Rote Wand (2704m) - Bike&Hike mit Schwierigkeiten
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Es gibt so Tage, da klappt irgendwie nichts. Schon am Morgen triffts mich hart: die Zufahrt zum Ausgangspunkt ist heute gesperrt wegen Bauarbeiten (Ludesch - Raggal). Da ich von keiner alternativen Anfahrt weiss, kämpf ich mich stattdessen mit dem Velo hoch, was mich kräftemässig aber ziemlich überfordert. Dann der nächste Hammer bei der ersten langen Pause: mein Proviant + Getränke hab ich zuhause liegen lassen. Dann verlier ich auch noch meinen Foto und kann ihn grad noch schnappen bevor er in die ewigen Jagdgründe veschwindet. Und schliesslich dreh ich kurz vorm Gipfel um, weils mir da irgendwie unwohl war. Naja, aber solche Touren bleiben zumindest lange im Gedächtnis ;)
Tour:
Die Rote Wand ist nicht ganz einfach zu erreichen, weil ziemlich abgelegen. Früher war es wohl möglich mit dem Auto bis zur Laguzalp hoch zu fahren, wenn man dafür Maut zahlt. Ich denke (bin mir aber nicht sicher), dass man derzeit den Wanderbus nehmen muss - der fährt aber wohl nicht allzu oft. Meine Idee war: ich nehm das Renn-Velo mit und fahr von Marul bis zur Laguzalp per Muskelkraft. Das geht, weil das Strässchen bis oben hin geteert ist (leicht störend fürs Rennvelo sind die Entwässerungs-Rinnen und die Steinchen/Splitt die manchmal auf der Strasse liegen).
Soviel zur Theorie. In der Praxis musste ich feststellen, dass schon die Zufahrt zum Ort Raggal aus dem Tal wegen Belagsarbeiten komplett gesperrt war. Ich war nahe am Aufgeben - entschied mich aber stattdessen es vom Tal mit dem Velo zu versuchen. Das macht aus der Tour aber knapp 2000 Höhenmeter mit einigen Gegensteigungen und vielen Kilometern...
Endlich nach Marul geradelt, gehts dort dann ein kleines, geteertes Strässchen über knapp 9km und 600 Höhenmeter hoch zur Laguzalp. Landschaftlich ists wunderbar und Verkehr hats auch nur sehr wenig (aber mehr als man von einer gespeerten Strasse erwartet). Scheint ein beliebter Anstieg für Biker zu sein. Dummerweise ists aber ziemlich steil und mein Renn-Velo hat keinen guten Berggang - was meine Oberschenkel schwer ausgepowert hat.
Endlich bei der Laguzalp angekommen bin ich auf die Wanderstiefel umgestiegen und bin gleich losmarschiert, weils nun schon ziemlich spät war. Da fühlte ich aber bereits die fehlende Kraft in den Oberschenkeln und mir kamen grössere Zweifel, ob es überhaupt Sinn ergibt jetzt noch eine komplette, schwierige Bergtour anzuhängen. Zu Beginn gehts aber recht einfach und nicht zu steil nach oben. Man erreicht schnell eine kleine Alp (ca. 30min). Dort zweigt der blau-weisse Alpinsteig links ab und steuert direkt auf die rote Wand zu.
Der blau-weisse Weg führt zuerst durchs Gemüse, dann durchs Gras und am Schluss eine steinige Flanke hinauf. Grundsätzlich sind Markierungen sparsame gesetzt und manchmal muss man suchen - das gilt für die ganze Tour. Erwartet hatte ich, dass der Weg einen Sattel beim Couloir ansteuert. Überrascht war ich, als er denn direkt die Felswand der Roten Wand ansteuerte und dort in Kletterei übergeht. Der Weg steuert das "Furggele" an, welches das lange Felsband an einer Einschnürung überwindet. Die Stelle wo man hinübersteigt ist jedoch nicht offensichtlich; leider hats da auch keine Markierung - ich bin mehrfach drann vorbeigestiegen und kam immer wieder zu Sackgassen. Evt. ist da auch ein Block herabgestürzt, der diesen Abzweiger verdeckt? Jedenfalls ists schwer zu finden von dieser Seite, wenn man nicht weiss wo es ist. Man sollte sich einfach bewusst sein, das man durch eine Lücke im Felsband durchsteigen muss...
Nach dem Furggele folgt eine Querung von steinschlägigen, steilen Schutt-Hängen bis man grasiges Schrofengelände erreicht. Die Querung fand ich nicht sehr angenehm zu gehn. Danach im grasigen Gelände ists dann wieder angenehmes Wandergelände, allerdings steil und durchgehend leicht ausgesetzt - Konzentration ist empfehlenswert. Hier wollte ich eine schöne Pause einlegen und bemerkte mit Entsetzen, dass alles zuhause vorbereitet liegt. Ich Depp habs nicht in den Rucksack gepackt - drumm war der auch so angenehm leicht ;) Nach vielem Fluchen bin ich widerwillig weitergestiegen. Gegen Ende verändert sich das Schrofengelände zu Felsgelände und man klettert einfach (I) bis zum Vorgipfel hinauf.
Der Übergang vom Vorgipfel über einen ausgesetzten Grat zum Hauptgipfel ist sicher die Schlüsselstelle der Tour. Der Weg ist als "ungesicherter Steig" angeschrieben - und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Hier oben hats keinerlei Sicherungen oder Eisen verbaut. Das macht den sehr ausgesetzten Grat für mich doch recht unangenehm und leicht heikel (T5, II). Die schlimmste Stelle hab ich wohl noch gemeistert, danach gehts nur noch wenige Meter zum Gipfel hoch. Da ich mich aber seltsam unwohl und dehydriert fühle, entschied ich mir das zu schenken und schnell umzukehren...
Der Abstieg erfolgte entlang dem Aufstieg. Die Rückfahrt mit dem Velo zum Ausgangspunkt war heftig, vor allem bei den Gegensteigungen - das muss ich mir nicht jeden Tag antun.
Fazit:
Eine sehr schöne Tour, die ich ziemlich anspruchsvoll empfand (vielleicht lags aber auch an der physischen Schwäche). Es hat wenige Markierungen, eine nicht immer ganz triviale Wegführung und hohe Ausgesetztheit am Grat zum Hauptgipfel. Bis auf ganz wenige Stahlseile zum Furggele, hats keinerlei Sicherungen. Die Rote Wand ist das "Top of Lechquellengebirge" und steht recht isoliert - daher hat man eine grandiose Aussucht. Ich will da bald nochmal rauf, um die letzten Meter zu vollenden. Aber vielleicht doch besser mit dem Wanderbus...
Tour:
Die Rote Wand ist nicht ganz einfach zu erreichen, weil ziemlich abgelegen. Früher war es wohl möglich mit dem Auto bis zur Laguzalp hoch zu fahren, wenn man dafür Maut zahlt. Ich denke (bin mir aber nicht sicher), dass man derzeit den Wanderbus nehmen muss - der fährt aber wohl nicht allzu oft. Meine Idee war: ich nehm das Renn-Velo mit und fahr von Marul bis zur Laguzalp per Muskelkraft. Das geht, weil das Strässchen bis oben hin geteert ist (leicht störend fürs Rennvelo sind die Entwässerungs-Rinnen und die Steinchen/Splitt die manchmal auf der Strasse liegen).
Soviel zur Theorie. In der Praxis musste ich feststellen, dass schon die Zufahrt zum Ort Raggal aus dem Tal wegen Belagsarbeiten komplett gesperrt war. Ich war nahe am Aufgeben - entschied mich aber stattdessen es vom Tal mit dem Velo zu versuchen. Das macht aus der Tour aber knapp 2000 Höhenmeter mit einigen Gegensteigungen und vielen Kilometern...
Endlich nach Marul geradelt, gehts dort dann ein kleines, geteertes Strässchen über knapp 9km und 600 Höhenmeter hoch zur Laguzalp. Landschaftlich ists wunderbar und Verkehr hats auch nur sehr wenig (aber mehr als man von einer gespeerten Strasse erwartet). Scheint ein beliebter Anstieg für Biker zu sein. Dummerweise ists aber ziemlich steil und mein Renn-Velo hat keinen guten Berggang - was meine Oberschenkel schwer ausgepowert hat.
Endlich bei der Laguzalp angekommen bin ich auf die Wanderstiefel umgestiegen und bin gleich losmarschiert, weils nun schon ziemlich spät war. Da fühlte ich aber bereits die fehlende Kraft in den Oberschenkeln und mir kamen grössere Zweifel, ob es überhaupt Sinn ergibt jetzt noch eine komplette, schwierige Bergtour anzuhängen. Zu Beginn gehts aber recht einfach und nicht zu steil nach oben. Man erreicht schnell eine kleine Alp (ca. 30min). Dort zweigt der blau-weisse Alpinsteig links ab und steuert direkt auf die rote Wand zu.
Der blau-weisse Weg führt zuerst durchs Gemüse, dann durchs Gras und am Schluss eine steinige Flanke hinauf. Grundsätzlich sind Markierungen sparsame gesetzt und manchmal muss man suchen - das gilt für die ganze Tour. Erwartet hatte ich, dass der Weg einen Sattel beim Couloir ansteuert. Überrascht war ich, als er denn direkt die Felswand der Roten Wand ansteuerte und dort in Kletterei übergeht. Der Weg steuert das "Furggele" an, welches das lange Felsband an einer Einschnürung überwindet. Die Stelle wo man hinübersteigt ist jedoch nicht offensichtlich; leider hats da auch keine Markierung - ich bin mehrfach drann vorbeigestiegen und kam immer wieder zu Sackgassen. Evt. ist da auch ein Block herabgestürzt, der diesen Abzweiger verdeckt? Jedenfalls ists schwer zu finden von dieser Seite, wenn man nicht weiss wo es ist. Man sollte sich einfach bewusst sein, das man durch eine Lücke im Felsband durchsteigen muss...
Nach dem Furggele folgt eine Querung von steinschlägigen, steilen Schutt-Hängen bis man grasiges Schrofengelände erreicht. Die Querung fand ich nicht sehr angenehm zu gehn. Danach im grasigen Gelände ists dann wieder angenehmes Wandergelände, allerdings steil und durchgehend leicht ausgesetzt - Konzentration ist empfehlenswert. Hier wollte ich eine schöne Pause einlegen und bemerkte mit Entsetzen, dass alles zuhause vorbereitet liegt. Ich Depp habs nicht in den Rucksack gepackt - drumm war der auch so angenehm leicht ;) Nach vielem Fluchen bin ich widerwillig weitergestiegen. Gegen Ende verändert sich das Schrofengelände zu Felsgelände und man klettert einfach (I) bis zum Vorgipfel hinauf.
Der Übergang vom Vorgipfel über einen ausgesetzten Grat zum Hauptgipfel ist sicher die Schlüsselstelle der Tour. Der Weg ist als "ungesicherter Steig" angeschrieben - und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Hier oben hats keinerlei Sicherungen oder Eisen verbaut. Das macht den sehr ausgesetzten Grat für mich doch recht unangenehm und leicht heikel (T5, II). Die schlimmste Stelle hab ich wohl noch gemeistert, danach gehts nur noch wenige Meter zum Gipfel hoch. Da ich mich aber seltsam unwohl und dehydriert fühle, entschied ich mir das zu schenken und schnell umzukehren...
Der Abstieg erfolgte entlang dem Aufstieg. Die Rückfahrt mit dem Velo zum Ausgangspunkt war heftig, vor allem bei den Gegensteigungen - das muss ich mir nicht jeden Tag antun.
Fazit:
Eine sehr schöne Tour, die ich ziemlich anspruchsvoll empfand (vielleicht lags aber auch an der physischen Schwäche). Es hat wenige Markierungen, eine nicht immer ganz triviale Wegführung und hohe Ausgesetztheit am Grat zum Hauptgipfel. Bis auf ganz wenige Stahlseile zum Furggele, hats keinerlei Sicherungen. Die Rote Wand ist das "Top of Lechquellengebirge" und steht recht isoliert - daher hat man eine grandiose Aussucht. Ich will da bald nochmal rauf, um die letzten Meter zu vollenden. Aber vielleicht doch besser mit dem Wanderbus...
Tourengänger:
Schneemann

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