Staffkogel (2115m) und die luftige Überschreitung der Sonnspitze (2062m)

Beim letzten Versuch der Überschreitung des Grates vom Bischof zur Sonnspitze musste ich an der sehr exponierten Schlüsselstelle die Segel streichen. Im zweiten Versuch, diesmal von der Sonnspitze aus, hat es nun geklappt. Im Abstieg fiel die Stelle mental etwas leichter. Ordentlich luftig ist es aber allemal und auch technisch nicht ganz leicht, da man sich oben zunächst durch den schmalen Kamin zwängen muss, wo man mit Rucksack durchaus mal stecken bleibt. Anschließend kommen dann eben die ausgesetzten schrägen Blöcke, welche es auf Reibung zu gehen oder sonst abzusitzen gilt. Von der Bewertung her bleibt es damit, wie schon vermutet, klar beim T4er. Der Rest ist leichter und auch nur kurz mal ausgesetzt - auf der Idealroute, mit Umgehung der scharfen Gratpassagen, kommt man im Prinzip mit einem T3+ durch. Da man die Idealroute nicht immer trifft und es weiterhin nur wenige Wegspuren gibt, von den Gesamtanforderungen her eher ein T4-.

Bei dieser Gelegenheit bietet sich natürlich die Kombination mit dem Staffkogel an, der aus dem Wildalmgraben auf einem einfachen Wanderweg (T2, kurz mal im oberen Bereich) zu erreichen ist. Anders als im Winter, wo unten durchaus die Parkplätze knapp werden können, geht es hier im Sommer dennoch sehr beschaulich zu. Viel mehr als eine Handvoll Partien dürften heute nicht unterwegs gewesen sein.

Nach dem Abstecher zum Staffkogel zweigt am Henlabjoch der Abzweig zum Sonnspitz ab, wo die Gratüberschreitung beginnt. Bevor man zu besagter Schlüsselstelle kommt, geht es vom Gipfel steil aber gut gestuft (T3+) hinab und ein Turm wird links auf ausgesetztem aber gutem Band umgangen. Erneut erfolgt der Abstieg aus der Scharte zwischen Mesnerhöhe und Pfaffel nach links in das schöne Kar zur Roßkarlacke, wo wie damals zwei Pferde weiden. Mit kurzem Gegenanstieg wird wieder der Wanderweg und bald die gute Hochwildalm und damit das verdiente Erfrischungsgetränk erreicht.

Mit auf Tour: J.