Diedamskopf und Falzer Kopf übers Schwarzwassertal


Publiziert von Tuppie , 26. Juli 2023 um 09:17.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:11 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1375 m
Abstieg: 1375 m
Strecke:25,5 Kilometer

Der Diedsamskopf hat es mir in den vergangenen Jahren, seitdem wir häufiger den Urlaub im Kleinwalsertal verbringen, angetan. Ein markanter wuchtiger Klotz als Außenposten des Allgäus, eher schon dem Bregenzerwald zuzurechnen. Allerdings führt eine Seilbahn auf den schönen Aussichtsgipfel. Heißt: an schönen Tagen wird es wahrscheinlich frühzeitig voll auf dem leicht zu erreichenden Gipfel. Heißt für mich: am besten vor der ersten Bahn auf dem Gipfel sein, was natürlich bei dem langen Anmarsch durchs Schwarzwassertal einen frühen Start bedeutet. Laut Wegweiser sind es ab Auenhütte bis zur Schwarzwasserhütte 2 Gehstunden und ab dort nochmals 3 Gehstunden bis zum Gipfel. Das muss schneller gehen ;-)

Um etwa 5:55 Uhr starte ich bei schönem Morgenlicht an der Auenhütte, passiere kurz darauf den Herzsee und praktiziere auf dem ersten Flachstück bis zur Melköde im Wechsel lockeres Jogging und zügiges Gehen. Nach etwa zwanzig Minuten habe ich den Gasthof Melköde und damit das hintere Ende der gleichnamigen Feuchtfläche erreicht. Hier geht es zunächst knackig, aber gut zu gehen bergan. Durch den Wald gewinne ich rasch an Höhe, bevor es im Mittelteil des Anstiegs sehr flach wird, bevor es im hinteren Teil nochmal kräftiger bergan geht.

Ich komme gut ins Schnaufen, bin dafür aber auch gegen 6:45 Uhr an der Schwarzwasserhütte auf 1651 m. 50 min. für Etappe 1, nun bin ich zuversichtlich, bis 8:30 Uhr am Gipfel zu sein. Ich fülle meinen Flüssigkeitshaushalt auf und habe Glück, dass ich etwas kaufen kann, denn auf der Hütte ist gerade das Frühstück in vollem Gange und die Gaststube geschlossen.
Ab der Hütte verläuft der Weg in lieblichen Alpgelände, die noch recht tiefstehende Sonne sorgt für eine wunderschöne Lichtstimmung. Das flache Gelände macht ein zügiges Wandern möglich, die nächste Station, der Gerachsattel, ist dann auch um ca. 7:15 Uhr erreicht. Auf der anderen Seite geht es zunächst einige Meter bergab, bevor man dann wieder flach die folgende Weidefläche durchschreitet, um dann wieder bergan zu steigen. Am Kreuzle, dem nächsten markanten Wegpunkt, ist der Gipfelaufbau in voller Pracht zu sehen. Auf breitem Weg geht es sicher dem Ziel entgegen. An der Bergstation der Bahn vorbei, hier ist noch alles ruhig, erreiche ich um 8:18 Uhr den Diedamskopf-Gipfel und schaue in die Runde. Plan aufgegangen, es wird noch etwas dauern, bis die ersten Bahngäste hier sind.

Nun erst einmal den Puls beruhigen, trinken, Gipfelschnäpsle, Fotos machen und dringend die Sonnenmilch nutzen. Eine wirklich schöne Aussicht bietet sich da, natürlich besonders prachtvoll in die Bergwelt des Bregenzer Waldes und die entsprechenden Tiefblicke ins Tal. Gegenüber grüßen prominente Gipfel wie Kanisfluh, Zitterklapfen oder Hochkünzelspitze, doch auch die Berge des Kleinwalsertals setzen sich in Szene. Der Ifen mal aus einer völlig anderen Perspektive.
Ich genieße in aller RUHE eine halbstündige Pause und mache mich wieder an den Abstieg. Warum war bis dato kein Bahnfahrer am Gipfel? Ganz einfach: weil alle an der Bergstation sitzen und sich ein Frühstück auf 2020 m gönnen ;-)

Den Abstieg gestalte ich geruhsamer: es ist noch früh, nun ist Zeit für mehr Muße und weniger zügiges Gehen. So bin ich nach einer guten halben Stunde wieder am Kreuzle und nehme den hier mit einer Stunde ausgeschilderten Falzer Kopf in Angriff.
Zunächst verliert man einige Meter an Höhe, bis dann ein Weglein beschildert links abzweigt. Zunächst gemütlich, dann steiler führt mich der Pfad sicher nach oben und ich komme gut ins Schnaufen, die heutige Hitze ist auch hier oben zu spüren. Nach guten zwanzig Minuten stehe ich am bekreuzten Vorgipfel, kurzer Stopp, dann weiter zum nahen Hauptgipfel mit Wegweiser und so vielen herumschwirrenden Viechern, dass ich sehr flott den Abstieg suche: auf der anderen Seite geht es recht gut hinab zum nahen Neuhornbachjoch: hier kann man zur gleichnamigen Hütte absteigen, zum Kreuzmandl weitersteigen oder aber, wie ich, wieder den Gerachsattel ins Visier nehmen. Durch sehr idyllisches Gelände steige ich zunächst zur Hochfläche ab, um dann wieder einige Meter zum Gerachsattel anzusteigen, den ich um 11:05 Uhr (wieder) erreiche.

Durch das flache, leicht abfallende Gelände lässt sich nun prima flanieren und die Natur genießen. So bin dann auch erst nach einer halben Stunde wieder an der Schwarzwasserhütte, ich hatte mich schon auf die Mittagspause in der Gaststube gefreut. Eine Holunderschorle, eine Brühe mit Nudeln und ein Radlermaß dürften die Flüssigkeitsverluste wieder etwas kompensieren.
Nach einer gut halbstündigen Stunde nehme ich den Abstieg zur Melköde unter die Füße und beneide jene Wanderer nicht, die nun, in der Mittagshitze, hierher aufsteigen. Nun denn, dafür wird man hier bestens bewirtet. Der Rest ist schnell erzählt: auf bekanntem Weg geht´s retour zur Melköde und gemütlich zum Herzsee, wo ich nochmals eine Pause einlege, ehe ich die letzten Meter zur Auenhütte und zum Auto spaziere.

Fazit: Zeitplan ist aufgegangen! Und: das Schwarzwassertal hat es mir angetan, tolle Kulisse, sehr nette Pächter der Schwarzwasserhütte – nicht mein letzter Besuch hier.
 
Durchgangszeiten (inkl. Foto-Film-Rastpausen):
05:55 Aufbruch Auenhütte
06:15 Melköde
06:45 Schwarzwasserhütte
07:15 Gerachsattel
07:45 Kreuzle
08:18 Diedamskopf (knapp 30 min. Pause)
09:25 Kreuzle
09:50 Falzer Kopf-Vorgipfel
10:05 Falzer Kopf-Hauptgipfel
11:05 Gerachsattel
11:35 Schwarzwasserhütte (35 min. Pause)
12:45 Melköde
13:45 Auenhütte
 
(Laut Garmin 5:41 Std. in Bewegung, 2:10 Std. Pausen)

Tourengänger: Tuppie


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