Bischof (2127m) - Abbruch beim kurzzeitig enorm luftigen Übergang zum Sonnspitz


Publiziert von sven86 , 5. August 2017 um 16:31.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:15 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B161 nach Unteraurach; südöstlich des Orts auf der L275 hinein in den Wildalmgraben (Beschilderung "Wildpark"). Wo die Straße hinauf zum Wildpark von der Talstraße abzweigt, ist der Ausgangspunkt erreicht (kostenfreier Parkplatz, Weiterfahrt im Wildalmgraben nicht gestattet).

Der Bischof ist ein netter Ausichtsgipfeln in den Östlichen Kitzbühlern. Der Aufstieg auf dem markierten Steig aus dem Wildalmgraben heraus ist zwar teils leicht luftig, stellt sonst aber keine besonderen Anforderungen. Ganz anders der weglose Übergang über die Mesnerhöhe zur Sonnspitze: Die technischen Schwierigkeiten mögen sich hier zwar auch in Grenzen halten, aber die enorme Ausgesetztheit in der Schlüsselstelle kurz vor der Sonnspitze ist meines Erachtens bisher noch nicht hinreichend gewürdigt worden. Daneben ist auch die Nahorientierung nicht ganz trivial, oft gibt es keine oder nur schwache Trittspuren. Die Vegetation ist im Übergang ziemlich dicht (vor allem Brenesseln); Mitte Juni war es für eine Begehung insofern fast schon zu spät.

Los geht's also am Parkplatz im Wildalmgraben zunächst auf Fahrweg, der sich aber teils abkürzen lässt, zur bereits aussichtsreich gelegenen symphatischen Hochwildalm. Nach optionaler Kaffeepause weiter auf schönem Steig durch grasiges Gelände zum Bischofsjoch, von wo aus sich der Weißkopfkogel mitnehmen ließe. Auf dem Kamm oder teils etwas luftig durch die Flanke geht es an den Gipfelaufbau des Bischof heran, der zunächst ein Stück gequert und dann unkompliziert gewonnen wird. Bis hier T3; die in einigen Berichten angegebene Einser-Stelle konnte ich dabei nicht auffinden. Das Gipfelkreuz steht nicht auf dem höchsten Punkt, der dann wie so oft weniger Besuch erhält. So auch heute: Während noch zahlreiche Partien am Kreuzgipfel eintrudeln, zeugt der dichte Grasbewuchs am Hauptgipfel von einer deutlich geringeren Frequentierung. Schwieriger ist der Abstecher nicht einmal; lediglich die senkrechten Abbrüche der Nordseite verlangen etwas Aufmerksamkeit.

Nun beginnt der recht spannende Übergang in Richtung der Sonnspitze: Über die mäßig steile und vernünftig gestufte Grasflanke geht es zunächst hinunter an den kecken Grasturm des Pfaffel. Auf schwachen Trittspuren an diesem rechts (also westlich) vorbei, um dann wieder querend die Grathöhe südlich des Pfaffel zu gewinnen. Der Kamm wird in Richtung der Mesnerhöhe bald deutlich schärfer, was sich aber linkerhand durch eine gutartige Blockmulde umgehen lässt. Die Grathöhe und damit auch der eher unbedeutende Gipfel der Mesnerhöhe wird dann erneut ein Stück südlich des Gipfels gewonnen.

Auf dem wieder breiteren Graskamm geht es mit kleineren Umgehungen nun heran an die Sonnspitze, womit auch bald die Schlüsselstelle erreicht wird: Der Grat verengt sich hier deutlich, es müssten einige abgeschrägte Blöcke auf Reibung hinauf zu einem Blockriss angetreten werden. Diese Tritte sind unmittelbar ausgesetzt; links davon geht es praktisch senkrecht einige Dutzend Meter hinab. Eine Umgehung rechts durch die ebenfalls stark abschüssige Flanke ist dabei kaum praktikabel, klare Schaftrassen haben sich hier nicht gebildet. Da war mir dann deutlich zu exponiert, sodass ich mich zur Umkehr entschloss. Bis hier würde ich für den Übergang einen knappen T4er vergeben (auf der Idealroute, die man aber kaum immer erwischt, wäre auch ein T3+ vertretbar); auch die Schlüsselstelle könnte augenscheinlich rein technisch noch im T4er-Bereich abgewickelt werden. Auf der Hochwildalm wurde mir bestätigt, dass es sich hier klar um die anspruchsvollste Stelle handelt und dass eine Umgehung durch die Westflanke zugleich kaum sinnvoll mögich sei.

Ich musste nun allerdings nicht komplett bis zum Bischof zurückmarschieren, sondern konnte für einen alternativen und dabei landschaftlich durchaus reizvollen Abstieg das Roßkar nutzen. Dabei geht es unterhalb des Pfaffel zunächst pfadlos hinab (T3), wobei sich bald durch die Alpenrosenpassagen hindurch eine gute Trittspur herausbildet. Diese führt heran an die idyllisch gelegene Roßkarlacke, die sich natürlich für eine Erfrischung anbietet. Mit etwas Gegenanstieg geht es weiter unkompliziert hinauf zum Geländerücken des Schotting. Auf diesem Ausläufer des Sonnspitz NW-Kammes bieten sich dann nochmal nette Nahblicke in die umliegende Graswelt. Von hier sodann südlich hinab zum Wanderweg, der zurück zur Hochwildalm und dann letztlich zurück in den Wildalmgraben führt.

Tourengänger: sven86


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