Über die Geimerhörner nach Blatten

Berichte von Zaza, Poudrieres, Felix und Martin Job lassen eine spannende Wanderung erwarten. In jedem Bericht sind andere Vermessungspunkte angegeben, weil die Höhenkoten in den verschiedenen Ausgaben der LK andere sind. Ich beziehe mich auf die derzeitige LK gemäss map.geo.admin; in der 1: 25'000 und 1:10'000 sind teilweise auch unterschiedliche Punkte kotiert. Routenspürsinn ist auf jeden Fall gefragt, auch wenn meist eine Spur vorhanden ist.
 
Wir starten bei der Haltestelle Naters Bellavista und gehen ungefähr dem WW nach zur Allerseelen-Kapelle (Pt. 991), wo ein Weglein zum Klettergarten Rotchnubel hochführt. Über Weiden mit Knabenkräutern und gelben Wolfsmilch umgehen wir das Felsband des Klettergartens, passieren den Pt.1226 und steigen in die Senke vor dem Bitscherhoru (Pt.1296) ab. Dort sind wir beeindruckt vom Plattengürtel, der den Weiterweg sperrt. Knapp neben dem Steilabfall zur Massaschlucht geht es hoch. Zwei aufeinander gelegte Steine zeigen, dass wir richtig sind. (Schwierigste Stelle der Wanderung, Ausstieg T5). 
 
Das Bitscherhoru, ein felsiger Pausentisch, bietet einen prächtigen Blick hinab auf den Bahnhof Brig und hinüber zum verschneiten Monte Leone und Hübschhorn. 
Danach geht es ab und auf über den leicht bewaldeten Rücken, an Runsen vorbei, die steil zur Massaschlucht abfallen, über und zwischen den abgeschliffenen Urgesteinsbuckeln durch bis zum Geimerhoru Pt 1431m (LK 1:10'0000). Über der Staumauer des Stausees Gibidum glänzen die Fusshörner und der Driestgletscher mit dem Geisshorn.
Beim Abstieg in die nächste Senke (Pt. 1408) kommen wir zur Abkraxelstelle (Bild von Felix), wo jetzt ein Seil hängt. Auf dem folgenden Rücken leitet uns eine schwache Spur zu einer weiteren Abkraxelstelle, ohne Seil, etwas heikel, weil feucht. In der Senke vor dem Burge sehen wir aber, dass es einen einfacheren Abstieg über die östliche Kante zur Massaschlucht gegeben hätte. 
Der Aufstieg zur Burge geht anfänglich über eine felsige, mit Seil gesicherte Stufe, darüber folgt steiles Gras, dann ein deutliches Weglein, das im Zickzack geschickt durch Rinnen auf das bewaldete Plateau führt. Einen eigentlichen Gipfel mit Aussicht können wir nicht finden, die Orientierung durch die Walfischrücken wird aber durch rote Striche und Pfeile erleichtert.  Die letzte Steilstufe zum Wanderweg hinab wird auch durch ein Seil gesichert. Der steile feuchte Boden schon vor dem Seil und die über das Weglein gestürzte Tanne danach verlangen trotzdem Trittsicherheit und Beweglichkeit.
 
Als Abschluss spazieren wir noch zum hübschen Aussichtspunkt 1496m und laufen über den romantischen Weg via Pt. 1446 nach Blatten.