Crap Carschenna - zu den Felszeichnungen


Publiziert von CampoTencia , 29. Mai 2023 um 22:18.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:29 Mai 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 570 m
Abstieg: 590 m

Auf einer früheren Tour über den Traversina-Steg zur Viamala hat mal ein Einheimischer bei der Abzweigung nach St. Albin auf die Felszeichnungen oben in Carschenna aufmerksam gemacht. Seither sind diese immer auf der Pendenzenliste, aber ich habe mich inzwischen mehr mit dem Thema beschäftigt. Und heute soll es sein!

 

In Thusis geht’s los. Am Kreisel oben im Dorf vorbei und über die Nolla. Abwärts bis unter die Brücke der Autobahn A13. Da führt die Via Albula/Bernina hoch. Diese verlasse ich aber bald und nehme die Abkürzung hoch zur Via Spluga und Walserweg. Der steile Weg ist trocken und dadurch angenehm zu gehen. Bald erreiche ich die Abzweigung zur Burg Hohenrätien. Diese lasse ich heute aber rechts liegen. Weiter geht es nun nicht mehr auf einem Wanderweg, sondern auf einem kiesigen Strässchen. Aber wenigstens noch meist im Schatten. Das ändert sich gleich, als ich bei der Abzweigung, wo die Via Spluga geradeaus zum Traversina-Steg führt, links gegen Carschenna hoch wechsle. Die Sonne scheint, ich komme gleich ins Schwitzen. Aber es ist eine liebliche Landschaft und ich geniesse den Anstieg. Hohes Gras und viele Blumen am Weg. Einige dunkel gebrannte Holzbauten und friedlich grasende Kühe. Alles in Einklang und Ruhe. Auf etwa 1100m Höhe biegt der Weg nach links zu einem Wald hoch, der letzte Anstieg zur Crap Carschenna beginnt. Der wurzelige Weg durch die Nadelbäume gefällt mir sehr, richtig herrlich. Oben dann eine Aussichtskanzel mit Ruhebank. Steil geht’s runter, Thusis und Sils sehen klein aus. Der Weg auf dem Kamm ist ein Traum: wurzeliger Weg, grünes Gras zwischen den locker stehenden Nadelbäumen, die Sonne bringt Licht hinein.


Waldweg Crap Carschenna

 Crap Carschenna: Weg über den Kamm

 

Der Walserweg würde nun geradeaus nach Obermutten führen, ein Wegweiser zeigt aber an, dass man hier nach links abzweigen muss, wenn man zu den Felszeichnungen gelangen will. Kann fast nicht übersehen werden. Immer wieder führen Wegspuren vom Wanderweg weg, wahrscheinlich zu einzelen der Steine mit den Felszeichnungen. Ich kenne mich hier nicht aus und das Gelände fällt nach Norden steil ab. So halte ich mich an den Wanderweg und werde auch so fündig. Ein erster Stein lässt mich zweifeln, ob ich hier nun Figuren sehe, die in den Stein  geschlagen wurden, oder ob mich Bewuchs und Verfärbungen zu Fantasien anregen. Beim nächsten Stein ist es eindeutig, aber für mich zu wenig beeindruckend. Eine Schranke soll übrigens die Besucher dazu ermahnen, genügend Abstand zu halten und vorallem nicht auf die Steine zu stehen.


Felszeichnung
Kreisfigur in der Felszeichnung

Schliesslich erblicke ich dann einen richtig grossen, länglichen Brocken. Was da an Zeichnungen zu sehen sind, lässt mich erst mal innehalten und staunen. Vorallem Kreisfiguren sind erstaunlich gut erhalten und kommen häufig vor. Was wollen die Figuren sagen? Niemand weiss es wirklich und Fachleute sind sich auch nicht einig. Eine Tafel des Archäologischen Dienstes Graubünden vermittelt Informationen zum Ort mit den 11 Felsplatten mit Zeichnungen.

 

Als der Weg der Felszeichnungen ausserhalb des Waldes endet, setze ich mich in den Schatten einer Holzscheune und halte eine Rast. Der Durst plagt mich und der Hunger möchte auch gestillt werden. Für den Abstieg nach Sils hinunter habe ich mir eine Route ausgedacht, die möglichst Strassen meidet. So wandere ich locker durch den Wald hinab, Waldduft in der Nase und immer wieder Blumen am Wegrand. Sogar Weisse Waldvöglein und Wilde Stiefmütterchen zeigen sich.

Wilde Stiefmütterchen
Wilde Stiefmütterchen

Zwischen den Bäumen hindurch erhasche ich einen Blick auf das bekannte Kirchlein Sant Cassian ausgangs Sils. Und kurz vor Sils zeigt sich noch das hübsche holzige Stationshaus der ehemaligen Bahnstation Sils.

 

 

Weiterführende Infos:

- Wikipedia Carschenna

- Carschenna Felszeichnungen

- Buch 'Eine Landschaft der Symbole: Die Felsbilder von Carschenna' von Paul E. Müller, Herausgeber:‎ Edition Terra Grischuna; 1. Edition (1. Juni 2004)



     
 
Marschzeiten inkl. Fotopausen:
 
Thusis – Abzw. Carschenna/St. Albin:  1h 5'
Abzw. Carschenna/St. Albin – Crap Carschenna:  35'
Crap Carschenna – Felszeichnungen:  20'
Felszeichnungen – Sils:  1h
 
Der genaue Routenverlauf ist aus dem GPS-Track ersichtlich
 
 

Tourengänger: CampoTencia


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