Vertainspitze SE-Grat (3545)


Publiziert von cardamine , 13. Juli 2023 um 00:39.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:11 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sulden - Kanzellift (Pulpito)

Die Vertainspitze ist der höchste Gipfel auf der Ostseite des Suldentals und bietet somit eine fantastische Aussicht auf den Ortler. Ich habe mich immer gefragt, warum statt der Vertainspitze der Hohe Angelus als Akklimatisierungstour für den Ortler gemacht wird. Zwei Argumente sprechen dafür: 1. Der Weg auf den Hohen Angelus ist weitaus schöner, ein klettersteigartig versicherter Weg vs. viel Geröll an der Vertainspitze. 2. kann man für den hohen Angelus in der Düsseldorfer Hütte auf 2721 m schlafen statt im 1850 m hohen Sulden. Von der Düsseldorfer Hütte kann man zwar auch die Vertainspitze angehen, dies ist aber weitaus umständlicher und lohnt sich nur in Kombination mit dem Hohen Angelus. Auch wir wollten diese beiden Gipfel kombinieren, mussten wegen schlechtem Wetter aber die Vertainspitze auslassen, weswegen wir sie nach dem Ortler auf dem «Normalweg» nachholten. Der Weg ist zwar offiziell ausgeschildert und in den Karten auch markiert, ist jedoch definitiv keine Wanderung, sondern eine teils weglose Bergtour (T4+) mit wenigen kurzen IIer Kletterstellen und je nach Routenwahl Gletscherberührung (L)! 

Von der Bergstation des Kanzellifts (Pulpito) folgt man dem ausgeschilderten Wanderweg in das Rosimtal. Der Beginn des Wegs ist wirklich schön, er führt durch grüne Wiesen mit Blick auf die Wasserfälle unter der Schöntaufspitze. Auf dem Rosimboden grasen sogar Kühe. Zusammen mit dem Ausblick auf Ortler und Gran Zebrù ein wirklich hübsches Bild. Je höher man im Rosimtal steigt, desto steiniger wird es und undeutlicher die Wegspur. Auf 2900 m erreicht man ein Geröllplateau, auf dem die gelben Wegmarkierungen enden. Steinmännchen (von denen einige auch falsch stehen) leiten durch das Geröll auf die Seitenmoräne des Rosimferners. Dieser folgt man zu einem Geröllrutsch, wo sich die Spur verliert. Die Wegsuche in dem flüchtigen Gestein ist mühsam, auch wenn es ein paar Steinmännchen gibt. Am besten peilt man den grossen Felsblock mit den Vermessungszeichen an. Von dort führt der offizielle "Weg" oberhalb des Gletschers weiter, der rutschende Hang verschüttet den Weg allerdings immer wieder, wodurch es keine gute Wegspur gibt. Wir sind daher auf den Rosimferner gewechselt und diesem bis zu einem Geröllriegel gefolgt. Achtung, ein paar schmale Spalten hat der Gletscher noch! Über den Geröllriegel gelangt man leicht wieder auf den Normalweg, der oben wieder besser ausgeprägt ist. An einem mit Steinmännchen markierten Abzweig wechseln wir auf den SE-Grat. Der Grat bietet eine einfache Kletterei über nicht immer feste Blöcke, meistens im I. Grad, vermutlich liessen sich auch die wenigen IIer Stellen umgehen. 

Da wir vom Gipfel aus beobachtet haben, wie andere Bergsteiger in dem grossen Schneefeld auf dem Normalweg einbrechen, klettern wir lieber wieder über den Grat ab. Beim Rückweg folgen wir dann dem "offiziellen" Weg, der bis zum Gletscherrand auch recht gut ist. Statt im Geröll oberhalb des Gletschers entlang zu queren, steigen wir wieder auf den Gletscher ab, das ist weitaus angenehmer. Der Übergang vom Gletscher zum Pfad auf der Moräne muss man sich suchen und wird sich wohl auch ständig ändern, da das Gelände mit der Gletscherschmelze ständigem Wandel unterliegt.

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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