Muttnerhöhi


Publiziert von Krokus , 15. Juli 2023 um 23:09.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Domleschg
Tour Datum:14 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 440 m
Strecke:12,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit SBB und RhB bis Thusis Bahnhof
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Obermutten mit Postauto (reservationspflichtig) bis Thusis, dann RhB und SBB
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Post un Obermutten

Schon lange existieren  in meinen Tourenplänen die Muttnerhöhi und das Bergdorf Obermutten. Von den verschiedenen Aufstiegmöglichkeiten entscheide ich mich für den direkten ab Thusis.

Mit ÖV bis Thusis, Ankunft 8.30 Uhr. Dann  folge ich den Wanderwegweisern über die Marktwiese, die Brücken über Nolla und Hinterrhein, dann unter der Autobahnbrücke durch und im kühlen Wald hinauf zur Burg Hohrätien. Dort ist es gerade Zeit für ein ausgiebiges Znüni. Wenig Touristen sind ebenfalls fotografierend auf dem Burggelände.

50 Hm Abstieg zum WW, der auch als Route 35, (Valserweg) sowie Veia Surmirana (vom Engadin bis Thusis)  über die sonnige Maiensäss zur Crap Carschenna, Aussichtspunkt auf  1135 Metern führt.  Etwas weiter oben geht der Weg zu den Felszeichnungen weg, Ich folge diesem, kehre aber wieder zurück, weil ich die Zeichnungen mit anderen Interessierten auf einer Extratour ansehen werde. Doch das Weitergehen auf diesem Weg wäre eine Abkürzung gewesen, denn der Wanderweg auf Schweizmobil führt zuerst aufwärts und dann hinunter bis auf 1030 Meter. Hier geht’s rechts weg in den Wald, vorerst auf einem Waldsträsslein zahm aufwärts. Kurz vor einem geschnitzten Gnom zweigt links der Bergweg ab und führt, immer steiler werdend, durch den schattigen Wald hinauf. Die neuen halbhohen Merellschuhe halten gut auf dem Lärchennadelteppich, ein angenehmes Steigen. Hin und wieder gibt es Tiefblicke auf das senkrecht unterhalb gelegene Ausgleichsbecken Tarneras, das Wasser aus dem Lai da Seara bei der Bärenburg am Hinterrhein bezieht. Endlich lichtet sich der Wald oberhalb einer Schlucht und gibt den Blick frei auf den Beverin. Noch die Schlucht umrunden und die Alp Crocs lädt mit Tisch und Bank zum Mittagessen ein. 12.50 Uhr, gerade richtig. Auch wenn ich erst 1575 Meter hoch bin.

Gleich nach den Hütten führt der Weg wieder in den Schatten des Waldes und weiter geht’s steil aufwärts zu P 1828. Hier sollte ein Pfad abzweigen, der über den Pfrümaberg direkt auf den Bergrücken zur Muttnerhöhi führt, doch ich finde ihn nicht. Also weiter auf dem jetzt blumenreichen Wanderweg wieder leicht abwärts. Bei P.1799 treffe ich auf den Aclasuraweg, ein bedingt fahrbarer Wiesenweg, der hier durchs Naturschutzgebiet von Pro Natura führt. Ein steiler Hang unterhalb des Weges wurde offenbar zum Heuen gemäht. Die kleinen Heuballen liegen noch ungeschützt am Wegrand. Daneben wohl der Transportschlitten, mit dem mittels Seolwinde das Heu aus steilen Hängen auf einen Weg hochgezogen wird. Ab  morgen, 15. Juli darf alles Bergheu gemäht werden. Die Wiesen sind voller Blumen, Prachtnelken, Sterndolden, Arnika, Teufelskrallen, Scabiosen, Alpenflockenblumen und Fedrige Flockenblumen, aber die für diese Gegend bekannten Paradislilien sind offenbar schon verblüht.

Bei P 1937  wäre der zweite Abzweiger auf die Muttnerhöhi, Weg gesperrt. So steige ich einem stabilen Viehhag entlang auf, robbe mal unten durch und komme kurz vor dem Ziel auf den Wanderweg. Um 14.50 stehe ich oben auf der aussichtsreichen Muttnerhöhi auf 2000 Metern im stürmischen Föhn.  Bei ausgiebiger 40 minütiger Gipfelrast geniesse ich die Sicht auf viele bekannte Berge und Täler.

Auf dem direkten Wanderweg steige ich hinunter ins Dörflein Obermutten mit den vielen alten Holzhäusern und der Kirche , gebaut 1718, nur mit Lärchenholz. Auch innen einfach und schnörkelfrei, der alte Naturholzboden, die Bänke, die Hausorgel. Auf dem Altar ist die Bibel aufgeschlagen, genau bei meinem Konfirmationsspruch.

Dann wandere ich dorfabwärts, vorbei an den zwei Brunnen mit so feinem Wasser. Trotz diesem kehre ich noch in der Post ein zum Löschen des immer noch verbliebenen Durstes.

Das Reservieren des Postautos ist misslungen, die Nummer im Internetfahrplan ist falsch. Beim Versuch mit der Nummer an der Haltestelle blies der Wind so stark, dass kein Gespräch möglich war. Ich hatte Glück, es war noch genügend Platz im Kleinbus. Herzlichen Dank dem Busfahrer, der mit seiner feinen Fahrweise auf der schmalen, kurvenreichen Strasse für ein herrliches Fahrerlebnis sorgte.

Ich werde sicher nochmals in dieses Bergdorf hinaufsteigen, wenn möglich wieder ab Thusis, dann bei P. 1012 nach rechts zur Aclasura und sollte so bei  Ober Aclasura  P. 1799 wieder auf den heute gewanderten Weg kommen.

Zeit total inkl alle Halte, Gipfelgenuss und Kirchenbesichtigung: 7 Std.30 Min
(Abmarsch Thusis 8.30, Ankunft Rest.Post, Obermutten, 16.00)

Reine Wanderzeit inkl. Fotostopps 6 Stunden
Marschhalte, Gipfel, Besichtigung Kirche, Dorfladen 1Std.30 Min

Tourengänger: Krokus


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