Napf vom Bramboden aus


Publiziert von johnny68 , 4. Juli 2023 um 21:09.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 4 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   Napf   CH-LU 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 658 m
Abstieg: 658 m
Strecke:Bramboden - Napf und zurück

Nicole Berchtold, die Moderatorin von Fernsehen SRF, die letzthin mit 2 Wandergeissen den Napf überschritt, hat mich auf die Idee gebracht, diesem aussichtsreichen aber bergsteigerisch einfachen Gipfel auch einmal einen Besuch abzustatten. Auf dem Napf war ich erst einmal, vor Jahrzehnten mit meinem Vater.

Heute war für diese recht bescheidene Tour genau das richtige Wetter. Eine grössere Tour in den Alpen, die ich eigentlich plante, verschob ich, da zu erwarten war, dass dort die Gipfel im Nebel liegen würden. Die Aussicht auf dem Napf zeigte, dass die höheren Voralpen- und Alpengipfel in der Tat in den Wolken waren. Auf dem Napf war schönster Sonnenschein, ohne dass es zu warm wurde.

Eine Einkehr in der Napf-Bergwirtschaft war wegen des Wirtesonntags nicht möglich. Trotzdem genoss ich im Garten mit vielen anderen Napfwanderern die schöne Aussicht. Die Aussicht ist trotz der bescheidenen Höhe phänomenal, weil der Gipfel den Voralpen und Alpen weit vorgelagert ist.

Die Anfahrt zu meinem Startpunkt Bramboden hat mir wieder einmal gezeigt, welch von Gräben zerfurchtes kompliziertes Gebiet der Napf ist. Das weiche Nagelfluh-Gestein wird durch die hier häufigen starken Regengüsse ausgespült - dabei wird in den Bächen auch immer etwas Gold mit geschwemmt, das man im Fontannental in den charakteristischen Pfannen auswaschen kann.

Das Napf-Bergland gehört zu 3/4 dem Kanton Luzern, zu 1/4 dem Kanton Bern. Auf der Berner Seite ist die Landschaft eher lieblicher, auf der Luzerner Seite eher schroffer. Die sog. "Löcher", die auf der Nord- und Ostseite abfallen, liegen alle auf Luzerner Gebiet. Den Bewohnern wurden im Mittelalter bis in die Neuzeit jeweils Schauermärchen erzählt, was in diesen Löchern alles passieren soll, natürlich alles teuflisches "Zeug", das nur mit dem rechten Glauben besiegt werden könne. Besonders das Enziloch erlangte dadurch eine gewisse "Berühmtheit". Tempi passati. Heute glaubt wahrscheinlich kaum jemand mehr an diese Geschichten.

Diese Löcher haben ihren Ursprung in der letzten Eiszeit. In den Nord- und Nordostexpositionen sind die Gletscherfelder am längsten liegen geblieben und haben zu mächtigeren Erosionsformen bzw. -kratern geführt.

Nun zu meiner Tour: Vom Bramboden war dies eine schöne Höhenwanderung über die Geländerücken zwischen den Tälern der Fontanne, des Fankhusgrabens, des Sprossemoosgrabens, des Egelshorngrabens, des Änzilochs, des Chrachegrabens, des Änziwiggertals und des Lutherntals. Die Höhendifferenz auf diesen Geländerücken war nicht gross, die Distanz rund 15 km (hin und zurück). Man hat auf der ganzen Strecke eine schöne Aussicht, die im Westen bis weit in den Neuenburger Jura reicht, im Osten weit in die Ostschweiz. 

Tourengänger: johnny68


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