Langkofel Umrundung

Die Umrundung des Langkofel war die letzte Tour unserer Wanderwoche die im Rahmen des Firmensports durchgeführt wurde. Den Langkofel dominierte schon die ganz Woche über die Szenerie und so war es nur logisch, dass unser Tourenleiter Gusti seine Umrundung als Schlusstour ansetzte.
Die Tour ist bei guten Verhältnissen nicht schwierig und entsprechend beliebt. Vor allem zwischen der Langkofelhütte und der Scharte sind ganze Heerscharen unterwegs. Die Mehrheit fährt mit der Bahn vom Sellajoch hinauf in die Scharte und beginnt dort die Tour.
 
Wir umrunden den Langkofel im Gegenuhrzeigersinn und starten beim Sellajoch. Gleich zu Beginn passieren wir die steinerne Stadt. Es handelt sich um ein wild, romantisches ausgedehntes Bergsturzgebiet. Danach geht es über offenes Gelände hinüber zum Comicihütte. Hier ist es nicht so gemütlich. Grosse Baumaschinen sind daran neue Leitungen für das Skigebiet und die Hütte zu verlegen. Nach der Comicihütte nehmen wir den näher bei den Felsen verlaufenden nicht markierten  Weg. Die offizielle Route 526 ist ein wenig weiter unten.
Immer wieder geht der Blick hinauf in die steilen Flanken. Hier hat es lange, ca. 1000 Hm lange Kletterrouten hinauf auf den Gipfel des Langkofel. Kurzweilig führt der Pfad hinüber zum Ciaulonchsattel. Weiter geht es hinein, in den Schlund zwischen Lang- und Plattkofel hinauf zur Langkofelhütte. Hier wollen meine Kameraden eine Pause in der Hütte machen. Drinnen ist es allerdings alles andere als gemütlich, finde ich wenigstens. Der Raum ist unerträglich aufgeheizt und das Kondenswasser tropft von den Wänden. Sogar die Stühle und Tische sind feucht. Ich nehme meinen Kaffee und warte draussen auf der Terrasse auf meine Kameraden.
 
Der Schlussaufstieg, ca. 200 hm  hinauf zur Scharte, ist ein wenig unangenehm zu gehen. Es hat in den letzten Tagen geschneit und der Schnee wurde durch die vielen Leute zu einer eisigen Unterlage zusammengepresst. Am besten ging es, wenn man sich eine Spur neben dem Weg suchte. Auf dem Weg selbst spielten sich unglaubliche Szenen ab. Viele Wanderer, die in grossen Gruppen im Abstieg waren, haben grosse Mühe. Viele rutschen auf dem Hosenboden herunter und sind mit den Nerven am Ende. Vor mir knallt eine Frau rückwärts in die grossen Steinbrocken. Nur der zum Glück übergrosse Rucksack schützt sie vor Verletzungen. Wir verstehen nicht warum die Leute nicht einfach umkehren. Die Bahn zurück wäre nur ein paar wenige Minuten entfernt gewesen.
 
Oben in der Scharte bleiben wir nicht lange. Die Aussicht ist zwar gar nicht so schlecht aber es zieht unangenehm kalt und so nehmen wir die Bahn hinunter ins Sellajoch. Die Bahn selbst ist ein wenig ungewohnt. Es sind kleine enge Kabinchen für zwei Personen. Das Einsteigen muss schnell erfolgen. Wir beobachten zuerst wie das die anderen machen. Die Einsteigetechnik ist schnell klar. Den Rucksack lösen und über die linke Schulter hängen. Dann an den markierten Startpunkt gehen und mit der rechten Hand den grossen Griff an der vorbei ziehenden Gondel packen. Mit zwei schnellen Schritten hinter die Gondel und den Schwung mit einem Sprung mitnehmen und drin ist man. Das Personal knallt dann die Türe zu. Nicht alle schaffen das problemlos ;-)
 
Während der Fahrt nach unten betrachten wir die steinerne Stadt nochmals von oben. Familien mit abenteuerlustigen Kindern und Eltern könnten hier wohl einen ganzen Tag verbringen. Die letzte Herausforderung des Tages, das Aussteigen aus der Gondel, geht auch mehr oder weniger elegant über die Bühne. Die mit ihren Fotoapparaten bereit stehenden Kameraden kommen jedenfalls nicht auf ihre Kosten. Bei Kaffee und Kuchen beenden wir diese Wanderung in einer schönen Region die wir sicher wieder einmal besuchen werden.