Antoniusspitze 2655m - Schneeloch

Ich komme nicht los von Wengen, es hat mich in seinen Bann gezogen. Vor allem bin ich begeistert von dem "Schneeloch" Fanestal, dass sich dort noch genug Unterlage für eine Skitour findet ist erstaunlich. Kaum habe ich die Skier angelegt, sichte ich auch schon einen Nachgeher mit dem Bike angerauscht. Es ist ein einheimischer Experte, aber selbst er ist überrascht, wieviel Schnee hier noch liegt. Natürlich quetsche ich aus ihm allerlei Informationen heraus und bin ein gutes Stück schlauer geworden. Er zieht im Höllentempo voraus zum Antoniusjoch und ich nehme seine Spur dankend an. Während ich noch hinaufkreuze, kommt er mir schon abfahrend entgegen "Ich habe nicht genug Zeit!" und schon ist er wieder verschwunden.
Ich nehme mir mehr Zeit und lasse mir auch den Sprung zur Antoniusspitze nicht entgehen. Ohne Skier natürlich, denn auf den Südseiten hat sich kaum noch Skiunterlage gehalten, im Gegensatz zu dem schattigen Schneeloch Fanestal. Ich stakse bis zum Gipfelkreuz und staune in die Umgebung, die Sicht ist glasklar und das Panorama fantastisch.
Tatsächlich nähern sich zwei Schneeschuhgeher von der Lavarellahütte, zur Antoniusspitze lassen sie sich aber nicht überreden. Wir plaudern ein wenig am Joch und verabschieden uns dann wieder in entgegengesetzte Richtungen. Ich folge den Girlanden meines Vorgängers und treffe eine steinfreie Linie, es kennt schließlich die Hänge wie seine Westentasche. Der herrliche Pulver geht leider weiter unten in Pappschnee über, mein Ausflug zum Gipfel und die ewige Ratscherei ;-) haben Zeit gekostet.
Ich schiebe mich mühsam mit den Stöcken weiter, dafür wärmt mich die Sonne frühlingshaft, man kann eben nicht alles haben. Auf der letzten Schneezunge komme ich beinahe bis zum Auto, aber bald wird auch im Schneeloch Fanestal die Unterlage ausgehen.