Nebel und Wintersonne im böhmischen Osterzgebirge


Publiziert von lainari , 15. April 2023 um 13:52.

Region: Welt » Tschechien » Krušné hory
Tour Datum:10 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ   D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 710 m
Abstieg: 710 m
Strecke:29 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus bis Hellendorf (RVSOE Linien 216, 217, 218 und 219)
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 6 Krušné hory - Teplicko

Auslüften und Runterkommen
 
Auf ärztliche Weisung war mir „wenig Kopf und viel Bewegung“ verordnet worden. Genug Platz dafür bieten die weiten „leeren“ Kammflächen des böhmischen Osterzgebirges. Praktisch gekleidet und mit ein wenig Proviant im Rucksack begab ich mich kurzentschlossen nach Hellendorf. Dort stellte ich das Auto in der Nähe des Dorfplatzes auf einem Parkplatz ab. Das Wetter zeigte sich kalt, schneefrei und zunächst klar. Ich startete zu Fuß und passierte den Ortsteil Kleppisch. An einem Waldweg folgte dann die Wüstung Fichte. Bei der größtenteils abgerissenen Ortschaft Rájec (Raiza) überquerte ich die Grenze. Nun wanderte ich auf einem Fahrsträßchen nach Tisá (Tyssa). Unterwegs wurde ich von auf den Kamm schwappenden Böhmischen Nebel überrascht. In Tisá orientierte ich mich nach einer roten Wanderwegmarkierung (E 3). Beinahe ohne Sicht passierte ich wenig später den Cihlářský rybník (Ziegelteich). Dahinter im Wald befindet sich ein umzäuntes Militärgelände. Der rote Wanderweg umging das Areal seinerzeit östlich und südlich (durch Ausweitung der militärischen Nutzung mittlerweile aufgehoben). Als dann die Sonne durch den Nebel drückte, legte ich eine kurze Rast ein.
 
Nach einer Weile folgte das einstige Siedlungsgebiet von Oberwald/Horní Les. Die Siedlung bildete einen Ortsteil von Königswald/Libouchec und hatte zuletzt acht Häuser. Sie wurde mit Einrichtung eines Truppenübungsplatzes Anfang der 1950er-Jahre komplett abgerissen. Mit Aufkommen des Wandertourismus verlief hier ab 1904 der legendäre Kammweg von Tetschen nach Asch, der mit einem vierzinkigen blauen Kamm gekennzeichnet war. Jetzt gelangte ich direkt an die Nebelkante, was zauberhafte Lichtstimmungen schuf. Ein Weg führte in einer kurzen Waldpassage zu den Resten des einstigen Ortes Jungferndorf/Panenská. Der Vorkriegsbestand wird mit 21 Häusern/78 Einwohnern angegeben. Der Ort wurde mit Einrichtung eines Truppenübungsplatzes Anfang der 1950er-Jahre fast komplett abgerissen. Heute gibt es hier einige Wochenendgrundstücke. Hinter der Straße folgte ich weiter dem roten Wanderweg und kam zum Stříbrný rybník (Mahlteich/Grosser Teich). Das war der geeignete Platz für meine Mittagsrast.
 
An einer Waldkante verließ ich den Wanderweg und lief auf einer Straße in den Ort Krásný Les (Schönwald) hinunter. Im unteren Teil des Ortes ging rechts ein als Lehrpfad gekennzeichneter Weg bergauf. Nach einigen Richtungswechseln und einem Schlenker durch den Mordgrund kam ich zur flachen Erhebung Mordovna. Diese hat offenbar keinen historischen deutschen Namen. Nun wurde deutlich, dass sich der Nebel aus dem Böhmischen Becken kommend V-förmig aufteilte und ich genau im offenen Bereich dazwischen unterwegs war. Eine solche Situation habe ich bisher auch noch nicht wieder erlebt. Im weiteren Verlauf des Wanderweges kam nun noch einmal eine Sitzgruppe, wo ich kurz pausieren konnte. Kurz nachdem der Wanderweg scharf nach rechts abknickt, lief ich weglos zur Grenze hinunter und nahm einen Flurweg Richtung Hellendorf. Durch einen Landwirtschaftsbetrieb kam ich zur Straße und kurz darauf vorbei am Dorfplatz zum Auto zurück. Die Tour hat das Motto „wenig Kopf und viel Bewegung“ sehr gut umgesetzt.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 6 h 30 min.
Die absolvierte Strecke ist auf den vorhandenen Wegen mit T1 zu bewerten.
Die Route war größtenteils als Wanderweg markiert (zwischenzeitliche Aufhebung/komplette Umverlegung roter Wanderweg E 3 ab Tisá).

Tourengänger: lainari


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