An die Wand gefahren - Rote Wand (2704 m)


Publiziert von PStraub , 10. Juli 2023 um 16:38.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:10 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Für meine Wanderungen benutze ich nur selten und nur ungern das Auto. Doch heute ging es nicht anders: Nur per PW ist man früh genug in Marul, um genügend Zeit-Reserve für die Rote Wand zu haben.

Die  Rote Wand ist zwar nur der zweithöchste Gipfel des Lechquellengebirges, aber punkto Sichtbarkeit aus der Ostschweiz ist dieser Berg einsame Spitze.

Ich habe es geschafft, das Smartphone im Auto zu lassen, deshalb konnte ich keine Fotos machen. Es hätte auch nicht viel gebracht: Einmal mehr war die Luft so dunstig, dass man knapp zum Alpstein sah, und die Glärnischgruppe war eher zu ahnen als zu sehen.
Hier ein Link zum PeakFinder, wo man die unendliche Liste der von dort aus sichtbaren Berge findet.

Erst fuhr ich wie erwähnt zum Wanderparkplatz in Marul. Die Tageskarte kostet 3 Euro, es kann mit Kreditkarte bezahlt werden.
Dann fuhr ich mit dem Bike zur Laguzalpe. An sich wollte ich bis zur Oberen Laguzalpe fahren. Doch die Strasse ab der Laguzalpe ist zwar gut ausgebaut, aber voller Kies, dass mir ständig das Hinterrad durchdrehte. So gab ich auf ca. 1630 m auf, parkierte das Bike und stieg zu Fuss weiter.

An sich war stahlend schön angesagt, tatsächlich war der Himmel für lang Zeit eher schwarz als nur grau. Zum Steigen war das jedoch sehr angenehm - und auf dem Schlussspurt klarte es dann auf.

Ab der Oberen Laguzalpe ist es eine weiss-blau markierte Wegspur. Für den gesamten Aufstieg gibt es in HIKR gute Beschreibungen, zB. diese.

Derzeit hat es tatsächlich noch mehrere der dort erwähnten Schneefelder. Wenn ich sehe, wie diese mit Trailrunner-Schühlein und ohne Stöcke gequert werden, kann ich mich nur wundern, dass nicht mehr passiert.

Oben waren die Verhältnisse perfekt - ausser der Sicht.

[Vorsicht: Ironie - siehe ganz unten] Im Abstieg begegneten mir sicher ein Dutzend Wanderer. Frauen sind nicht mitgemeint, es waren keine darunter. Viele schienen Mehrfach-Behinderungen zu haben. Sie starrten sprachlos durch mich hindurch. Und ans Ausweichen an heiklen Stellen dachten einige ebenfalls nicht. Sahen sie mich nicht? Hörten sie mich nicht? Oder hatte es ihnen die Sprache verschlagen?
Vielleicht wähle ich für die nächsten Touren besser wieder Berge, wo ich alleine unterwegs bin.

Nach einem langen, rutschigen Abstieg gab es im Laguzalpe-Gasthaus, wo es von Tagesgästen wimmelte, noch die üblichen Erfrischungen.

Schwierigkeit: Da die anspruchsvolleren Stellen im Fels sind, wäre ein WS- wahrscheinlich passender.

Geologie: Der Name Rote Wand bezieht sich auf ein auffälliges ziegelrotes Gestein. Es handelt sich um Lias-Kalk. Wer von Laguz aufsteigt, dem fallen diese Schichten am Rothorn-Gipfel (P. 2481) auf.

Bike: auf/ab je ca. 650 Hm
zu Fuss: auf/ab je ca. 1200 Hm

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (2)


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PStraub hat gesagt: Re: Bergsteigen und Behinderte
Gesendet am 11. Juli 2023 um 06:22
Danke für deinen woken Beitrag.

Anscheinend kommt Ironie nicht immer durch.
Die betreffenden Männer waren nicht behindert, sie benahmen sich nur ziemlich sozial-inkompetent.

Ich nehme nicht an, dass man allzuviele echt Behinderte auf einer T5-Route treffen wird.

Toni83 hat gesagt: RE:Re: Bergsteigen und Behinderte
Gesendet am 11. Juli 2023 um 08:41
Tja, so mancher Wanderer - und es werden stetig mehr - benehmen sich halt am Berg nicht anders als sie es in der Stadt gelernt haben. Dieses Phänomen beobachte ich auch schon geraume Zeit. Und um korrekt zu bleiben: Frauen sind da nicht besser.
Ich grüße dann immer besonders freundlich, und wenn's sein soll auch dreimal :)


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