde unter dem Piz Polaschin oder T4-Kraxeln durch das 60m hohe Felsband (SAC: Von der Alp Güglia, Abstieg nach Silvaplana: Lej Lagrev 2719 m ). Routenfindung durch Felsbänder ist nicht gerade meine Sache, so bleibt mir der Versuch über die Schutthalde.
Also entwerfe ich meinen Track zum Lej Lagrev und Lej da la Tscheppa, mit Abstieg hinunter nach Sils Maria.
Schutthalde und Felsband im Aufstieg
Nach langer ÖV-Fahrt mache ich mich bei der Alp Güglia bereit. Viele Wolken und zügiger Westwind, Aufwärmen also erst mit dem Aufstieg. Ein kleines Holzbrücklein führt über die Ova dal Vallun. Ich folge schwachen Wegspuren durch das erst noch flache Gelände. Bald wird es steiler, Blockgelände mit vielen verblühenden Tüpfel-Enzianen. Einzelne Steinmännchen helfen, auf der Spur zu bleiben. In der Nähe von P.2372 passiert man oberhalb eines kleinen Seeleins. Der Anstieg wird etwas flacher und man erreicht bald das kleine Bächlein Ovel da Lagrev. Da fliesst nicht sehr viel Wasser, umso leichter also das Queren. Nach Spuren halte ich jetzt vergebens Ausschau, bleibt nur die Geländebetrachtung, um den Aufstieg zu wählen. Durch lockere Gesteinsbrocken, kleine und grössere, schreite ich höher. Dabei bin ich nie sicher, ob der Tritt hält oder mein Fuss abrutscht. Eine Schutthalde, wie frisch deponiert. Nichts hält und so kämpfe ich mich Meter um Meter höher. Der Absatz neben dem Felsband scheint eifach nicht näher zu kommen. Aber der Entscheid für den Abbruch meiner Bemühungen ist gekommen. Ich gebe auf, auf 2450m ist Schluss! Noch ein paar Fotos und dann hinunter. Leichter gesagt als getan, auch im Abstieg hält das Gebrösel unter der Sohle nicht und Vorsicht ist angebracht. So vergeht einige Zeit, bis ich den Bach erreiche und wieder locker weiter gehen kann.
Beim weiteren Abstieg darf ich nun umso mehr meinen Blick schweifen lassen und nach den vielen Blumen suchen, die ich beim Aufstieg angetroffen habe. Ochsenaugen, Moos-Steinbrech und Teufelskrallen mit Besuch von Widderchen. In der Ebene unten dann natürlich der schöne Bach-Steinbrech und wie als Belohnung Perlmuttfalter auf Bergflockenblumen.
Perlmuttfalter auf Bergflockenblume
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