Pizzo Castello


Publiziert von Mo6451 , 11. April 2023 um 12:04.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum: 9 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 992 m
Abstieg: 995 m
Strecke:12,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Basel » Domodossola » Castagniole
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Castagniole » Domodossola » Bern » Basel
Kartennummer:outdooractive

«Die ersten 300 Höhenmeter sparen wir uns», hatte Frank mir mitgeteilt, als er und Christine mich in Castiglione am Bus abholten. Diese ersten 300 Höhenmeter machten schon klar, wohin die Reise heute gehen sollte, nur steil aufwärts. Die Autofahrt, nur was für Könner. Bei einem Stopp fragt man sich, ob man das Auto wieder zum Steigen bringt, oder nur noch rückwärts runter rollt.

Am Ende der Straße in Cresta begann unsere Wanderung auf den Pizzo Castello. Nur etwas mehr als 1600 m hoch, betrachtet man die Steilwand, glaubt man nicht, dass es hier überhaupt einen Weg nach oben gibt.

Von Cresta geht es durch den Wald aufwärts. Über steinige, mit Laub bedeckte Pfade geht es nach Drocala, sind schon locker 300 Höhenmeter. Bis dahin sind zwei brüchige Brücken zu überwinden. In Prailer machen wir eine erste Pause, um uns für den weiteren Aufstieg zu stärken.

Wir bleiben weiter im Wald und konzentrieren uns auf den Aufstiegspfad. Bei der Steilheit kommt man schnell aus der Puste. Der Pfad ist zwar immer sichtbar, aber das viele Laub macht es nicht einfach. Zum Schluss werden die Serpentinen immer kürzer, bis kurz vor Erbalunga das Gelände etwas abflacht.

Jetzt raubt einem nicht mehr der Aufstieg die Puste, sondern das gigantische Panorama. Das lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Die Pause hier fällt recht kurz aus, es weht ein sehr kühler Wind.

Weiter geht es nun über einen breiten Rücken zum Gipfel des Pizzo Castello. Die letzten Meter über Blockgestein. Das sich der Gipfelpunkt über den Wald erhebt, gibt es auch hier eine großartige Aussicht.

Von hier war der Abstieg über die Alpen Castello und Camugher nach Selvavecchia geplant. Da muss ich passen, die Überwindung des sich auftürmenden Blockgesteins am Gipfel ist heute nicht für mich drin. Frank sucht den Weg hinüber zur Alpe Castello, während Christine und ich den gleichen Weg zurück nehmen. Im Nachhinein stellte sich diese Entscheidung als richtig heraus, gab es doch unterwegs eine Stelle, bei deren Überwindung es für mich große Probleme gegeben hätte. Auf dem Rückweg habe ich dann noch etwas mehr Gelegenheit, einige Fotos zu machen.  

Der letzte Bus nach Domodossola war schon seit zwei Stunden weg, eine Übernachtung aufgrund des anstrengenden Geländes schon vorprogrammiert.

Der nächste Tag hielt dann noch eine Überraschung bereit, ein Waldbrand am Hang der Straße.  konnte Gott sei Dank schnell gelöscht werden, so dass die Straße nicht gesperrt werden musste. Es ist die einzige Verbindung ins Tal, wir wären also eingeschlossen gewesen. Das war nicht der Fall, dafür fiel am Nachmittag der Strom aus. Hier sammelt man schnell Erfahrung, wie es gehen kann, wenn einem die Selbstverständlichkeiten nicht zur Verfügung stehen.

Noch eine abschließende Bemerkung zu den „Wanderwegen“: Markierungen, wie man sie aus der Schweiz gewohnt sind, gibt es hier nicht. Häufig ist es Privatinitiativen zu verdanken, dass es überhaupt Wegweiser und Markierungen gibt. Und über den Schwierigkeitsgrad sagen die Wegweiser auch nichts aus. Man verliert sich schnell in unwegsamen Gelände. Erfahrung und Vorsicht sind wichtigste Voraussetzung, sich im Ossola wandernd zu bewegen. Und auf viele Stunden muss man sich ebenfalls einstellen.


Tourengänger: Mo6451


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Kommentare (1)


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Bertrand hat gesagt:
Gesendet am 17. April 2023 um 13:29
>Man verliert sich schnell in unwegsamen Gelände. Erfahrung und Vorsicht sind wichtigste Voraussetzung, sich im Ossola wandern zu bewegen. Und auf viele Stunden muss man sich ebenfalls einstellen.

Un excellent résumé !


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