Dem Kiebitz auf der Spur


Publiziert von rhenus , 6. März 2023 um 16:59.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 1 März 2023
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   CH-SZ 
Zeitbedarf: 3:00

Als Website für Wander- und andere Vögel hat auch diese Exkursion auf Hikr ihren Platz. Sie führte uns am meteorologischen Frühlingsbeginn zum Zürich-Obersee. Gemäss der Info-Zentrale der Ornithologen der Schweiz (www.ornitho.ch) wurden in den dortigen Feuchtgebieten seit einigen Tagen zahlreiche Kiebitze beobachtet. Wir sollten nicht enttäuscht werden und beobachteten neben vielen Dutzend Kiebitzen (die mit der kecken Kopffeder) und Grossen Brachvögeln (die mit dem langen krummen Schnabel) viele weitere Vogelarten.

Die "Wasseraustreibung" wurde in der Schweiz im 19. und 20. JH mit zahlreichen Flusskorrektionen und dem Trockenlegen von Feuchtgebieten (Meliorationen, "Plan Wahlen") auf die Spitze getrieben, insbesondere auch im Linthgebiet. Trotz der Rothenturm-Initiative sind in der Schweiz nur noch 10% der ursprünglichen Feuchtgebiete vorhanden. Die Kulturlandgewinnung und die mechanisierte Landwirtschaft führte zu einem starken Einbruch der auf Feuchtgebieten lebenden Pflanzen und Tiere. Immerhin weist die vom Linthgletscher geprägte Landschaft am oberen Zürichsee u.a. mit dem Nuoler Riet und dem Frauenwinkel zwei für die Vogelwelt sehr wichtige Lebensräume auf. Heute brüten in der Schweiz nur noch ca. 100 bis 120 Paare des Kiebitzes, der in der Roten Liste als "vom Aussterben bedroht" aufgeführt wird und der auf Riedwiesen angewiesen ist.

Wir begannen die Exkursion im Nuoler Riet, wo wir bisher noch nie waren. Auf den dort zugänglichen Wegen beobachteten wir unter anderem 35 Kiebitze, 50 Grosse Brachvögel, 29 Höckerschwäne, 2 Graureiher und 1 Silberreiher. Es schlich im Gebiet auch ein Fuchs umher, den die "Rote Liste" wenig kümmert und der auch die Eier des Kiebitzes, der ein Bodenbrüter ist, nicht verschmäht.

Dann begaben wir uns zum "birdern" zum Flachmoor Frauenwinkel bei Pfaffikon SZ, das mir von einem Aufwertungsprojekt im Gebiet Üsser Sack aus dem Jahre 2005 vertraut ist. Das Flachmoor Frauenwinkel (Objekt 2355) ist das wertvollste Flachmoor am Zürichsee. Es ist aber auch ein attraktives Naherholungsgebiet und liegt nahe am Pilgerweg von Rapperswil nach Einsiedeln. Im Gebiet einer ehemaligen Aufsschüttung schufen wir für die "Stiftung Frauenwinkel" einen grossen Teich mit Flachwasserzone als Nahrungsplatz für Kiebitze und den Grossen Brachvogel, durchziehende Limikolen, Entenvögel und Reiher, daneben einige kleinere Pioniergewässer für Amphibien. Die Wasserdotation erfolgt durch Grundwasser des nahen Zürichsees.

Wie wir feststellen konnten, hat sich das Aufwertungs-Gebiet im Frauenwinkel zur vollen Zufriedenheit entwickelt, auch hier sichteten wir 5 Kiebitze, 23 Graugänse und 2 Grosse Brachvögel. Anschliessend begingen wir bei grau bedecktem Himmel noch den attraktiven Holzsteg via Hurden nach Rapperswil hin und zurück, wo wir v.a. viele Entenarten sichteten (Eider-, Kolben-, Tafel-, Schnatter-, Reiher- und Stockenten) .

Tourengänger: rhenus


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