Der Wehrataler Wildenstein
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Länglicher Marsch zu den zwei schneeweißen Kreuzen...
Um das Wehratal zu erleben, ist eine motorisierte Fahrt zwar die faulste, aber nicht die langweiligste Art. Vorausgesetzt, die Straße mit ihren witzigen Kurven ist nicht gerade wegen Felssturz gesperrt, was häufig der Fall ist. Gerade dort, wo das Tal am engsten und die Kurven am zackigsten sind, fallen hoch über der Straße zwei weiße Gipfelkreuze auf. Je nachdem, von wo man kommt, sieht man eher das eine oder eben das andere. Wie es wohl wäre, mal von dort oben in den Talgrund zu blicken...?
Gemütlich spaziere ich vom Wehrer Schwimmbad (ca. 380 m) entlang der Wehra zum Staudamm. Hoch gehts über eine Reihe von Treppenstufen. Nahe der Dammkrone befindet sich auch ein Parkplatz, aber interessanterweise keine Bushaltestelle.
Obwohl der Stausee durchaus reizvoll aussieht, beginnt nun ein obligatorisch langweiliges Stück der Wanderung. Längst nicht zum ersten Mal marschiere ich über den Staudamm und dann - teils kräftig ansteigend - entlang der uninteressanten Forstwege Stollisgraben- und Jokisebeneweg taleinwärts. Ich kenne in diesem Bereich keine sinnvolle Alternativroute. Endlich ist nach gut 2,5 Kilometern ein Punkt erreicht, an dem der markietrte Weg von dem Fahrweg weg auf einen aufwärts führenden Pfad wechselt. So gelangt man zum nächsten Fahrweg. Wenig weiter taleinwärts zweigt der Wanderweg zum zweiten Mal bergwärts ab.
Hier auf ca. 600 Metern Höhe gehe ich aber geradeaus weiter. Sehr bald geht der breite Weg in einen Pfad über, der in einem angenehmen Auf und Ab mehrere Bachgräben überquert und dabei im Schnitt etwa auf 570 Metern Höhe verläuft. Obwohl nicht markiert, ist dieser Weg recht gut in Schuss. Wenn mal umgestürzte Bäume im Weg liegen, sind meistens Kerben in die Stämme gesägt, sodass man gut voran kommt. Schließlich kommt der Wildenstein in Sicht, der sich von Westen her ins Tal drängt und die Straße zum Ausweichen nach Osten zwingt. Außerdem wird das Gelände insgesamt etwas steiler, wobei die Schwierigkeiten im Bereich T3 bleiben.
Verblüfft stehe ich vor einer Mini-Felsstuife. Dort wurden tatsächlich eine einzelne Eisenklammer sowie eine Eisenstange zum Festhalten montiert. Diese Stelle ist aber auch als Orientierungshilfe wichtig, denn um das südliche Gipfelkreuz zu besuchen, muss man kurz danach auf sehr undeutlichen Wegspuren den Hang hinuntersteigen. Das Kreuz ist von oben betrachtet leicht zu erreichen und unscheinbar, steht aber direkt auf einer Felsklippe ca. 50 Höhenmeter über der Wehra. Der Tiefblick ist hübsch, aber ehrlich gesagt auch wieder nicht soooo aufregend, das dieser Punkt alleine eine Tour rechtfertigen würde.
Aber es gibt ja noch das zweite Kreuz. Um dorthin zu gelangen, steige ich zuerst wieder hoch zu dem Pfad. Alles andere wäre Zeitverschwendung. Der Pfad überschreitet einen kleinen Sattel und leitet danach weiter nach Osten. Ziemlich plötzlich stehe ich dann in einer weiteren kleinen Scharte, welche den Wildenstein zu einm echten kleinen Gipfelchen macht., Der Schlussaufstieg beinhaltet sogar eine Mini-Kletterstelle (I), die aber nicht ausgesetzt ist. Oben auf dem Wildenstein (ca. 600 m) gibt es mehrere gute Aussichtspunkte. Auf dem nördlichen steht das zweite weiße Kreuz, welches auch ein gut gepflegtes Gipfelbuch beinhaltet. Der Wildenstein wird erstaunlich oft besucht, zumindest seit Frühjahr 2020. Offensichtlich haben die Ereignisse damals viele Leute in die heimische Natur gelockt...
Anstatt wieder nach Wehr zurückzumarschieren, möchte ich lieber bis in die Mitte des Wehratals weitergehen, denn dort befindet sich eine Bushaltestelle. Eine weglose Hangquerung erscheint mir ungemütlich und unsinnig, deshalb nehme ich lieber den Pfad, welcher am Gratrücken etwa einhundert Höhenmeter aufwärts bis zum Schluchtensteig führt. Der Beginn dieses Pfades ist undeutlich und befindet sich jedenfalls noch vor (östlich) der Eisenklammerpassage. Am Grat lockt noch ein zweiter Gipfel, der bergseitig etwas moosig (T3+) zu erkraxeln ist. Weiter gehts unter abnehmender Steilheit bergwärts bis zum markierten Schluchtensteig. Diesem folgend wandere ich recht bequem und zügig zur Bushaltestelle "Am Schluchtensteig".
Schwierigkeiten & Gehzeiten
Wehr Schwimmbad - Stausee - Wildenstein: T1 (Fahrwege), dann T2 bis T3; 2 h.
Erkundung Wildenstein, Gipfelbereich: T3 und leicht darüber; 20 min
Wildenstein - Schluichtensteig - Bushaltestelle: T2; 40 min
Fazit - Insidertipp! Vielleicht findet jemand noch eine gute Variante, um die Fahrwege zu vermeiden...?
Nachtrag Juli 2023
Man kann eine sehr lohnende Rundtour (ca. 3 Stunden) machen, indem man im Wehratal bei dem kleinen Steg etwa 400 Meter nördlich des Straßentunnels startet. Parkmöglichkeiten für ein paar Autos sind vorhanden. Jenseits des Steges beginnt ein etwas zugewachsener Pafd, welcher sich nach ein paar Minuten gabelt.
Die obere Variante trifft am Ende des Jokisebenewegs auf die bereits beschriebene Route. Die untere Variante (T2 bis T3, lohnend) quert direkt in Richtung Wildenstein. Man kommt dann bei der Stelle mit der Eisenklammer auf die andere Route. Beide Varianten lassen sich zu einer prima Runde kombinieren.
In der opentopmap.org sind die Pfade und der Steg eingezeichnet.
Um das Wehratal zu erleben, ist eine motorisierte Fahrt zwar die faulste, aber nicht die langweiligste Art. Vorausgesetzt, die Straße mit ihren witzigen Kurven ist nicht gerade wegen Felssturz gesperrt, was häufig der Fall ist. Gerade dort, wo das Tal am engsten und die Kurven am zackigsten sind, fallen hoch über der Straße zwei weiße Gipfelkreuze auf. Je nachdem, von wo man kommt, sieht man eher das eine oder eben das andere. Wie es wohl wäre, mal von dort oben in den Talgrund zu blicken...?
Gemütlich spaziere ich vom Wehrer Schwimmbad (ca. 380 m) entlang der Wehra zum Staudamm. Hoch gehts über eine Reihe von Treppenstufen. Nahe der Dammkrone befindet sich auch ein Parkplatz, aber interessanterweise keine Bushaltestelle.
Obwohl der Stausee durchaus reizvoll aussieht, beginnt nun ein obligatorisch langweiliges Stück der Wanderung. Längst nicht zum ersten Mal marschiere ich über den Staudamm und dann - teils kräftig ansteigend - entlang der uninteressanten Forstwege Stollisgraben- und Jokisebeneweg taleinwärts. Ich kenne in diesem Bereich keine sinnvolle Alternativroute. Endlich ist nach gut 2,5 Kilometern ein Punkt erreicht, an dem der markietrte Weg von dem Fahrweg weg auf einen aufwärts führenden Pfad wechselt. So gelangt man zum nächsten Fahrweg. Wenig weiter taleinwärts zweigt der Wanderweg zum zweiten Mal bergwärts ab.
Hier auf ca. 600 Metern Höhe gehe ich aber geradeaus weiter. Sehr bald geht der breite Weg in einen Pfad über, der in einem angenehmen Auf und Ab mehrere Bachgräben überquert und dabei im Schnitt etwa auf 570 Metern Höhe verläuft. Obwohl nicht markiert, ist dieser Weg recht gut in Schuss. Wenn mal umgestürzte Bäume im Weg liegen, sind meistens Kerben in die Stämme gesägt, sodass man gut voran kommt. Schließlich kommt der Wildenstein in Sicht, der sich von Westen her ins Tal drängt und die Straße zum Ausweichen nach Osten zwingt. Außerdem wird das Gelände insgesamt etwas steiler, wobei die Schwierigkeiten im Bereich T3 bleiben.
Verblüfft stehe ich vor einer Mini-Felsstuife. Dort wurden tatsächlich eine einzelne Eisenklammer sowie eine Eisenstange zum Festhalten montiert. Diese Stelle ist aber auch als Orientierungshilfe wichtig, denn um das südliche Gipfelkreuz zu besuchen, muss man kurz danach auf sehr undeutlichen Wegspuren den Hang hinuntersteigen. Das Kreuz ist von oben betrachtet leicht zu erreichen und unscheinbar, steht aber direkt auf einer Felsklippe ca. 50 Höhenmeter über der Wehra. Der Tiefblick ist hübsch, aber ehrlich gesagt auch wieder nicht soooo aufregend, das dieser Punkt alleine eine Tour rechtfertigen würde.
Aber es gibt ja noch das zweite Kreuz. Um dorthin zu gelangen, steige ich zuerst wieder hoch zu dem Pfad. Alles andere wäre Zeitverschwendung. Der Pfad überschreitet einen kleinen Sattel und leitet danach weiter nach Osten. Ziemlich plötzlich stehe ich dann in einer weiteren kleinen Scharte, welche den Wildenstein zu einm echten kleinen Gipfelchen macht., Der Schlussaufstieg beinhaltet sogar eine Mini-Kletterstelle (I), die aber nicht ausgesetzt ist. Oben auf dem Wildenstein (ca. 600 m) gibt es mehrere gute Aussichtspunkte. Auf dem nördlichen steht das zweite weiße Kreuz, welches auch ein gut gepflegtes Gipfelbuch beinhaltet. Der Wildenstein wird erstaunlich oft besucht, zumindest seit Frühjahr 2020. Offensichtlich haben die Ereignisse damals viele Leute in die heimische Natur gelockt...
Anstatt wieder nach Wehr zurückzumarschieren, möchte ich lieber bis in die Mitte des Wehratals weitergehen, denn dort befindet sich eine Bushaltestelle. Eine weglose Hangquerung erscheint mir ungemütlich und unsinnig, deshalb nehme ich lieber den Pfad, welcher am Gratrücken etwa einhundert Höhenmeter aufwärts bis zum Schluchtensteig führt. Der Beginn dieses Pfades ist undeutlich und befindet sich jedenfalls noch vor (östlich) der Eisenklammerpassage. Am Grat lockt noch ein zweiter Gipfel, der bergseitig etwas moosig (T3+) zu erkraxeln ist. Weiter gehts unter abnehmender Steilheit bergwärts bis zum markierten Schluchtensteig. Diesem folgend wandere ich recht bequem und zügig zur Bushaltestelle "Am Schluchtensteig".
Schwierigkeiten & Gehzeiten
Wehr Schwimmbad - Stausee - Wildenstein: T1 (Fahrwege), dann T2 bis T3; 2 h.
Erkundung Wildenstein, Gipfelbereich: T3 und leicht darüber; 20 min
Wildenstein - Schluichtensteig - Bushaltestelle: T2; 40 min
Fazit - Insidertipp! Vielleicht findet jemand noch eine gute Variante, um die Fahrwege zu vermeiden...?
Nachtrag Juli 2023
Man kann eine sehr lohnende Rundtour (ca. 3 Stunden) machen, indem man im Wehratal bei dem kleinen Steg etwa 400 Meter nördlich des Straßentunnels startet. Parkmöglichkeiten für ein paar Autos sind vorhanden. Jenseits des Steges beginnt ein etwas zugewachsener Pafd, welcher sich nach ein paar Minuten gabelt.
Die obere Variante trifft am Ende des Jokisebenewegs auf die bereits beschriebene Route. Die untere Variante (T2 bis T3, lohnend) quert direkt in Richtung Wildenstein. Man kommt dann bei der Stelle mit der Eisenklammer auf die andere Route. Beide Varianten lassen sich zu einer prima Runde kombinieren.
In der opentopmap.org sind die Pfade und der Steg eingezeichnet.
Tourengänger:
Bergmax

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