Eine Klettergartentour "für Abenteurer" an der Multerkarwand


Publiziert von simba , 29. Juli 2023 um 14:27.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:10 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: VI (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PP Jägerwirt (5 EUR / Tag)

Die Multerkarwand unterhalb des Treffauers kennen wir bereits von einem lohnenden Besuch vor einigen Jahren als empfehlenswerten Klettergarten mit vielen kurzen, aber auch einigen langen Kletterrouten. Aufgrund des sehr instabilen Wetters wurde sie einmal mehr unser Ziel, konkret eine für einen Klettergarten fast schon paradox als "Tour für Abenteurer" benannte Linie im zentralen Wandbereich. 

Die ersten beiden Seillängen sind für einen Klettergarten auch ein Abenteuer - aber kein besonders lohnendes - denn es geht ziemlich schrofig und grasig und in der zweiten Seillänge auch auf maximal gesuchter Linie, die logisch an der schwersten Stelle eigentlich vorbeiführen würde, empor. Dann folgt das Abenteuer: Mehr als 50m geht es durch einen hinter einer gigantischen Schuppe liegenden düsteren Kamin: der ist massiv gewöhnungsbedürftig, weil als Wasserablauf der Wand fast durchgehend sehr glattgeschliffen. Trotz der humanen Schwierigkeiten (5) und der durchgehend sehr guten Absicherung fordert das deutlich anders und mehr als ein paar Wasserrillen im gleichen Grad - ohne Bohrhaken und Möglichkeiten der mobilen Absicherung, wie in so mancher Dolomitenlänge, das wäre dann wirklich ein Abenteuer. Man ist dennoch froh nach dem Kamin wieder im Tageslicht anzukommen, das Abenteuer setzt sich mit dem ausgesetzten Grat der oberen Abgrenzung der Schuppe in Form eines Quergangs nach links fort. Zum Abschluss gibt es dann fast schon Gewöhnliches, schöne Platten und Wasserrillen mit einem zunehmenden Grasanteil leiten zum ziemlich unspektakulären Top. 

Beim Abseilen über die neben der Route platzierte Piste (mind. 50m Doppelseile) verhängte sich leider unser Seil im unteren Teil (unterhalb des von uns gerade genutzten Stands) in einem Baum und wir bekamen es erstmal nicht mehr hochgezogen und daher auch nicht mehr abgezogen, was uns erhebliche Arbeit und Zeitverlust bescherte. Wie schon tags zuvor seilten wir daher das letzte Stück der Route im Regen ab, was das Abenteuer perfekt abrundet: Binnen kurzer Zeit schießt Wasser aus dem zuvor erklommenen Kamin und mit ihm der ein oder andere Stein, die aber alle etwa 30m rechts unseres Rucksackdepots aufschlagen. Für uns aber kein Risiko, weil die Abseilstrecke deutlich links ab der Route angelegt wurde.

Tourengänger: simba, Nala


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