Hängebrücke bei Marn
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Auf Facebook bekam ich einen Hinweis auf eine Hängebrücke bei Marn. Ich, als Fan solcher Einrichtungen, wollte mir das einmal genauer anschauen. Gestern war der ideale Tag, frühsommerliche Temperaturen und an einem Sonnenhang gelegen, sollte das doch eine gute Tour werden. Vorab, es wurde eine fantastische Tour, auch wenn mehr als 800 Hm nicht gerade wenig sind, nur um einen wackeligen Steg zu überqueren.
Bellinzona, Lusanico war der Ausgangspunkt meiner Wanderung. Und wie nicht anders zu erwarten, ging es erst einmal steil rauf nach Gordola. Klar, dass der Wanderweg die Serpentinen der Straße abkürzt. Diese sind sehr lang, was auf eine entsprechende Steilheit schließen lässt. Gordola ist auch der höchste Punkt der Straße. Von da aus geht es nur noch zu Fuß weiter.
Von Gordola aus warten weitere 200 Hm bis man die Häuser von Lásagn erreicht. Hier gibt es auch einen Wasserspeicher und einen großen Stall, was auf eine dauerhafte Bewohnung schließen lässt schließen lässt.
Von Làsagn aus geht es immer weiter aufwärts bis man Tampori erreicht. Auch hier scheinen alle Häuser im Sommer bewohnt zu sein, alles prima in Ordnung.
Mein nächstes Ziel ist Marn, das ich nach einem weiteren Aufstieg erreiche. Dort komme ich an einer Seilbahn vorbei. Sie ist auch in der Karte eingezeichnet und offenbar auch für Jeden nutzbar, wenn man vorher den Maschinisten telefonisch informiert. Die «Kabine» war oben, ein luftiges Etwas. Da gehört schon etwas Mut dazu, mit diesem Gefährt ins Tal zu fahren, oder umgekehrt.
Das war ja heute auch nicht mein Ziel, sondern die Hängebrücke. Etwas später dann sehe ich vor ihr. Am Anfang und am Ende ein Tor, vielleicht wegen der Bezeichnung «Bandita di caccia». Ich öffne das Tor und betrete die Brücke. Die ist nicht sehr lang, dafür wackelt sie gehörig und zwischen den Brettern ist jede Menge Luft. Nicht jedermanns Sache. Aber das Vergnügen ist viel zu schnell vorbei. Ein langer Weg für ein kurzes Glück.
Nun geht es wieder leicht abwärts bis Bolle. Der anschließende Abschnitt bis Corte Nuovo verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Es ist ein schmaler Pfad, der sich am Abgrund entlang zieht. Ab Corte Nuovo geht es dann wieder aufwärts Richtung Pcemuritt, wo man den höchsten Punkt der Wanderung erreicht.
Ab hier kann man sich nun auf den langen Abstieg nach Monte Carasso freuen. Den Umweg über Curzutt kann man sich zurzeit sparen, die Funivia fährt nicht.
Die heutige Wanderung hat alles bereitgehalten, was das Tessin so an Wanderwegen zu bieten hat. Viele Natursteintreppen, blockiges Gelände, viel Laub mit Kastanien durchsetzt und die hübschen hochgestellten Steine, die die Füße besonders erfreuen. Diese Hängebrücke muss man sich schon verdienen.

Kommentare (5)