Val Bavona - Fontana - Alpe Fiorasca


Publiziert von lynx , 24. Juli 2023 um 17:14.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:25 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Castello   CH-TI 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Es ist sehr früh am Morgen als ich von den Montis oberhalb Gambarogno losfahre. Der neue Tag dämmert hervor. Auf dem Weg durch den Wald hinunter kreuzt eine Hirschkuh unmittelbar vor mir die Strasse. Unten in der Magadinoebene rennt nochmals ein Hirsch über die Strasse und ein paar Minuten später noch ein Fuchs. Den zweiten Fuchs an diesem Morgen bekommen wir im Val Bavona zu sehen. 
Es ist Sonntag Morgen und es ist ruhig, sehr ruhig. Kein Verkehr auf der Strasse, keine Lichter brennen. Die Menschheit liegt allseits noch im Tiefschlaf. Auch in Fontana, meinem Ausgangsort für die heutige Tour, ist alles totenstill.

Wir gehen durch das verschlafene Dorf und beginnen mit dem langen und zähen Aufstieg. Geplant habe ich heute den alten Weg von der Alpe Larèchia auf die Alpe Fiorasca zu machen. Diese Unternehmen breche ich dann allerdings nach ca. einer Stunde ab. Ich habe vor ein paar Jahren den ersten Teil des alten Weges von Fontana nach Larèchia gemacht. Anfänglich lassen sich die Wegspuren noch erkennen. Irgendwann kommt dann eine Stelle wo der Weg gemäss alter Karte kurz ca. 20 Höhenmeter hinaufgeht. Das Gelände ist hier wild, mit Blockgestein, gefallenen Bäumen und dichtem hohen Gras durchzogen. Ich finde trotz Suchen im Auf und Ab den Weiterweg nicht. Artus ist auch alles andere als amused von dieser Aktion. Er ist im Mai dieses Jahr 10-jährig geworden und man merkt ihm inzwischen an, dass er nicht mehr der Jüngste ist. Ich entschliesse mich zurück nach Larèchia zu gehen und von dort auf dem Normalweg zur Alpe Fiorasca hochzusteigen. Artus nimmt diese Treppen mit einer erstaunlichen Leichtigkeit (Video).

Während den zwei Tagen begegnet mir keine Menschenseele auf dem Weg. Auch oben im Rifugio ist kein Mensch anzutreffen. Ich koche etwas zum Essen, trinke einen Wein, rauche ein paar Zigaretten, gebe Artus eine Frischfleisch Mahlzeit und dann chillen wir. Ich an der Sonne um endlich mal etwas Farbe zu bekommen, Artus zieht den Schatten vor, döst vor sich hin und erholt sich von den Strapazen des Aufstiegs. 
Am nächsten Morgen steigen wir auf dem gleichen Weg wieder ins Tal hinab. Unten bei Fontana angekommen nimmt Artus in einem kleinen Bachpool ein erfrischendes Bad (Video).
Im Grotto Baloi unternehme ich etwas um der Dehydration entgegenzuwirken. 2 grosse Panaché und anschliessend noch einen Cappucino.

Ich kann diese Tour, obwohl der Weg steil und beschwerlich ist, jedem nur empfehlen. Der Weg an sich ist schon ein Erlebnis. Wohl einige Tausend Treppentritte steigt man hoch durch die unterschiedlichen Vegetationszonen über tiefen Abgründen wie sie dem Bavonatal eigen sind. Dieser Weg wurde geschickt durch die senkrechten Felswände angelegt. 

Man benötigt für den Aufstieg ca. 4 1/2 bis 5 Stunden. 


Es sind bereits wieder 10 Jahre vergangen seit ich das letzte Mal auf die Alp Fiorasca hochgestiegen bin. Wie die Zeit läuft! Tourenbericht von damals.

Tourengänger: lynx
Communities: Ticino Selvaggio


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