Col Rodella 2484m - Im Klettersteigfieber


Publiziert von georgb , 8. Juli 2023 um 16:09.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 5 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K4 (S)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Es bleibt ZvB und mir noch ein halber Tag und da fällt uns ein Kurztrip zum Col Rodella ein, dort hat man in der Südwand einen knackigen Klettersteig eingerichtet, genau richtig zum Abschiednehmen!? Der Wetterbericht sagt für spätestens Nachmittag wieder Schauer und Gewitter an, doch bis dahin sind wir locker im sicheren Gelände.
Wir spazieren neben den diversen Baustellenfahrzeugen, Hüttenoffroadern und E-Bikes her, was für ein Radau im Weltnaturerbe!!! Erst hinter der Bergstation kehrt Ruhe ein, wir steigen ein Stück zum Einstieg ab und legen das Geschirr an.
Ein sympathisches Schwedisch-Schottisches Pärchen steigt voraus und wir folgen. Zing warnt schon mal vor, Klettersteige liegen ihm seltsamerweise nicht sehr und wir werden wohl nur langsam vorankommen!? Also kann ich mir Zeit lassen und ausgiebig fotografieren, aber schon fliegt er wie der Blitz durch die Wand? Von wegen langsam, wir schließen zu den Vorgänger auf, Zing will den Klettersteig so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Der Rodellasteig ist zwar relativ kurz, aber anspruchsvoll, für einige senkrechte, trittarme Passagen (C/D) braucht es Zug am Seil und in ein paar ausgesetzten Querungen gute Nerven! Beim Klettern juckt sowas Zing überhaupt nicht, aber hier in der Ferrata doch, erstaunlich!?
So sitzen wir schon zur Frühschoppenzeit auf der Gipfelterrasse und zischen einen Hopfenblütentee. Das ist selbst für die Gewitter noch zu früh, was tun mit dem angebrochenen Vormittag? Unsere Klettersteigkollegen wissen von einer neuen Ferrata an der Langkofelscharte, ich bin sofort angefixt, zum Rifugio Demetz wollte ich schon immer mal und das Klettersteigfieber hat mich gepackt!?
Zing ist immun, das Fieber springt nicht über, es zieht ihn nach Hause. Wir beenden unseren gemeinsamen Kurzurlaub, die beiden Individualisten umarmen sich und gehen ihrer Wege. Zing steigt ab und ich quere überm Sellajochhaus den Serpentinen Richtung Langkofelscharte entgegen. 
Auf 2500m verlasse ich den Weg nach links und schon zieht das Stahlseil senkrecht in die Felsen. Ein kurzer Blick zum Himmel und ich fliege hinauf, die Meteorologen scheinen falsch zu liegen, das Wetter ist viel besser als vorhergesagt!? Die Ferrata entspricht dem Zeitgeist, originelle Linienführung, kurze Segmente und sehr gut versichert. Der Steig zieht anregend und anspruchsvoll (Stellen C) anfangs an Wänden entlang, später spektakulär über und zwischen Türmchen weiter. Auch eine kleine Hängebrückenpassage darf natürlich nicht fehlen, hier wird jeder Klettersteigfieberkranke seinen Spaß haben.
Richtig süchtig danach werde ich trotzdem nicht und freue mich, als ich an der Demetzhütte das Geschirr wegpacken kann. Der Tag entwickelt sich prächtig, kein Hauch von den angesagten Schauern oder Gewittern, das Gebiet ums Sellajoch zeigt sich von seiner allerschönsten Seite. Ich trabe durch die zauberhafte Landschaft, am Valentini gibt es noch einen Apfelkuchen, der Sellatraum ist beendet, das Fieber hat sich beruhigt.

Tourengänger: georgb, ZvB


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