Piz d'Agnel (3204 m) und Cima da Flix - Westgipfel (3301 m)

Tag 2 siehe: Über die Fuorcla d'Agnel (2982 m) zur Jenatschhütte (2652 m)

Heute sollte es ein schöner, sonniger Tag werden. Also perfekte Verhältnisse um die Umgebung um die Chamanna Jenatsch (2652 m) zu erkunden. Nach einer angenehmen Nacht in der Hütte stieg ich nach dem Frühstück in Richtung der Fuorcla da Flix auf. Unterwegs traf ich Lena, eine jungen Schweizerin, die ebenfalls in Richtung des Piz d'Angel unterwegs war. Zunächst geht es auf dem mir bereits vom Vortag bekannten Wanderweg unterhalb des Piz Picuogl bis zum P. 2767, der sich unterhalb des Gletschersees Vadret d'Angel (2766 m) befindet. Am dortigen Abzweig hält man sich links (rechts geht es zur Fuorcla d'Angel hoch, und steigt links am See vorbei auf einem nur noch etwas spärlich mit Steinmännern markiertem Steig über viel Schutt und Geröll zur Fuorcla da Flix (3065 m) hinauf. 

Am breiten Sattel hielten wir uns nach links und folgten dem deutlichen aber unmarkiertem Steig, der einen über den Nordwestgrat in ca. 30 Minuten auf den Piz d'Agnel (3204 m) führt. Nach einer kleinen Gipfelpause, stiegen wir auf dem Aufstiegsweg zunächst zur Fuorcla da Flix (3065 m) ab. 

Nachdem sich Lena an den Abstieg zur Alp Flix machte, steuerte ich den nächsten Gipfel an. Über den breiten aber etwas raueren Südrücken stieg ich über viel Geröll und über leichte Felsstufen zum Tschima da Flix - Westgipfel (3301 m) auf. Beim Übergang zum Hauptgipfel geriet ich bei der Umgehung des ersten Felsturm am Grat in sehr brüchiges und steiles Gelände. Da ich alleine unterwegs war, verzichtete ich auf einen weiteren Versuch den Felsturm zu umgehen und stieg ich nach einer kleinen Pause am aussichtsreichen Westgipfel etwas frustriert zurück zur Fuorcla da Flix (3065 m). 

Da ich noch viel Zeit hatte machte ich bei wunderschönem Wetter und einer tollen Aussicht am Sattel zunächst eine längere Mittagspause. Danach stieg ich auf dem Aufstiegsweg zurück zur Chamanna Jenatsch (2652 m). 

Am Nachmittag machte ich auf Empfehlung von Brigitte, die in dieser Saison auf der Hütte arbeitet, noch einen Abstecher zum Gletschersee am Vaderet Calderas. Auf einem mit Steinmännern markiertem Pfad geht es hinter der Hütte in nordwestliche Richtung ins Tal hinein. Der Pfad führt zunächst oberhalb vom Bach entlang. Nach ca. 20 Minuten überquert man nach links über eine Brücke den Bach (Steinmann an der Brücke) und steigt nach links, am besten direkt neben dem Bach, der vom Vadret Calderas herunterfließt über loses Geröll zum Vadret Calderas hinauf. Bei ca. 2820 m hält man sich nach rechts und quert den geröllbedeckten Gletscher zum Gletschersee (2830 m).

Mein Abstieg zur Chamanna Jenatsch (2652 m), wo ich einen entspannten Nachmittag und eine weitere Nacht verbrachte, erfolgte auf dem Aufstiegsweg. Am Abend gab es auf der Hütte ein leckeres "Zweierlei Risotto" mit getrockneten Tomaten und Bärlauch. Gegen 22 Uhr zog ein heftiges Gewitter auf, das bis zum nächsten Morgen anhielt. So gab es eine ziemlich unruhige Nacht.

Zeiten: 
Chamanna Jenatsch zu den beiden Gipfeln und zurück ca. 5 Stunden und ca. 850 Höhenmeter.
Chamanna Jenatsch zum Gletschersee und zurück ca. 1,5 Stunden und ca. 180 Höhenmeter.

Tag 4 siehe: Abstieg von der Chamanna Jenatsch (2652 m) nach Spinas (1812 m)