Herrsteinturm, Herrstein - über das Schadebachtal

Ohne die Berichte von hikr.org hätte ich gar einige Touren nicht gemacht. Auch auf den Herrsteinturm wäre ich ohne den Bericht von georgb wahrscheinlich nicht gegangen - danke Georg!
Während ich Georgs Bericht so durchlese, fällt mir auf, dass ich schon lange nicht mehr durch das Schadebachtal aufgestiegen bin. Ich starte meine Touren in der Gegend meist am Pragser Wildsee. Das heißt auch, dass ich heute Georgs Tour 1:1 nachgehe. Trotzdem gibt es seit seinem Bericht einige Neuigkeiten.
Die erste, sofort ersichtliche Neuerung ist das große Rückhaltebecken, welches nach dem Murenabgang 2017 gebaut wurde. An diesem gehe ich direkt vorbei und steige über den Schotterweg auf. Der 2017 zerstörte Steig zum Weißlahnsattel wurde in Zwischenzeit auch neu angelegt. In angenehmer Steigung führt er problemlos durch den von unten mühsam ausschauenden Schotter. Am Weißlahnsattel zweige ich Richtung Herrstein ab. Auch der Weg dorthin wurde anscheinend erst kürzlich neu markiert, teilweise neu angelegt und mit noch einer zusätzlichen Kette versehen. Ich steige auf bis unter den Gipfelaufbau des Herrsteins. Dort zweige ich weglos nach links ab und steige über eine - heute nasse - Felsrinne ab. Das Gelände ist technisch nicht schwierig, durch die Nässe aber rutschig. Bis hier her bin ich - eher zufällig - bereits vor einigen Jahren einmal gegangen (damals gab es Georgs Bericht schon, ich habe ihn aber nicht gelesen, da ich damals andere Pläne hatte...).
Weiter geht es über eine Grasfläche nach oben zu einem Steinmann. Von dort möchte man nicht meinen, dass es möglich ist, von hier aus auf den Herrsteinturm zu gelangen. Es geht in der Rinne zwischen Herrstein und Herrsteinturm über Schotter abwärts, bis auf der linken Seite ein Felsentor erscheint. Durch dieses hindurch, geben bereits ein Seil und später auch eine - ziemlich neue - Kette die Richtung vor. Es ist zwar nass, dass es Seil und Kette hier wirklich braucht bezweifle ich aber?!?!
Nicht so kurz später! An einer kurzen, aber senkrechten Wand geht es weiter nach oben. Es hängt ein Seil und es wurden auch einige Stahlstifte angebracht. Diese erleichtern die Sache enorm. Ohne einem dieser beiden Hilfsmittel (entweder Seil oder Stifte) wäre hier für die allermeisten Endstation - wahrscheinlich auch für mich!
So erreiche ich jedoch problemlos den Kamm und dann in Kürze den Gipfel. Dort mache ich eine längere Pause. Während dieser werfe ich auch einen kurzen Blick ins Gipfelbuch. Schon als ich die Edelstahl-Box des Gipfelbuches sehe, ahne ich es: das Buch wird nass sein!
Irgend ein "Genie" hat die Box verkehrt herum abgelegt. Das ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas sehe: anscheinend ist es mit dem Hausverstand einiger nicht weit her! Legt man einen Behälter nach oben offen ab, wird sich das Wasser darin sammeln - eigentlich logisch! Deshalb sollte man den Behälter auch mit dem Deckel nach OBEN ablegen, so dass der Behälter vom Deckel geschützt ist!!!
Auf der 1. Seite des Gipfelbuches steht das auch ausdrücklich!
Ich lege das Buch in die Sonne, doch in der kurzen Zeit trocknet es natürlich nicht - schade!
Ich gehe wieder zurück, über die kurze, senkrechte Wand abwärts und zurück auf den markierten Steig und über diesen zum Gipfel des Herrstein. Einige Ketten erleichtern den Aufstieg, müssten meiner Meinung nach aber nicht unbedingt sein.
Auch hier lege ich eine kurze Pause ein, bevor ich wieder über den Aufstiegsweg absteige.